Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Baugenehmigungen weiterhin rückläufig
Die Zahl der Baugenehmigungen ist im ersten Halbjahr 2022 gesunken – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurden bis Ende Juni 185.772 Genehmigungen erteilt. Während die Anzahl der Bauerlaubnisse für Zwei- und Mehrfamilienhäuser gestiegen ist, sind 17,0 Prozent weniger Einfamilienhäuser genehmigt worden. „Wir fürchten dieses Jahr wird sich die ernüchternde Wohnungsbau-Bilanz von 2021 fortsetzen. Aufgrund der hohen Preise erwarten wir, dass viele Bauprojekte zurückgestellt oder storniert werden“, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin). (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 22.08.2022)
Mehr Finanzmittel für sozialen Wohnungsbau
Wie der Haushaltsentwurf für 2023 zeigt, sollen dem Bauministerium im kommenden Jahr rund fünf Milliarden Euro (2022: 4,96 Milliarden Euro) zur Verfügung stehen. Ein Großteil des Budgets ist für den Sozialen Wohnungsbau vorgesehen – 2023 sind rund 1,28 Milliarden Euro dafür eingeplant, während es im Jahr 2022 noch 750 Millionen Euro waren. Im Gegenzug ist die Senkung der Ausgaben für Baukindergeld und Wohngeld angedacht. „Um das Sanieren des Wohnungsbestandes und das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr zu realisieren, werden dennoch weitere Mittel nötig sein“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin). (Quelle: haufe.de, 18.08.2022)
vdp-Immobilienpreisindex erreicht Höchstwert
Der Immobilienpreisindex des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp, Berlin) erreichte jetzt mit 194,8 Punkten einen neuen Höchstwert. Dies ergaben die quartalsweise durchgeführten Auswertungen von vdpResearch, denen die Daten von mehr als 700 Kreditinstituten zugrunde liegen. So stiegen die Immobilienpreise in Deutschland im 2. Quartal diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent. Den stärksten Zuwachs verzeichneten bundesweit dabei mit 10,1 Prozent die Wohnimmobilien. vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt macht jedoch auf die konjunkturellen Belastungsfaktoren aufmerksam, die sich erst zeitverzögert in der Indexentwicklung bemerkbar machen werden. (Quelle: baulinks.de, 16.08.2022)
Nur geringere Nachfrage senkt Baupreise
Wie eine aktuelle Umfrage des Baukosteninformationszentrums Deutscher Architektenkammern (BKI, Stuttgart) zeigt, sollten Häuslebauer ihre Investitionen in Zukunft überdenken. Denn eine Beruhigung des Marktes sowie ein Rückgang der steigenden Baupreise sei laut BKI-Erhebung nur durch eine geringere Nachfrage nach Bauleistungen möglich – bei der gegenwärtig äußerst hohen Auslastung von Unternehmen ein unwahrscheinliches Szenario. Die Kosten nahmen zuletzt innerhalb eines Jahres um 17,6 Prozent zu. Für diesen Trend seien laut Umfrage die gestiegenen Energiekosten, Lieferengpässe und der Mangel an Baumaterialien verantwortlich. (Quelle: meistertipp.de, 10.08.2022)
Klima+ Paket der DGNB: Anreize für mehr Klimaschutz
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB, Stuttgart) hat ihre aktuellen Zertifizierungssysteme um ein Klima+ Paket erweitert. Hierbei sollen Anreize für Bauverantwortliche geschaffen werden, in weitere Klimaschutzmaßnahmen zu investieren – sowohl bei gerade beginnenden als auch bei bereits laufenden Projekten. Als Belohnung sind verschiedene Boni vorgesehen, die zu einem positiven Zertifizierungsergebnis beitragen können. Um Bauprojekte in Richtung Klimaneutralität zu führen, sollen etwa gebäudeindividuelle Klimaschutzfahrpläne erstellt werden. Auch eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien wird mit Bonuspunkten belohnt. (Quelle: dbz.de, 09.08.2022)
Fördermittel zur Barrierereduzierung beinahe ausgeschöpft
Bereits einen Monat nach dem Neustart der KfW-Zuschüsse für Maßnahmen zur Barrierereduzierung Ende Juni steht das Förderprogramm 455-B nun wieder kurz vor einem Antragsstopp. So sind die Fördermittel in Höhe von 75 Millionen Euro aufgrund der hohen Nachfrage beinahe ausgeschöpft. Wer barrierereduzierende Maßnahmen plant, dem empfiehlt die KfW eine zeitnahe Antragsstellung im KfW-Zuschussportal – unbedingt vor dem Start der Umbauarbeiten. Solange die Fördermittel nicht aufgebraucht sind, ist eine Antragsstellung für private Eigentümer und Mieter möglich. (Quelle: energie-fachberater.de, 04.08.2022)
Fachkräftemangel auf Rekordhoch
Der Fachkräftemangel hat einen neuen Höchststand erreicht: So erhebt das ifo-Institut (München) seit 2009 entsprechende Zahlen, wobei der bisherige Rekordwert aus dem Monat April (43,6 Prozent) nun im Juli mit 49,7 Prozent nochmal deutlich übertroffen wurde. In der Baubranche meldeten dabei 39,3 Prozent der Firmen einen Mangel an Fachkräften. Ifo-Arbeitsmarktexperte Stefan Sauer rechnet damit, dass sich diese Situation mittel- und langfristig weiter zuspitzen wird. (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 03.08.2022)
Höhere Abschreibung für neue Mietwohngebäude
Der steuerliche Normalabschreibungssatz für den Mietwohnungsbau soll von zwei auf drei Prozent angehoben werden. Dies geht aus dem Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums für ein Jahressteuergesetz 2022 hervor. Für die sozial orientierte Wohnungswirtschaft sei dies eine wichtige Maßnahme, so Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW, Berlin). Allerdings greift die höhere Abschreibung erst für neue Mietwohngebäude, die ab 2024 fertiggestellt werden. Zum 1. Januar 2023 soll zudem die Möglichkeit der Gebäudeabschreibung bei einer nachgewiesenen kürzeren tatsächlichen Nutzungsdauer entfallen. (Quelle: ibr-online.de, 02.08.2022)
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) reformiert
Zum 28. Juli tritt eine Neuausrichtung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Kraft. Ziel der Bundesregierung war hierbei, die Förderung „einfacher, klarer und verlässlicher“ zu gestalten. Schwerpunkt der Neukonzipierung ist die energetische Sanierung. Mit den Fördermitteln für Komplettsanierungen und Einzelmaßnahmen (ab 15. August) möchte der Bund möglichst vielen Antragstellern während des Ukraine-Krieges und der Klimakrise Unterstützung bieten. In einem weiteren Schritt ist für das Jahr 2023 auch eine Überarbeitung der Neubauförderung geplant. (Quelle: baulinks.de, 28.07.2022)
Mieten: Preise und Nachfrage steigen zugleich
In 75 von 80 Großstädten sind die Mietpreise im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2021 um bis zu 14 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Analyse des Immobilienportals immowelt hervor. Besonders in hochpreisigen und kleineren Großstädten macht sich diese Entwicklung bemerkbar. Trotzdem nimmt die Nachfrage auf dem Mietmarkt zu. So beobachtet das Immobilienportal seit den gestiegenen Bauzinsen eine Verschiebung der Nachfrage von Kauf- zu Mietimmobilien – konkret ein um 34 Prozent gestiegenes Interesse bei Mietobjekten, während es bei Kaufimmobilien um 17 Prozent sank. (Quelle: asscompact.de, 27.07.2022)