Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
400.000 neue Wohnungen erst 2024 umsetzbar
Das Wohnungsbauziel von 400.000 neuen Wohnungen sei sowohl 2022 als auch 2023 nicht realisierbar. Zu diesem Schluss kommt nun Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Ihr zufolge sei das Ziel erst ab 2024 erreichbar, sieht es aber für zukünftige Vorsätze weiterhin als wichtigen Näherungswert. Als Gründe für diese Entwicklung verweist Geywitz auf den bestehenden Ukraine-Krieg und die schlechten Bauvoraussetzungen wie steigende Zinsen, Energiekosten und Materialpreise. Laut Experten der Bauindustrie sei der jährliche Bau von 200.000 bis 250.000 neuen Wohnungen vor dem Hintergrund sinkender Baugenehmigungszahlen realistisch. (Quelle: spiegel.de, 23.01.2023)
2023: Prognose für die Bauindustrie
Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), zeigt sich mit Blick auf das Jahr 2023 optimistisch – trotz eines erwarteten realen Umsatzrückgangs von sechs Prozent. Sofern die Zahl von Auftragsstornierungen nicht weiter ansteigt, biete der historisch hohe Auftragsbestand von 71 Milliarden Euro einen Puffer für das erste Halbjahr. Zudem sei weiterhin eine rückläufige Preisentwicklung zu erwarten, wie sie bereits seit Juni zu beobachten ist. Laut Hübner sei es auch wichtig, neue Stellen zu besetzen und kein Personal abzubauen. Die Politik sieht er darüber hinaus in der Pflicht, den Wohnungsneubau jährlich mit rund 15 Milliarden Euro zu fördern. (Quelle: haustec.de, 18.01.2023)
Preisrückgang bei Bestands- und Eigentumsimmobilien
Im Dezember 2022 gingen die Preise von Bestandsimmobilien und Eigentumswohnungen zurück. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Hauspreis-Index EPX des Finanzierungsmarktplatzes Europace (Berlin) hervor. Besonders die Preise für Eigentumsimmobilien sanken: um 1,86 Prozent auf 210,85 Indexpunkte. Die Preise von Bestandsimmobilien sind mit 1,63 Prozent vergleichsweise weniger zurückgegangen. Mehr Stabilität in der Preisentwicklung zeigt dabei der Hauspreisindex für Neubauten: Hier ist – mit 226,31 Punkten – lediglich ein Rückgang von 0,2 Prozent zu verzeichnen. (Quelle: asscompact.de, 17.01.2023)
Sozialer Wohnungsbau: Bündnis fordert 50 Milliarden Euro
„Kollaps auf dem sozialen Wohnungsmarkt“ verhindern: Zu diesem Zweck fordert ein Bündnis – bestehend aus Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden – kurzfristige Investitionsmaßnahmen. Notwendig sei demzufolge ein Sondervermögen in Höhe von 50 Milliarden Euro, das zu drei Viertel vom Bund und zu einem Viertel von den Ländern zur Verfügung gestellt werden soll. Für das Jahr 2022 plante die Bundesregierung den Bau von 100.000 Sozialwohnungen – hiervon wurde jedoch lediglich ein Fünftel fertiggestellt. Demnach erreichte das Wohnungsdefizit mit 700.000 fehlenden Wohnungen im letzten Jahr ein Rekordniveau. Um dem entgegenzuwirken, fordert das Bündnis zudem eine Senkung der Mehrwertsteuer für den sozialen Wohnungsbau von 19 Prozent auf sieben Prozent. (Quelle: zeit.de, 12.01.2023)
BBS: Aktiv gegen sinkende Baukonjunktur vorgehen
Aufgrund steigender Energie- und Materialpreise sinkt die Baukonjunktur weiter. Daher fordert Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden e.V. (BBS, Berlin), die Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen. Demnach müsse etwa das Volumen bei der Neubauförderung erhöht sowie die geplante Wohneigentumsförderung ausgeweitet werden. Eine Vereinfachung ordnungsrechtlicher Vorgaben sei darüber hinaus zwingend notwendig. Neue Förderinstrumente – beispielsweise in Form eines Modernisierungs-Kindergeldes – könnten im Bereich der energetischen Modernisierung zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor beitragen. Mineralische Roh- und Baustoffe erweisen sich für eine erfolgreiche Bauwende als essenziell. Diese werden in derzeitigen Plänen der Bundesregierung laut Frederichs aber nur unzureichend berücksichtigt. (Quelle: bundesbaublatt.de, 11.01.2023)
Wohnungsbau: ZDB fordert Unterstützung
Vor dem Hintergrund eines drohenden Einbruchs im Wohnungsbau – bedingt durch gestiegene Zinsen sowie einer anhaltenden Stornierungswelle – fordert die Bauwirtschaft nun verstärkte Unterstützung der Politik. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin), hält notwendige Investitionen seitens des Bundes für längst überfällig. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die KfW-Neubauförderung drastisch auf eine Milliarde Euro gekürzt. Der Fokus richtet sich stattdessen auf Subventionen bei der Sanierung von Bestandswohnungen. Erst in weiteren Schritten sei für 2023 eine grundlegende Umgestaltung der Neubauförderung geplant. Laut Pakleppa könnte eine Ausweitung der Sonderabschreibungen für Mietwohnungsneubauten hilfreich sein, die den Wohnungsbau ankurbeln würde. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 06.01.2023)
Änderungen des GEG in Kraft getreten
Seit dem 1. Januar gelten die Änderungen an der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG): Demnach wurde der zulässige Primärenergiebedarf für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung eines Referenzgebäudes pro Jahr auf 55 Prozent (EH 55) reduziert – bislang lag der Wert bei 75 Prozent (EH 75). Anforderungen an den Wärmeschutz bleiben unverändert. Damit stelle das neue GEG laut Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbands der Wohnungswirtschaft (GdW, Berlin), einen wichtigen Beitrag zum effizienten und bezahlbaren Klimaschutz dar. Für 2023 ist eine weitere größere Novelle geplant, welche unter anderem die Solarpflicht umfasst. (Quelle: www.haufe.de, 04.01.2023)
Bau- und Wohnungspolitik: Pläne für 2023
Baukapazitäten ausweiten, Planung und Genehmigung beschleunigen, Neubauförderung auf den Weg bringen: Dies sind nur einige Maßnahmen, die 2023 für die Fertigstellung von 400.000 neuen Wohnungen sorgen sollen. An diesem jährlichen Ziel hält Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) weiterhin fest, obwohl es zuletzt deutlich verfehlt wurde. Um den steigenden Bau- und Materialkosten entgegenzusteuern, erhöht sich ab Januar die lineare Abschreibung beim Neubau von Mietwohnungen von jährlich zwei auf drei Prozent. Zudem gilt eine zeitlich befristete Sonderabschreibung: Demnach können innerhalb von vier Jahren fünf Prozent der Baukosten neuer Mietwohnungen gemäß Effizienzhaus 40-Standard in Kombination mit dem „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) steuerlich abgesetzt werden. (Quelle: www.handelsblatt.com, 29.12.2022)
Grünes Bauen – die Zukunft der Bauwirtschaft
Nachhaltiges Bauen hat sich – unter anderem bedingt durch Endkundenwünsche – längst als Standard in der Bauwirtschaft etabliert. Eine aktuelle Verarbeiter-Studie eines Bonner Beratungsunternehmens zeigt, dass diese Entwicklung zukünftig wettbewerbsentscheidend ist. Eine beschleunigende Wirkung habe demzufolge auch die EU-Offenlegungsverordnung nach nachhaltigen Bauprodukten mit besserer Recyclingfähigkeit. Trotz Inflation seien Verbraucher bereit, mehr für nachhaltige Produkte zu zahlen. Von über 200 Befragten gaben 52 Prozent an, regelmäßig nachhaltige Produkte einzukaufen – in erster Linie, um Kundenwünsche zu erfüllen (35 Prozent) oder regulatorischen Anforderungen zu entsprechen (19 Prozent). (Quelle: www.allgemeinebauzeitung.de, 23.12.2022)
Einbruchsdiebstähle 2021 weiter gesunken
Rückgang um 28 Prozent: Die Zahl erfolgreicher Wohnungseinbruchsdiebstähle sinkt weiter – auf rund 54.000 Fälle. Dies geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2021 hervor. Zum Vergleich: 2016 wurden noch mehr als 150.000 Einbrüche verzeichnet. Seitdem seien registrierte Einbruchsdelikte laut Polizei rückläufig. Der Statistik zufolge werden 49 Prozent der Taten bereits im sogenannten Versuchsstadium abgebrochen. Vor 30 Jahren waren es weniger als 30 Prozent. Zurückzuführen sei die Entwicklung auf den Einsatz immer besserer Sicherheitstechnik bei Fenstern und Haustüren. (Quelle: www.haustec.de, 21.12.2022)