Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Vier-Tage-Arbeitswoche auf dem Bau?
Der Tag der Arbeit gab Gewerkschaften erneut den Anlass, eine allgemeine Vier-Tage-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich zu fordern. Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB, Bonn) hält dieses Arbeitsmodell in der Baubranche jedoch für unrealistisch und schwer umsetzbar. Gründe seien der bereits bestehende Mangel an Fachkräften, die „deutsche Bürokratie“ sowie die Arbeitsabläufe auf Baustellen. Die Situation auf dem Bau sei durch die steigenden Baustoff- und Finanzierungskosten bereits angespannt. Die Vier-Tage-Woche würde die Kosten noch weiter in die Höhe treiben. Flexiblere Arbeitszeiten seien laut BVMB hingegen eine Win-Win-Situation: So könnten sich Bauunternehmen und Mitarbeiter noch besser bei Projekten abstimmen. (Quelle: ibr-online.de, 04.05.2023)
Studie: Günstig Wohnraum schaffen mit industrieller Vorfertigung
Um bundesweit mehr Wohnraum zu schaffen, muss die Produktivität entlang der Wertschöpfungskette des Bauens gesteigert werden. Wie dies gelingen kann, zeigt nun eine aktuelle Studie der BayWa AG (München) und des Strategieberaters EY-Parthenon (Boston, USA). Demnach sei serielles Bauen der Schlüssel zum Erfolg: Wenn die Branche die industrielle Vorfertigung von Bauteilen und Digitalisierung am Bau intensiver nutzen würde, könnte sie laut Studie mit den bestehenden Ressourcen bis zu 15 Prozent mehr Gebäude errichten – bei gleichzeitiger Kosteneinsparung von zehn Prozent. (Quelle: baulinks.de, 27.04.2023)
Talfahrt beim Wohnungsbau
Im Februar hat sich die angespannte Auftragslage im Bauhauptgewerbe leicht verbessert: Inflationsbedingt stiegen die Aufträge um 4,2 Prozent. Allerdings ging das Plus hauptsächlich auf den Tiefbau zurück. Im Hochbau war hingegen ein Minus von sechs Prozent zu verzeichnen. Gestiegene Zinsen und hohe Baukosten lassen Privatleute ihren Traum vom Eigenheim sowie die Immobilienbranche ihre Neubauprojekte vorerst überdenken. „Der Wohnungsbau befindet sich im freien Fall“, äußerte sich Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin). Als Gegenmaßnahme fordert nun das Bündnis „Wohnungsbau“ – bestehend aus Mieterbund, Baugesellschaft, Sozial- und Branchenverbänden – seitens der Politik weniger Auflagen, um das Bauen wieder preiswerter zu gestalten. (Quelle: faz.net, 26.04.2023)
Bund plant Förderung zum Heizungstausch
Die Bundesregierung hat sich auf eine Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) geeinigt. Ab 2024 sollen demnach neu eingebaute Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden – sowohl im Neubau als auch im Bestand. In der GEG-Reform wurden zudem Eckpunkte einer Förderung zum Heizungstausch festgehalten. Sie soll beim notwendigen Austausch von Öl- und Gasheizungen in Bestandgebäuden unterstützen und aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds finanziert werden. Neben einer Grundförderung von einheitlichen 30 Prozent können Eigentümer darüber hinaus von einem „Klimabonus“ in Höhe von 20 Prozent profitieren. Des Weiteren sind Förderkredite für den Heizungstausch geplant. (Quelle: tagesschau.de, 21.04.2023)
Klimaziele im Gebäudebereich 2022 nicht erreicht
Laut neustem Emissionsbericht des Umweltbundesamtes (UBA, Dessau-Roßlau) hat der Gebäudesektor die Klimaziele im vergangenen Jahr erneuert verfehlt. Insgesamt konnten die CO2-Ausstöße gegenüber 2021 zwar um knapp sechs Millionen Tonnen gesenkt werden. Der Gebäudesektor überschritt im Vorjahresvergleich jedoch die zulässige Jahresemissionsmenge um 4,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente – und versäumte damit das gesetzte Klimaziel. Für Dr. Joachim Lohse, Geschäftsführer des Spitzenverbandes der Immobilienbranche (ZIA, Berlin), sei es jetzt wichtig, die Forderungen und Förderungen besser aufeinander abzustimmen. Denn nur mit einer gezielten Hilfe seien die Klimaziele zu erreichen. (Quelle: haufe.de, 14.04.2023)
Ersatzbaustoffverordnung wird angepasst
Die Bundesregierung hat ihren Entwurf zur Anpassung der Ersatzbaustoffverordnung vorgelegt. Darin geht es vor allem um den Umgang mit mineralischen Ersatzbaustoffen, die aus Recyclingmaterial, Nebenprodukten oder Abfällen gewonnen werden. Für ihre Herstellung und Verarbeitung soll nun erstmals eine nach aktuell wissenschaftlichem und technischem Stand bundeseinheitliche Regelung geschaffen werden. Zusätzlich enthält der Entwurf Änderungen der Brennstoffwechsel-Gasmangellage-Verordnung – beispielsweise beim Umgang mit mobilen Anlagen zur Aufbereitung von Schlacken, Bau- und Baggergut vor Ort. Inkrafttreten soll die neue Ersatzbaustoffverordnung zum 1. August 2023. (Quelle: ibr-online.de, 12.04.2023)
Deutschland steuert auf „Graue Wohnungsnot“ zu
Die Babyboomer-Generation geht in den kommenden 15 Jahren in Rente, wodurch sie sich ihre jetzige Wohnung nicht mehr leisten können werden. Dies stellt nun das Pestel-Institut (Hannover) in seiner Studie „Wohnen im Alter“ fest, die vom Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB, Berlin) in Auftrag gegeben wurde. Beide fordern daher die Schaffung von deutlich mehr altersgerechten, bezahlbaren Wohnungen sowie einen strategischen Sanierungsplan. Hier sei laut BDB-Präsidentin Katharina Metzger eine Doppelsanierungsstrategie sinnvoll, bei der Senioren- und Klimaschutz-Sanierungen gekoppelt werden sollten. (Quelle: vermieter-ratgeber.de, 05.04.2023)
Kriminalstatistik: Zahl der Einbrüche steigt
Aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2022 geht ein bundesweiter Anstieg aller Straftaten um 11,5 Prozent hervor. Dabei nahm neben Diebstählen und Raubdelikten auch die Zahl der Einbrüche zu: Während 2021 noch rund 54.000 Wohnungseinbrüche erfasst wurden, waren es im letzten Jahr bereits knapp 66.000. Ein möglicher Grund für die steigenden Zahlen ist der Wegfall von Corona-Beschränkungen. Immerhin: In 46,8 Prozent der Fälle scheiterten Täter aufgrund eines erhöhten Einbruchschutzes – etwa durch mechanische oder elektronische Sicherheitstechnik. Helmut Rieche, Vorsitzender der Initiative für aktiven Einbruchschutz, betont daher, wie wichtig eine regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen durch Fachpersonal sei. (Quelle: baulinks.de, 04.04.2023)
Förderprogramm „Junges Wohnen“ startet
Wohnraum für junge Studierende und Auszubildende schaffen: Das Förderprogramm „Junges Wohnen“ sieht 500 Millionen Euro für Aus-, Neu- und Umbauten von Wohnheimplätzen vor. Dies steigere laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) nicht nur die Attraktivität Deutschlands. Vor allem die einzelnen Regionen würden von der Förderung erheblich profitieren. Darüber hinaus kündigt das Bundesministerium weitere zwei Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau an. Somit steht den Ländern hierfür bis 2026 ein Gesamt-Budget von 14,5 Milliarden Euro zur Verfügung. (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 31.03.2023)
Neue Rahmenbedingungen für serielles Bauen
Schneller bezahlbaren Wohnraum schaffen: Bis Herbst 2023 sollen neue Rahmenvereinbarungen für zukunftsweisende Konzepte des seriellen und modularen Wohnungsbaus in Kraft treten. Hierauf haben sich nun das Bundesbauministerium, die Wohnungswirtschaft und die Bauindustrie geeinigt. Für ein neues europaweites Ausschreibungsverfahren können sich Bieter bis zum 10. April bewerben. Die serielle und modulare Bauweise verkürzt nicht nur die Baustellenzeit um einige Monate. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), erklärt, dass so auch die gestiegenen Baukosten bewältigt werden können. Zudem steuere die maschinelle Vorproduktion dem Fachkräftemangel entgegen. (Quelle: meistertipp.de, 24.03.2023)