Gebäude und Heizung

Zusammenspiel von Heizung und Wärmeschutz für behagliches Wohnen

Der Nutzer eines Hauses oder einer Wohnung verlangt in seinen Räumen hohen Komfort und thermische Behaglichkeit. Die Voraussetzung für ein optimales Raumklima ist ein abgestimmtes Zusammenwirken von Gebäudehülle und Heizung, aber auch ein angepasstes Nutzerverhalten.

Bei der herkömmlichen Planung erhält der Heizungsbauer das Gebäudekonzept und legt dafür, nach Berechnung des Wärmebedarfs, die Heizung aus. Um die Räume mit der berechneten Wärme zu versorgen, ist jede Auswahl und jede Auslegung der Heizflächen in Ordnung, solange der berechnete Wärmebedarf mit der Wärmeleistung der Heizflächen übereinstimmt.

Behaglichkeit wird jedoch nicht allein durch ausreichende Heizflächen geschaffen, ebenso wenig wie die Energieeinsparung nur vom Wärmeschutz der Außenwände und Fenster abhängt. Um eine sinnvolle Energieeinsparung ohne Verluste an Wohnwert und Komfort zu erreichen, ist ein Gebäude als ganzheitliches Gebilde zu betrachten und eine integrierte Planung notwendig. Architekt und Heizungsplaner und weitere Fachleute müssen bereits in der Entwurfsphase gemeinsam ein energietechnisches Konzept erarbeiten.

Einen Ansatz zur integrierten Planung bewirkte erstmals die Energie-Einsparungs-Verordnung 2000 (EnEV 2000) als Nachfolgerin der Wärmeschutz-Verordnung 1995. Heute gehört das gemeinsame Vorgehen zum allgemeinen Ablauf der Bauplanung. Den Wärmeverlusten durch die Außenbauteile und durch die erforderliche Lüftung wird die Wärmezufuhr durch die Heizungsanlage und durch interne sowie solare Wärmegewinne gegenübergestellt und berechnet. Dabei werden sowohl Verluste von der Heizungsanlage selbst, und die Erzeugung der Heizwärme berücksichtigt. Die Energie-Bilanzierung erfolgt allgemein für die gesamte Heizperiode.

Die integrierte Planung muss aber auch die spätere Wechselwirkung zwischen Haus, Heizung, Lüftung und Nutzer berücksichtigen. Bisher war die erforderliche Wärmezufuhr durch die Heizung groß gegenüber internen und solaren Wärmegewinnen. Mit der Verringerung der Wärmeverluste wird die erforderliche Wärmezufuhr der Heizung kleiner und damit der Größe nach vergleichbar mit den Wärmegewinnen. Da sich die Wärmegewinne jedoch im Tagesverlauf schnell ändern können, muss die Wärmezufuhr durch die Heizungsanlage und die in den Bauteilen gespeicherte Wärme diese Schwankungen ausgleichen. KLB-Wandbaustoffe sind nicht nur hochwärmedämmend, sie gewährleisten auch ein großes Wärmespeichervermögen und eine lange Auskühlzeit.

In behaglichen Räumen haben alle Umgebungsflächen und die Raumluft annähernd die gleiche Temperatur. Nur die Fenster können schnell von einer wärmespendenden Fläche zur wärmeabgebenden Fläche werden. Die richtige Auswahl, Platzierung und Dimensionierung der Heizflächen ist daher besonders wichtig.

Mit der Verbesserung des Wärmeschutzes wächst aber auch der Anteil der Lüftungswärmeverluste und wird der Größe nach vergleichbar mit den Transmissionswärmeverlusten durch die Außenbauteile. Eine kontrollierte Wohnungslüftung kann zu Energieeinsparungen führen. Voraussetzung ist eine ausreichende Luftdichtheit des Gebäudes, ebenfalls eine Aufgabe der integrierten Planung.

Zusammengefasst gehören zur energietechnischen Konzeption:

 

  • überschauende Gebäudeplanung hinsichtlich des Wärmebedarfs
  • Berücksichtigung der Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung und Orientierung der Fenster
  • richtige Wahl der Heizungsanlage bzw. die Kombination verschiedener Systeme
  • Art der Wärmeverteilung in den einzelnen Räumen
  • Berücksichtigung der Behaglichkeits-Bedürfnisse der späteren Nutzer
  • Vermeidung von Wärmebrücken und Schwachstellen bei den Außenbauteilen
  • Beachtung des energetischen Verhaltens bei größeren Gebäuden.