Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Die Branche stellt konkrete Forderungen an künftige Regierung
In Hinblick auf die Neuwahlen im Februar 2025 sieht die Baubranche eine Chance, der Wohnungsbaupolitik unter die Arme zu greifen. Entsprechend hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin) ein 38 Seiten starkes Papier mit zehn „Impulsen der Bauindustrie“ für die künftige Regierung zusammengestellt. Unter anderem fordert er ein „starkes“ Ministerium für Bauen und Klimaschutz. Auch sei eine Deregulierung der Immobilienbranche sowie Angleichung von Bauordnungen wichtig. Steuererleichterungen etwa bei der Grunderwerb- und Mehrwertsteuer könnten gezielt Baukosten senken. Eine Sofortmaßnahme nach Regierungsbildung wäre laut ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss, Berlin) die Ausweitung der Sonderregeln für den Flüchtlingsunterkunftsbau auf Mietwohnungen. (Quelle: handelsblatt.com, 04.12.2024)
Kompromissbereit beim Immobilienkauf
Um sich den Wunsch nach einem Eigenheim zu erfüllen, sind Kaufinteressierte bereit zu Kompromissen. Laut einer Studie der Strategieberatung Simon-Kucher (Bonn) gaben 81 Prozent der Befragten an, in den nächsten drei Jahren eine Immobilie erwerben zu wollen. Dafür würden 64 Prozent beim Kauf auf bis zu 10 m² Fläche bei Eigentumswohnungen und 20 m2 bei Wohnhäusern verzichten – vorausgesetzt, die restlichen Wunschkriterien sind erfüllt. Was die Preisentwicklung betrifft, erwarten 43 Prozent Preissteigerungen im Neubau, wohingegen 63 Prozent mit sinkenden Preisen im Bestand rechnen. Eines der größten Hindernisse seien laut Studie jedoch die hohen Finanzierungskosten. So gaben 51 Prozent der Befragten an, dass ihr Budget durch aktuelle Umstände deutlich eingeschränkt sei. (Quelle: asscompact.de, 28.11.2024)
Weniger Auftragseingänge für Bauprojekte
Neben den Baugenehmigungen ist im September auch der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe gesunken. Laut neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis, Wiesbaden) beläuft sich das Minus saison- und kalenderbereinigt auf 12,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der Hochbau verliert 13,6 Prozent. Entsprechend fordert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin), die Neubauförderung auch im vorläufigen Haushalt weiterzuführen. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hatte dies erst kürzlich in Aussicht gestellt. Auch das Umsatzvolumen sei mit knapp 80 Milliarden Euro real um 1,4 Prozent zurückgegangen – im Wohnungsbau um rund 13 Prozent. Eine neue Regierung müsse daher eine verlässliche Bau- und Infrastrukturpolitik in der Haushaltsplanung priorisieren. (Quelle: deutsche-handwerks-zeitung.de, 26.11.2024)
Baugenehmigungszahlen weiter im Sinkflug
Die Zahl der Baugenehmigungen im September ist im Vergleich zu August massiv um 23,1 Prozent gesunken. Dies gab jetzt das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) bekannt. Lediglich 157.200 Wohnungen seien seit Jahresbeginn genehmigt worden, was unter anderem an den hohen Finanzierungs- und Materialkosten liegt. Die Baubranche zeigt sich angesichts der Zahlen und bevorstehenden haushaltslosen Monate besorgt. In der Folge könnte es zu einem Auslaufen von Förderungen kommen. Eine Trendwende im Wohnungsbau erwartet Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK, Düsseldorf), frühestens im späteren Jahresverlauf 2025. Dann sollte auch die Europäische Zentralbank (EZB, Frankfurt a. M.) ihre Zinsen spürbar gesenkt haben. (Quelle: tagesschau.de, 20.11.2024)
Baubranche äußert Bedenken nach Bruch der Ampel-Koalition
Das Ende der Ampelkoalition sorgt für Unsicherheit in der Bauindustrie, die beispielsweise im Infrastrukturbau auf staatliche Investitionen und Planungssicherheit angewiesen ist. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), merkt an: „Wir fallen jetzt in die vorläufige Haushaltsführung, die nur noch ein Mindestmaß an Ausgaben zulässt, wichtige Investitionen werden nicht mehr an den Start gebracht.“ Zudem ist unklar, wie Förderprogramme für den Wohnungsbau fortgeführt werden. Ein Förderstopp wäre laut Müller eine Katastrophe für den Markt. Auch der Bund Deutscher Baumeister (BDB, Berlin) zeigt sich besorgt, da wichtige Gesetzesvorhaben für die Zukunft der Planungs- und Bauwirtschaft gefährdet seien. (Quelle: bi-medien.de, 15.11.2024)
Kritische Stimmen zum Gebäudetyp-E-Gesetz
Die Baubranche hat den am 6. November beschlossenen Gesetzesentwurf zum Gebäudetyp E grundsätzlich positiv aufgenommen. Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (BAK, Berlin), sieht darin eine „Vereinfachung, Beschleunigung und Ressourcenschonung“. Architekten erhielten so „mehr Freiheit, um gemeinsam mit ihren Auftraggebern innovativere, nachhaltige und kostengünstige Projekte umzusetzen“. Doch auch kritische Stimmen haben sich geäußert. So bemängelt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH, Berlin), die fehlende Praxistauglichkeit: „Rechtliche Abgrenzungsschwierigkeiten und zahlreiche unbestimmte Rechtsbegriffe führen zu Rechtsunsicherheit und damit zu Haftungsrisiken für Handwerksbetriebe.“ Laut der Bundesvereinigung mittelständischer Bauunternehmen (BVMB, Bonn) reiche das Gesetz nicht aus, um dem gravierenden Wohnraummangel hierzulande entgegenzuwirken. So beanstandet Hauptgeschäftsführer Michael Gilka, dass es von politischer Seite nach wie vor an „wirksamen Impulsen“ und „richtigen Maßnahmen“ fehle. (Quelle: meistertipp.de 14.11.2024)
Gebäudetyp E als „Bau-Booster“?
Gestern hat das Bundeskabinett den Gesetzesentwurf zum Gebäudetyp E beschlossen, den Bauministerin Klara Geywitz (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) gemeinsam vorgelegt hatten. Die Regierung hofft, damit die Baukonjunktur anzuschieben sowie die Hürden für günstiges und unbürokratisches Bauen herabzusetzen. Auch die Verwendung von innovativen sowie nachhaltigen Baustoffen und -weisen soll künftig einfacher werden. Das Baugewerbe begrüßt diese Entscheidung und sieht darin einen wichtigen wirtschaftlichen Impuls. Für mehr Praxistauglichkeit wünschen sich jedoch einige Verbände noch Nachbesserungen. Um den Gebäudetyp nun rechtssicher in der Praxis umzusetzen, müssen im nächsten Schritt entsprechende Mindeststandards festgelegt werden. (Quelle: deutsche-handwerks-zeitung.de, 07.11.2024)
Wirksame Sofortmaßnahmen gefordert
Angesichts der Konjunkturflaute in Deutschland fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI, Berlin) von der Bundesregierung rasche Entscheidungen für wirksame Sofortmaßnahmen sowie tiefgreifende Strukturreformen. Für eine Kehrtwende in der Wirtschafts- und Finanzpolitik hat sich kürzlich Finanzminister Christian Lindner (FDP) in einem Papier ausgesprochen. Anlässlich dessen lud seine Fraktion nun Wirtschaftsverbände zu einem Spitzentreffen ein. Teilnehmer Tim-Oliver Müller, Geschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (Berlin), bewertet Lindners Position: „Der Minister erkennt den Investitionsstau als einen wesentlichen Grund der Wachstumsschwäche in Deutschland an. Gleichzeitig fehlen entsprechende Handlungsansätze.“ (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 06.11.2024)
Eigentum allmählich wieder bezahlbarer
Laut dem Wohnindex des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW, Köln) für das dritte Quartal 2024 ist Eigentum erschwinglicher als noch vor zwei Jahren. Aktuell muss eine vierköpfige Mittelschichtsfamilie monatlich rund 40 Prozent ihres Einkommens für ein Eigenheim aufbringen – fünf Prozent weniger als im Jahr 2022. Als Gründe führen die Studienautoren gestiegene finanzielle Haushaltsmittel sowie sinkende Zinsen an. Dennoch bleibt die Situation auf dem Wohnungsmarkt weiter angespannt. Für eine nachhaltige Verbesserung müssten nach IW-Berechnungen rund 370.000 neue Wohnungen pro Jahr entstehen. Eine Halbierung der Grunderwerbsteuer könnte laut IW-Experten den Neubau bereits um neun Prozent steigern. (Quelle: haufe.de, 31.10.2024)
Stimmungsbild zur Transformation in der Baubranche
In einer aktuellen Studie untersuchte das Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau (Fraunhofer IRB, Stuttgart) den Stand der Transformation in der Baubranche. Demnach sei für 25 Prozent der Befragten eine Bauwende bereits im Gange, wohingegen 54 Prozent diese noch in weiter Ferne sehen. In den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Innovationsfähigkeit, Kompetenzen und Weiterbildung bestünde großes Potenzial. „Durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und gezielte Weiterbildungsmaßnahmen können wir die Transformation aktiv vorantreiben“, erklärt Albrecht Franz von der Studien- und Bereichsleitung des Fraunhofer IRB. (Quelle: meistertipp.de, 24.10.2024)