Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Baubranche begrüßt neuen Gebäudetyp E
Mit dem neuen „Gebäudetyp E“ möchte die Bundesregierung Gebäudestandards senken, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll im Herbst beschlossen werden. Bereits jetzt veröffentlichte der Bund einen Leitfaden inklusive Empfehlungen, wie Vereinbarungen über niedrigere Baustandards möglichst rechtssicher getroffen werden können. Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW, Hamburg), lobt das Vorhaben der Regierung, da aktuell viele bestehende Normen nicht ergebnisorientiert seien und den Wohnungsbau stark verteuern. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), sieht im neuen Gebäudetyp E einen wichtigen Lösungsansatz, um Baukosten effektiv zu senken. (Quelle: haufe.de, 24.07.2024)
Stimmung am Immobilienmarkt hellt sich auf
Laut einer Befragung des Baufinanzierungsanbieters Interhyp (Regensburg) halten wieder mehr Menschen den Wunsch nach einer eigenen Immobilie für realisierbar. Demnach rechnen 54 Prozent der Befragten wieder mit mehr Verhandlungsspielraum – ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei kommt jedoch für mehr als die Hälfte der Kauf unsanierter Bestandsimmobilien nicht infrage, etwa aufgrund unkalkulierbarer Modernisierungskosten. Interhyp-CEO Jörg Utecht empfiehlt, sich von niedrigen Energieeffizienzklassen nicht abschrecken zu lassen. Stattdessen stelle der Bestand ihm zufolge eine attraktive Einstiegsmöglichkeit in den Markt dar. Deshalb solle man sich von Sanierungsexperten beraten lassen, um erfolgreich einen Preisnachlass erzielen zu können. (Quelle: focus.de, 23.07.2024)
Tiefstand bei Kauf von Bauland
Laut einer Studie des Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (Hamburg) ist der Kauf von Bauland in den letzten Jahren bundesweit stark rückläufig: So wurden 2023 nur rund 46.700 Käufe von Wohnbauland registriert – 34 Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem sei der Flächenumsatz um fast 40 Prozent auf rund 4.400 Hektar eingebrochen. Auch der Geldumsatz sank um mehr als 45 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Der Grund: Aufgrund gestiegener Zinsen und hohen Baukosten sehen viele deutsche Bürger vom Kauf von Bauland ab. Sebastian Wunsch, Bereichsleiter für Immobilienwirtschaftliche Analysen bei Gewos, mahnt daher: „Die heute nicht verkauften Flächen sind die nicht erteilten Genehmigungen von morgen und die nicht gebauten Wohnungen von übermorgen.“ (Quelle: spiegel.de, 18.07.2024)
Weniger Auftragsstornierungen im Wohnungsbau
Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts (München) ist im Juni der Anteil stornierter Aufträge im Wohnungsbau gesunken. Konkret ging er im Vergleich zum Vormonat von 15,1 auf 13,7 Prozent zurück. Dennoch klagt weiterhin jedes zweite Unternehmen über einen Auftragsmangel. Grund sei laut Ifo-Experte Klaus Wohlrabe, dass bei den Finanzierungskosten keine spürbare Veränderung eingetreten sei und sich dies auch bei den Baugenehmigungen widerspiegele. Von einer Entspannung kann ihm zufolge daher nicht die Rede sein: Denn trotz leichter Verbesserung liegt das Ifo-Geschäftsklima im Wohnungsbau mit minus 44,3 Punkten noch deutlich im negativen Bereich. Für das laufende Jahr rechnet das Ifo-Institut mit der Fertigstellung von nur knapp 225.000 neuen Wohnungen. (Quelle: haufe.de, 16.07.2024)
Kritik an Kreislaufwirtschaftsstrategie des Bundesumweltministeriums
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) kritisierte den kürzlich vorgelegten Entwurf einer Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie des Bundesumweltministeriums (BMUV, Berlin). Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa begrüße zwar Maßnahmen zur Optimierung der Kreislaufwirtschaft, allerdings dürfe der Bestandserhalt keinen Vorrang gegenüber dem Wohnungsneubau haben. Denn ohne ihn seien weder der hohe Bedarf an Wohnraum zu decken noch die Klimaschutzziele zu erreichen. Ihm zufolge sollten zudem die derzeit als Abfall eingestuften Ersatzbaustoffe als Produkte anerkannt werden. Ebenso stellt er es ökologisch und ökonomisch infrage, vor Ort fehlende Recycling-Materialien anderswo zu beschaffen anstatt Primärstoffe zu verwenden. (Quelle: zdb.de, 10.07.2024)
Rund 1,9 Millionen Wohnungen stehen bundesweit leer
Obwohl Wohnraum in Deutschland knapp und die Nachfrage hoch ist, stand nach Erhebungen des Zensus zum Stichtag 15. Mai 2022 jede 23. Wohnung leer. Dies entspricht einer Leerstandsquote von 4,3 Prozent. Während in Ballungsgebieten ein hoher Wohnungsmangel zu beobachten ist, sind auf dem Land viele Immobilien unbewohnt. Begründet liegt diese Entwicklung unter anderem in der verstärkten Abwanderung junger Bevölkerungsschichten. Laut Ralph Henger, Ökonom für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik am Institut der deutschen Wirtschaft (IW, Köln), könnten leerstehende Wohnungen und Häuser abseits der Ballungsräume reaktiviert werden – etwa mithilfe des Wohneigentumsprogrammes „Jung kauft Alt“. (Quelle: sueddeutsche.de, 05.07.2024)
Klimaanpassungsgesetz tritt in Kraft
Gestern trat das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) in Kraft, das laut Bundesregierung klimawandelbedingte Veränderungen vorbeugen und einen verbindlichen rechtlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen schaffen soll. Demnach muss die Regierung bis Ende September 2025 eine entsprechende Strategie mit messbaren Zielen und deren Umsetzung vorweisen. Für den Gebäudesektor wären unter anderem die Begrünung von Dächern und Fassaden oder energieeffiziente Gebäudestandards mögliche Maßnahmen. Wohnungsunternehmen selbst sind nicht direkt vom Gesetz betroffen, setzen sich aber mit Fragen der Klimaanpassung auseinander: beispielsweise mit der Prävention von Überflutungen, dem Absinken des Grundwasserspiegels oder zunehmende Trockenheit. (Quelle: haufe.de, 02.07.2024)
Immobilienbranche: Stimmung bessert sich langsam
Laut Sommerbefragung des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA, Berlin) bessert sich derzeit die gedrückte Stimmung in der Immobilienwirtschaft. Gegenüber dem Vorquartal stieg die Einschätzung der Geschäftslage von 5,0 auf 15,6 Punkte sowie die Erwartungshaltung von –2,9 auf 11,5 Punkte. Insgesamt sprang das Immobilienklima auf 13,6 Punkte an. Die Gründe liegen in der Hoffnung auf rückläufige Bauzinsen, konstante oder sinkende Bau- und Energiekosten sowie eine wieder ansteigende Nachfrage. Aktuell rechnen rund 83 Prozent der Immobilienunternehmen mit gleichbleibenden oder gar günstigeren Finanzierungsbedingungen. Zudem setzen KfW-Förderungen und die degressive AfA für Wohngebäude weitere Impulse zum Anstieg der Neubaunachfrage. (Quelle: asscompact.de, 25.06.2024)
Neues Zertifizierungssystem für kleine Wohngebäude
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB, Stuttgart) hat ihr Zertifizierungssystem für kleine Wohngebäude überarbeitet. Neben Neubauten umfasst dieses erstmals auch Sanierungen. Diese Erweiterung ermöglicht einen zielgerichteten Umgang mit Bestandsgebäuden, ganz im Sinne der Ressourcenschonung und Klimaneutralität. Zudem können nun Projekte mit bis zu zwölf Wohneinheiten die Systemvariante anwenden – zuvor waren es noch sechs Wohneinheiten. Auch ist das neue System kompakter, da es von 28 auf 16 Kriterien gekürzt wurde und den Fokus auf die drei Themenfelder ökologische, ökonomische und soziokulturelle Qualität legt. Dabei sind sie auf die Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) abgestimmt und können auf Wunsch mit geprüft werden. (Quelle: tga-praxis.de, 20.06.2024)
Baugenehmigungszahlen seit zwei Jahren im Minus
Seit Mai 2022 hält der Abwärtstrend bei den Baugenehmigungszahlen für Wohnungen an. Zeitgleich stieg die Bevölkerung in Deutschland um 3,7 Millionen Menschen. „Um in dieser prekären Lage den hohen Bedarf an Wohnraum zu decken und effizienter bauen zu können, müssen der Bauwirtschaft mehr Freiräume gewährt werden“, kommentiert Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), die aktuellen Genehmigungszahlen für April (-17 Prozent zum Vorjahresmonat). Er verwies dabei auf ein Gutachten des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW, Köln): Demzufolge wird die Produktivitätsentwicklung durch übermäßige Bauregulierungen aufgrund staatlicher Vorgaben und Hemmnissen eingeschränkt sowie Baumaßnahmen deutlich verteuert oder gar verhindert. (Quelle: ibr-online.de, 19.06.2024)