Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Kauf preisweiter als Miete
Laut Postbank Wohnatlas 2024 lohnt sich in 34 Regionen Deutschlands der Kauf einer Eigentumswohnung auch bei hohem Preisniveau. Vorausgesetzt werden verhältnismäßig moderate Kaufpreise im Vergleich zur Nettokaltmiete sowie die Aussicht auf weitere reale Wertsteigerungen. Dabei hat sich der seit Jahren bestehende Trend, dass Kaufpreise stärker als Mieten steigen, umgekehrt: So verteuerten sich 2023 die Nettokaltmieten gegenüber dem Vorjahr in allen Landkreisen und kreisfreien Städten nominal durchschnittlich um 4,9 Prozent, wohingegen die Kaufpreise um 4,2 Prozent sanken. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im „Vervielfältiger“ wider: Dieser gibt an, wie viele Jahresnettokaltmieten für eine vergleichbare Eigentumswohnung zu zahlen wären. 2023 sank er von 28,9 Jahresmieten auf 26,3. (Quelle: haufe.de, 11.06.2024)
Regierung reaktiviert Wohngemeinnützigkeit
Die Bundesregierung hat kürzlich beschlossen, die Wohngemeinnützigkeit als Teil des Jahressteuergesetzes wieder einzuführen. Soziale Unternehmen, Vereine und gemeinnützige Stiftungen können somit künftig durch die Bereitstellung von vergünstigtem Wohnraum von umfassenden Steuererleichterungen profitieren. Als Voraussetzung muss die angebotene Miete dauerhaft unter den marktüblichen Preisen liegen. Die Einkommensgrenzen seien laut Bundesbauministerin Klara Gewywitz (SPD) dabei so festgelegt, dass die neue Wohngemeinnützigkeit bundesweit rund 60 Prozent der Haushalte zugutekomme. Mit ihr werde neben dem sozialen Wohnungsbau eine weitere starke Säule für mehr bezahlbaren Wohnraum geschaffen. (Quelle: zeit.de, 06.06.2024)
Mietanstieg auch in dünn besiedelten Regionen
Laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR, Bonn) steigen die Mieten auch in strukturschwachen und ländlichen Regionen. So schafften es 2023 im Vorjahresvergleich dünn besiedelte Landkreise in die „Top 10“ beim Mietzuwachs. Demnach stiegen unter anderem die Mieten im brandenburgischen Prignitz um 18 Prozent sowie im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth um 23,9 Prozent. Dabei liegen beide Landkreise mit 7,08 Euro beziehungsweise 6,86 Euro pro Quadratmeter aber weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt. Eine Studie der Empira Group (Zug, Schweiz) kommt derweil zu dem Schluss, dass der gesamte deutsche Mietmarkt krisenfest ist. Der Grund: stabile Wirtschaftsstrukturen und ein hohes BIP-Wachstum in den meisten Städten. (Quelle: haufe.de, 04.06.2024)
Baufertigstellungszahlen für 2023 veröffentlicht
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) wurden 2023 bundesweit 294.400 neue Wohnungen fertiggestellt – 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Darin enthalten sind sowohl Neubauten als auch Baumaßnahmen im Bestand sowie Wohneinheiten in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen sank gegenüber dem Vorjahr um 26,7 Prozent auf 259.600. Dabei verlängerte sich die Zeit von der Genehmigungserteilung bis zur Fertigstellung von 20 Monate (2020) auf 24. Da im letzten Jahr deutlich mehr Wohnungen fertiggestellt als genehmigt wurden, ging der Bauüberhang erstmals seit 2008 gegenüber dem Vorjahr zurück. (Quelle: haustec.de, 28.05.2024)
Was denken die Deutschen übers Bauen?
Diese Frage beantwortet eine Umfrage des Institutes für Demoskopie Allensbach (Baden-Württemberg), die vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin) und dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) in Auftrag gegeben wurde, eindeutig: Die deutsche Bevölkerung erkennt die Relevanz der Bauwirtschaft sowie ihre gegenwärtigen Herausforderungen und sieht politischen Handlungsbedarf. So bewerten 74 Prozent der Teilnehmenden die Bauwirtschaft als eine wichtige Schlüsselbranche für Deutschland. Dringende Verbesserung sehen sie dabei in verschiedenen Bereichen: 83 Prozent der Befragten geben an, dass eine verbesserte Infrastruktur im Wohnungsneubau Teil der politischen Agenda sein sollte. Darüber hinaus würden etwa drei Viertel gerne in Wohneigentum leben, doch auch dafür bedarf es verbesserten Rahmenbedingungen. (Quelle: zdb.de, 23.05.2024)
Baugenehmigungszahlen weiter im Sinkflug
Im März 2024 wurde bundesweit der Bau von lediglich 18.500 Wohnungen genehmigt – das entspricht einem Minus von 24,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis, Wiesbaden) hervor. Während es im gesamten ersten Quartal grünes Licht für insgesamt 53.500 Wohneinheiten gab, waren es im Vorjahresquartal noch 15.200 Wohnungen mehr. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ging die Zahl der Baugenehmigungen um 35,6 beziehungsweise 20 Prozent zurück, bei Mehrfamilienhäusern um 22,9 Prozent. (Quelle: baumarktmanager.de, 22.05.2024)
Höhere Grundsteuer ab 2025
Auf Bestreben des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG, Karlsruhe) soll ab Januar 2025 eine neue Berechnung der Grundsteuer gelten. Die bisherige Kalkulation des Immobilienwerts durch das Finanzamt sei laut Gericht veraltet. Dabei setzt sich die Grundsteuer bisher aus drei Faktoren zusammen: dem Einheitswert, der Steuermesszahl sowie dem Hebesatz. Letzter wird durch die Städte und Gemeinden selbstständig festgelegt und ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen – bundesweit um fünf Prozent. Für die Reform wurden nun Millionen Grundstücke und Immobilien in ganz Deutschland neu bewertet. Entsprechend kommen künftig höhere Kosten auf Immobilienbesitzer zu, sofern die Hebesätze nicht sinken. (Quelle: focus.de, 15.05.2024)
Streik im Bauhauptgewerbe
Nachdem in Niedersachsen am Montag bereits mehr als 1.000 Arbeiter aus der Baubranche ihre Arbeit niederlegten, breitet sich der Streik nun auf ganz Deutschland aus. Auslöser ist die geplatzte Tarifschlichtung im Bauhauptgewerbe Anfang Mai, bei der eine zweistufige Lohnerhöhung im Abstand von elf Monaten als Kompromissvorschlag von Arbeitgeberverbänden abgelehnt wurde. „Für unsere Unternehmen bedeutet jeder Tag, an dem nicht gebaut wird, einen wirtschaftlichen Schaden in ohnehin unsicherer Lage, vor allem im Wohnungsbau“, so eine Sprecherin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin). Auch das Baugewerbe fordert die Gewerkschaft auf, schnell zu einer Verhandlungslösung zu kommen. (Quelle: welt.de, 14.05.2024)
Auftragsmangel im Wohnungsbau setzt sich fort
Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts (München) gaben im April 55,2 Prozent der befragten Unternehmen an, von einem Auftragsmangel betroffen zu sein. Hinzu kommen Stornierungen, die viele Betriebe vor große Herausforderungen stellen. Während im März noch 19,6 Prozent stornierte Projekte vermeldeten, sank die Zahl im April auf 17,6 Prozent. Der Optimismus hält sich jedoch in Grenzen: Teure Materialien und gestiegene Finanzierungskosten schrecken weiterhin potenzielle Bauherren und Investoren ab. In dieser prekären Lage senken viele Unternehmen bereits ihre Preise. Eine Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB, Frankfurt a. M.) könne laut Experten neue Impulse setzen. Allerdings bahnt sich eine neue Belastung für die Branche an: Im Streit über höhere Löhne drohen bald auch Streiks auf deutschen Baustellen. (Quelle: spiegel.de, 10.05.2024)
Preise für Neubauten im April leicht gesunken
Laut Hauspreis-Index EPX des Finanzierungsmarktplatzes Europace (Berlin) waren die Neubaupreise im April leicht rückläufig – sie fielen um 0,38 Prozent gegenüber dem Vormonat. Eigentumswohnungen sowie bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich hingegen um 1,25 beziehungsweise 0,27 Prozent. Co-CEO und Vorstand von Europace Stefan Münter sieht diese gegensätzlichen Entwicklungen in der dynamischen Natur des Marktes begründet, der verschiedenen Einflüssen unterworfen ist. Den aktuellen Rückgang der Neubaupreise bewertet er als Gegenbewegung zur Inflation der vergangenen Monate. Der Hauspreis-Index EPX basiert auf den Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten von Europace. (Quelle: asscompact.de, 07.05.2024)