Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Rückgang der Immobilienpreise
Die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen sind im dritten Quartal um 23.000 Euro gesunken – eine Abnahme von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Daraus ergibt sich ein Durchschnittspreis von 512.000 Euro für eine finanzierte Immobilie inklusive Nebenkosten. Laut Interhyp-CEO Jörg Utecht seien die sinkenden Preise auf inflationsbedingt hohe Bauzinsen und einer somit schwierigeren Leistbarkeit zurückzuführen. Ihm zufolge sei in den nächsten Wochen mit weiteren Preissenkungen zu rechnen. Trotz des steigenden Immobilienangebots bleibe ein Kauf für viele weiterhin kaum leistbar, so Prof. Dr. Stephan Kippes, Geschäftsführer des Immobilienverbands IVD (München). (Quelle: www.haufe.de, 22.11.2022)
Weniger Baugenehmigungen als im Vorjahr
Von Januar bis September 2022 wurden in Deutschland 272.054 Wohnungen genehmigt – 3,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im September 2022 erhielten 27.449 Wohnungen eine Genehmigung – ein Minus von 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) mit. Die Zahlen beinhalten sowohl Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in Bestandsgebäuden. Die Anzahl genehmigter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern stieg im gleichen Zeitraum um 3,7 Prozent auf 145.191 Wohnungen.
(Quelle: www.bauletter.de, 18.11.2022)
Stornorückgang im Hochbau
Während sich im September noch 13,2 Prozent der Unternehmen von Stornierungen im Hochbau betroffen zeigten, waren es im Oktober nur noch 11,3 Prozent. Dies geht aus einer Untersuchung des ifo Institutes (München) hervor. Auch im Wohnungsbau sei demzufolge eine minimale Verbesserung im Vergleich zum Vormonat zu erkennen – von 16,7 Prozent auf 14,5 Prozent. Trotz des leichten Rückgangs stelle sich die Situation für viele Unternehmen bedrohlich dar: So berichteten im Oktober 6,6 Prozent von Finanzierungsschwierigkeiten – im Vorjahresmonat waren es noch 0,6 Prozent. Für die Stornierungswelle verantwortlich sind erschwerte Bedingungen bei der Kalkulation von Baukosten sowie die stetig steigenden Bauzinsen. (Quelle: www.ifo.de, 17.11.2022)
Sinkende Nachfrage nach Baufinanzierungen
Negativrekord: Das Neugeschäft deutscher Banken mit Immobiliendarlehen ging im September 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 28 Prozent zurück. Dies ergibt eine Analyse der Beraterfirma Barkow Consulting (Düsseldorf). Laut der Europäischen Zentralbank (EZB, Frankfurt a. M.) sowie der Bundesbank (BBk, Frankfurt a. M.) sei mit einem Gesamtvolumen von 16,1 Milliarden Euro nun der niedrigste Stand seit 2014 erreicht. Grund für diese Entwicklung: Viele Menschen können sich den Immobilienkauf insbesondere wegen der steigenden Zinsen nicht mehr leisten. Hohe Baupreise kommen noch erschwerend hinzu. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 11.11.2022)
Weniger Umsatz im Baugewerbe
Aufgrund anhaltender Umsatzeinbuße im Bauhauptgewerbe sieht sich der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin) dazu veranlasst, seine Jahresprognose für 2022 anzupassen. Nach einem Rückgang von 5,1 Prozent zum Vormonat bewegten sich die Umsätze im August laut HDB-Präsident Peter Hübner zwar noch im positiven Bereich. Allerdings könne mit dem gleichen Geld inflationsbedingt weniger Bauleistung erbracht werden. Das jährliche Ziel von 400.000 neu erbauter Wohnungen rücke vor diesem Hintergrund in weite Ferne, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin). (Quelle: meistertipp.de, 08.11.2022)
Deutliche Mehrheit junger Menschen träumt vom Eigenheim
Mehr als 90 Prozent der unter 30-Jährigen wünschen sich eine eigene Immobilie – trotz der aktuellen Inflation. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Kreditvermittlers Dr. Klein (Lübeck) hervor. Demnach möchte die Hälfte der Befragten selbst in der Immobilie wohnen, 15 Prozent ziehen derweil eine Vermietung in Erwägung. Die anhaltende Inflation und die damit erhöhten Lebenshaltungskosten halten 53 Prozent der Befragten innerhalb der nächsten fünf Jahre vom Kauf einer Immobilie ab. (Quelle: asscompact.de, 04.11.2022)
Mit Bauzinserhöhung gegen die Inflation
Die Europäische Zentralbank (EZB, Frankfurt a. M.) hat den Leitzins kürzlich um 0,75 Prozentpunkte angehoben – mit dem Ziel, der Inflation geldpolitisch entgegenzuwirken. Allerdings ist dieser Anstieg bereits weitgehend in den Bauzinsen eingepreist, da diese bei zehnjährigen Darlehen zuvor auf über vier Prozent erhöht wurden. Laut aktuellem Zinsbericht des Baufinanzierungsspezialisten Interhyp (München) bewege sich das Niveau bei zehnjährigen Darlehen bis Jahresende vorerst gleichbleibend auf vier bis fünf Prozent. Mittel- und langfristig sei hingegen wieder mit steigenden Zinsen zu rechnen. (Quelle: baulinks.de, 03.11.2022)
KfW-Neubauförderung gut angenommen
Die Fördergelder für energiesparende Neubauten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Frankfurt a. M.) sind laut Bundeswirtschaftsministerium zu zwei Dritteln ausgeschöpft. Für die restlichen 160 Millionen Euro können noch bis Jahresende Anträge gestellt werden. Ab Januar 2023 soll ein neues Förderprogramm für Neubauten folgen – inklusive spezieller Ausrichtung auf Familien mit kleinen und mittleren Einkommen. Zudem plant die EU, ab 2030 ausschließlich den Bau klimaneutraler Wohngebäude zu erlauben. Bestandsgebäude müssten dann Mindestnormen an Energieeffizienz erfüllen. Auf diese Weise soll der gesamte EU-Gebäudebestand bis 2050 emissionsfrei werden. (Quelle: deutsche-handwerks-zeitung.de, 27.10.2022)
CO2-Einsparpläne belasten sozialen Wohnungsbau
Das Bundeswirtschaftsministerium hat das Ziel formuliert, die CO2-Einsparungen im Hochbau zu verdreifachen. Dazu will es die bestehenden Vorgaben der EU durch weitere Maßnahmen verschärfen. Dies geht jedoch zulasten des sozialen Wohnungsbaus. Laut Alex Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW (Berlin), sei das Vorhaben des Ministeriums „sozialer Sprengstoff“. Denn um dieses zu finanzieren, müssten Mieten von Sozialwohnungen angehoben werden. In den nächsten Wochen soll final über die Einsparungsziele entschieden werden. Sowohl das Bundesbau- als auch das Finanzministerium sollen bereits ihr Veto eingereicht haben. (Quelle: mdr.de, 26.10.2022)
Rasche Umsetzung der Maßnahmen gefordert
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) fordert vom „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ eine schnelle Umsetzung seines Maßnahmenpakets. Der soziale Wohnungsbau müsse laut ZDB-Präsident Reinhard Quast oberste Priorität haben – hier wurden in den letzten zwei Jahren weniger als 5.000 Wohnungen bewilligt. Zu diesem Zweck sollten die Bundesmittel von derzeit 2 Milliarden Euro auf 3,5 Milliarden Euro erhöht und der Wohnungsbau auch gemäß EH-55-Standard gefördert werden, appelliert Quast. „Neben einem verbesserten Förderrahmen brauchen wir eine Verkürzung der Bearbeitungsfristen in Planungs- und Genehmigungsverfahren – unter anderem durch schnellere Entscheidungen der zuständigen Stellen“, fordert Quast. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 21.10.2022)