Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Stellenschwund in der Baubranche
Ausbleibende Bauaufträge wirken sich jetzt auf den Arbeitsmarkt aus. Offene Stellen für Facharbeiter sind rückläufig und werden gestrichen. Einige Unternehmen denken sogar darüber nach, Personal zu reduzieren. Dies belegen auch aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA, Nürnberg): Im Mai gingen die Stellenangebote für Facharbeiter gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,5 Prozent zurück — im Hochbau sogar um 19,8 Prozent. Trotz des Rückgangs bleibt die Zahl ausgeschriebener Stellen noch vergleichsweise hoch. Die Branche rechnet mit einer Stagnation im laufenden Jahr. (Quelle: meistertipp.de, 06.06.2023)
Das Ziel bleibt: 400.000 neue Wohnungen
295.000 neue Wohnungen 2022 und nach Schätzungen der Baubranche nur 250.000 in diesem Jahr: Trotz Abwärtstrend und gestiegener Zinsen zeigte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf dem Deutschen Sparkassentag (Hannover) zuversichtlich und hält am Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr fest. Mehr serielles und modulares Bauen, weniger Normen, schnellere Planung und Genehmigungen, digitale Bauanträge sowie Bereitstellung von mehr Bauland — dem Kanzler zufolge sind das gute Ansätze, um die Baukosten spürbar zu senken. Zudem ist noch bis 2026 eine Förderung von insgesamt 14,5 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. (Quelle: welt.de, 02.06.2023)
Neues KfW-Förderprogramm für Familien tritt in Kraft
„Wohneigentum für Familien“ (WEF) — am 1.Juni startete das neue Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Frankfurt am Main). Davon profitieren sollen mittel- oder geringverdienende Familien, sofern sie klimafreundliche Eigenheime bauen oder innerhalb von zwölf Monaten nach Baubeginn erwerben. Gefördert werden Gebäude, die dem Effizienzhaus-Standard 40 entsprechen oder über das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude verfügen. Die Kostenübernahme gilt für: Fachplanung, Baubegleitung, Dienstleistungen für Lebenszyklusanalyse, Nachhaltigkeitszertifizierung sowie Materialkosten aus Eigenleistungen. Der Kreditantrag muss dabei vor Baubeginn gestellt werden. (Quelle: aktion-pro-eigenheim.de, 01.06.2023)
Wohnungsbau weiterhin angespannt
Knapp 2000 mehr als im Vorjahr: 2022 wurden deutschlandweit 295.300 Wohnungen fertiggestellt. Das geht aus den Ergebnissen der diesjährigen Frühjahrsumfrage des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) sowie den heute veröffentlichten Baufertigungszahlen hervor. Zudem sei in den kommenden Monaten eine sinkende Nachfrage nach Bauleistungen zu erwarten: 22 Prozent der Betriebe beurteilen die Lage ihres Unternehmens demnach als „gut“, rund 35 Prozent – mehr als doppelt so viele im Vergleich zum Vorjahr – betrachten die Lage als „schlecht“. Vor diesem Hintergrund rechnet ZDB-Präsident Reinhard Quast bis zum Jahresende mit der Fertigstellung von gerade einmal 245.000 Wohneinheiten. Eine Anpassung hoher Anforderungen im Wohnungsbau hält er daher für zwingend notwendig. (Quelle: zdb.de, 23.05.2023)
Wo das Eigenheim noch erschwinglich ist
Auf dem deutschen Immobilienmarkt gibt es noch Orte, wo sich vergleichsweise günstig Eigentum erwerben lässt. Dies geht aus der aktuellen Sparda-Studie „Wohnen in Deutschland 2023“ hervor, die sich mit der derzeitigen Preislage befasst. Primär in Metropolregionen und deren Umland sind die Preise für Eigentum sehr hoch – 49 Prozent teurer als auf dem Land. Spitzenreiter sind München, Hamburg und Frankfurt mit einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 6.038 Euro. Preiswerter sind Städte wie Gelsenkirchen und Chemnitz. Gerade in Ostdeutschland gibt es viele Regionen, die erschwinglich sind. Dort ist ein Quadratmeter noch für unter 1.500 Euro zu haben. (Quelle: focus.de, 17.05.2023)
Baugenehmigungen weiterhin rückläufig
Die Zahl genehmigter Wohnungen ist weiterhin im Sinkflug. Zu dem Ergebnis kam nun das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden). Demnach wurden im März deutschlandweit 24.500 Wohnungen genehmigt – 29,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und somit ein neuer Rekordwert seit 2007. Zwischen Januar und März 2023 erhielten rund 68.700 Bauvorhaben eine Genehmigung. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 25,7 Prozent mehr. Auch der private Neubau verzeichnete im gleichen Zeitraum deutliche Rückgänge. Die Baugenehmigungszahl von Mehrfamilienhäusern sank um 25,2 Prozent, bei Einfamilienhäusern sogar um 31,1 Prozent. Hintergrund seien weiterhin hohe Baumaterialkosten sowie schlechte Finanzierungsbedingungen. (Quelle: destatis.de, 17.05.2023)
Immobilienpreise sanken 2022 leicht
2022 sind die Immobilienpreise dem „Postbank Wohnatlas 2023“ zufolge nach jahrelangem Anstieg erstmals gesunken. Bundesweit lag der Preisrückgang bei -0,7 Prozent zum Vorjahr. Im Einzelnen fielen die Kaufpreise von Eigentumswohnungen in den sieben größten Städten um 4,3 Prozent, in den Mittelstädten um 1,5 Prozent und in den Landkreisen um 0,1 Prozent. Steigende Zinsen, erhöhte Lebenskosten sowie gute Anbindungen an die großen Metropolen und Homeoffice führten zu einer nachlassenden Nachfrage von Wohneigentum. Eine Ausnahme bilden Ferienregionen an der Küste und im Alpenvorland. (Quelle: baulinks.de, 09.05.2023)
Späterer Start des Heizungsgesetzes?
Nach der Kritik an seinem Gesetz zeigte sich Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) offen für einen späteren Beginn der Heizungswende. Fragen nach kurzfristigen Installationskapazitäten bei Handwerkern und der sozialen Absicherung waren Hauptkritikpunkte. Zudem forderten Stimmen bei der SPD und den Grünen eine Ausweitung der Förderung für den Heizungstausch. Laut Habeck ließen sich versicherte Übergangs- und Anpassungsfristen großzügig gestalten. Einen konkreten Startzeitpunkt nannte er nicht. Schlussendlich müsse die Politik aber verhindern, dass Fristen ausgenutzt werden, um den ganzen Prozess auszusitzen. (Quelle: spiegel.de, 08.05.2023)
Vier-Tage-Arbeitswoche auf dem Bau?
Der Tag der Arbeit gab Gewerkschaften erneut den Anlass, eine allgemeine Vier-Tage-Arbeitswoche bei vollem Lohnausgleich zu fordern. Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e.V. (BVMB, Bonn) hält dieses Arbeitsmodell in der Baubranche jedoch für unrealistisch und schwer umsetzbar. Gründe seien der bereits bestehende Mangel an Fachkräften, die „deutsche Bürokratie“ sowie die Arbeitsabläufe auf Baustellen. Die Situation auf dem Bau sei durch die steigenden Baustoff- und Finanzierungskosten bereits angespannt. Die Vier-Tage-Woche würde die Kosten noch weiter in die Höhe treiben. Flexiblere Arbeitszeiten seien laut BVMB hingegen eine Win-Win-Situation: So könnten sich Bauunternehmen und Mitarbeiter noch besser bei Projekten abstimmen. (Quelle: ibr-online.de, 04.05.2023)
Studie: Günstig Wohnraum schaffen mit industrieller Vorfertigung
Um bundesweit mehr Wohnraum zu schaffen, muss die Produktivität entlang der Wertschöpfungskette des Bauens gesteigert werden. Wie dies gelingen kann, zeigt nun eine aktuelle Studie der BayWa AG (München) und des Strategieberaters EY-Parthenon (Boston, USA). Demnach sei serielles Bauen der Schlüssel zum Erfolg: Wenn die Branche die industrielle Vorfertigung von Bauteilen und Digitalisierung am Bau intensiver nutzen würde, könnte sie laut Studie mit den bestehenden Ressourcen bis zu 15 Prozent mehr Gebäude errichten – bei gleichzeitiger Kosteneinsparung von zehn Prozent. (Quelle: baulinks.de, 27.04.2023)