Dachtherme

Vor- und Nachteile von Dachanlagen

Mit dem Begriff „Kostengünstiges Bauen" wird nicht nur das Bauen ohne Keller und der Einbau einer Spartreppe in Verbindung gebracht. Den künftigen Bauherren wird auch die so genannte Dachtherme schmackhaft gemacht.

Argumente für die Dachtherme sind eigentlich nur das Einsparen der Kosten für den Erwerb und den Aufbau einer Abgasführung bzw. des Schornsteins. Die Dachtherme ist nichts anderes als ein mit Gas betriebenes Brennwertgerät, das nicht im Keller oder wie bei einer Gasetagenheizung in dem entsprechenden Heizraum steht, sondern in einem Raum unter dem Dach. Anstelle der Abgasleitung oder des LAS-Systems führt ein kurzes Abgasrohr die Rauchgase über Dach.

Auf den ersten Blick eine tolle Sache. Betrachtet man sich jedoch die gesamte Hausinstallation, wird schnell klar, dass die Energie- und Wasserversorgung wie auch die Brauchwasserentsorgung von unten durch den Keller oder die Bodenplatte kommt bzw. geht.

Während normalerweise die Erdgasversorgung im Keller oder Erdgeschoss am Heizkessel oder dem Küchenherd endet, muss sie jetzt durch das gesamte Haus nach oben ins Dachgeschoss geführt werden. Die Wasserversorgung endet auch nicht im Bad oder WC des letzten Vollgeschosses, sondern muss auch weiter gezogen werden. Das gleiche gilt für die Brauchwasserentsorgung und natürlich auch für die Rohrleitung (Vorlauf, Rücklauf) der Heizungsanlage.

Neben den Kosten für das Mehr an Leitungen kommen Schlitzarbeiten hinzu, da Leitungen auf Putz erheblich das ästhetische Empfinden der Bewohner stören.

Jeder Mieter oder Hausbesitzer kennt den Ärger und die Folgen eines Wasserschadens in Folge eines Rohrbruchs, der im Keller noch zu verkraften ist. Wenn das Wasser aber vom Dachraum durch die Decke nach unten läuft? An eine mögliche, undichte Gasleitung sollte man gar nicht denken.

Denken muss man bei der Planung der Heizung und speziell einer Dachtherme jedoch an die jährlich wiederkehrende Wartung und den Zeitpunkt eines Austausches. Der Transport über die Einschubtreppe ist schwierig. Ein wesentlicher Grund der gegen die Dachtherme spricht ist die Gefahr des Einfrierens bei längeren Frostperioden.

Bei aller Sparsamkeit beim Hausbau sollte man die Versorgung mit Heizenergieträgern nicht aus den Augen verlieren. Die Versorgung mit Öl und Erdgas ist zurzeit sichergestellt. Bei einer Energiekrise können bei Vorhandensein eines Schornsteins oder einer anderen Abgasführung zumindest Einzelöfen angeschlossen werden und die Rauchgase abgeführt werden (Notkamin).

Häufig wird nach längerer Zeit des Wohnens im eigenen Haus auch der Wunsch nach einem offenen Kamin laut. Der nachträgliche Einbau eines Schornsteins ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Kosten, die man anfangs durch Verzicht einer Schornsteinanlage und Einbau einer Dachtherme eingespart hat, laufen jetzt weg.

Entsprechend dem Slogan „Ein Schornstein muss drin sein" sollte sich der künftige Bauherr mit dem Für und Wider der Dachtherme kritisch auseinander setzen. Wir lehnen eine Dachtherme, aus wirtschaftlichen Gründen für die Bauherren, ab!