Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Wertminderung von Immobilien mit schlechter Energieeffizienz
Einer Analyse von Jones Lang Lasalle (JLL, Köln) zufolge sinken die Verkaufspreise von Wohnimmobilien mit hohem Energieverbrauch zunehmend. Die Auswertung von 5.000 Angebotsdaten von Mehrfamilienhäusern zeigt, dass der Preisunterschied zwischen den besten und niedrigsten Energieklassen (A/A+ bzw. G und H) im dritten Quartal 2023 auf 28,7 Prozent gestiegen ist – rund vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für diese Entwicklung seien laut Studie vor allem steigende Sanierungskosten, verschärfte regulatorische Vorgaben sowie die Unklarheit über künftige gesetzliche energetische Gebäudeanforderungen verantwortlich. Vor dem Hintergrund der derzeit geringen Sanierungsquote werde die Preisdifferenz weiter zunehmen. (Quelle: tga-praxis.de, 03.11.2023)
Studie zeigt: Immobilienkauf leichter als vor 40 Jahren
Laut einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW, Köln) ist der Erwerb von Eigentum aktuell weitaus erschwinglicher als noch in den 1980er- und 1990er-Jahren. Für die Studie wurde ein eigner Erschwinglichkeitsindex entwickelt, der sich aus den Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD, Paris) speist. Demnach war Wohneigentum mit einem Wert von 28,6 im dritten Quartal 2016 am erschwinglichsten. Aktuell liegt der Wert für das zweite Quartal 2023 bei 41,0. Somit liegt die Bezahlbarkeit für den Immobilienkauf derzeit auf demselben Niveau wie Mitte der Zweitausenderjahre. (Quelle: zeit.de, 26.10.2023)
Ausbildungszahlen steigen trotz Krise
Laut Quartalsübersicht der SOKA-BAU (Wiesbaden) sind die Ausbildungszahlen im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent gestiegen – auf rund 37.000 Auszubildende. Dies ist in Krisenzeiten laut Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), eine erfreuliche Nachricht: „Die Bauunternehmen stehen zu ihrer Verantwortung und kümmern sich um den Berufsnachwuchs. Insbesondere die baugewerblichen Unternehmen sind und bleiben wahre Ausbildungsmeister, bilden sie doch knapp 80 Prozent der Branchenlehrlinge aus.“ Von dieser Entwicklung profitiere auch die Gesellschaft, denn erst durch die Fachkräfte von morgen werde die Bauleistung und Infrastruktur sichergestellt. Dennoch mahnt Pakleppa zur Vorsicht: Um qualifizierte Fachkräfte halten und den hohen Bedarf an Wohnraum decken zu können, muss die Politik aktiver handeln. (Quelle: zdb.de, 20.10.2023)
Baugenehmigungszahlen weiter im Sinkflug
Laut neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis, Wiesbaden), gingen die Baugenehmigungszahlen im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,6 Prozent zurück. Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA, Berlin), zeigt sich alarmiert und fordert eine rasche Umsetzung des beim Wohnungsgipfel beschlossenen 14-Punkte-Plans. Auch stünden ihm zufolge Kommunen und Länder stärker in der Handlungspflicht. Darüber hinaus besteht der ZIA auf ein temporäres Aussetzen oder Absenken der Grunderwerbsteuer sowie eine verbindliche Quote von 30 Prozent für serielles und modulares Bauen beim Zubau einer Stadt. (Quelle: zia-deutschland.de, 18.10.2023)
Studie: Zukunftsinvestition durch Gebäudesanierung
Aktuelle Untersuchungen des Beratungsunternehmens Guidehouse (Chicago) zeigen: Wenn Deutschland gezielt in die Sanierung der energetisch schlechtesten Gebäude investiert, werden die Energiekosteneinsparungen nach zwanzig Jahren die vorangegangenen Investitionen um 55 Prozent übersteigen. Die Voraussetzungen sollen hierfür über die derzeit diskutierten EU-Richtlinien zur Energieeffizienz in Gebäuden geschaffen werden. Je nach Investitionsbedarf fallen Kosten von bis zu 15.000 Euro an, die sich langfristig für Bürger und Wirtschaft rentieren. Eine solide öffentliche Finanzierung würde dabei individuelle Sanierungspläne ermöglichen. Auch Mieterverbände fordern Sanierungsmaßnahmen, da viele Mieter über die Widerstandsfähigkeit ihrer Wohnungen und künftige Energiekosten besorgt sind. (Quelle: bundesbaublatt.de, 13.10.2023)
Kleinstadt-Ranking: Wo bauen noch rentabel ist
Trotz steigender Bauzinsen und aktueller Marktsituation: Einer Untersuchung von KOMMUNAL (Berlin) und Contor-Regio (Hünxe) zufolge gibt es bundesweit noch zahlreiche Regionen, in denen das Bauen weiterhin erschwinglich ist. Ein daraus entstandenes Kleinstadt-Ranking zeigt potentiellen Investoren die attraktivsten Ortschaften für das eigene Bauprojekt. Platz eins belegte dabei Friedland in Niedersachsen: Die im Drei-Länder-Eck gelegene Gemeinde überzeugte mit einer guten Bilanz bezüglich des Zuzuges und Wanderungssaldos – vor allem dank des hohen Pendleranteils. Die Untersuchung wurde in 900 Kleinstädten mit bis zu 20.000 Einwohnern durchgeführt und basiert auf einer Analyse von 67 Kriterien, darunter die Entwicklung der Baugenehmigungszahlen. (Quelle: kommunal.de, 12.10.2023)
Bauzinsen klettern auf über vier Prozent
Laut Interhyp AG (München) sind im September die Zinsen für zehnjährige Immobiliendarlehen auf über vier Prozent angestiegen. Eine Befragung unter Experten im Rahmen des „Interhyp Bauzins-Trendbarometers“ ergab, dass die Notenbanken ihren straffen Geldkurs beibehalten werden und sogar weitere Zinserhöhungen denkbar sind. Ein Rückgang sei laut Fachleuten aufgrund von Inflation, dem Rückzug der Notenbank aus dem Anleihenmarkt sowie der aktuellen Konjunktur eher unwahrscheinlich. Trotz der prekären Lage sollten Immobilieninteressenten laut Interhyp AG den Traum vom Eigenheim nicht auf Eis legen, da sie sich gelegentliche Zinsdellen zu Nutze machen können. (Quelle: asscompact.de, 06.10.2023)
Immobilienpreise im Sturzflug
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) sind die Immobilienpreise im zweiten Quartal im Rekordtempo gefallen. Von April bis Juni sanken sie im Durchschnitt um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – in Städten stärker als auf dem Land. Vor allem in den Top-Metropolregionen Berlin, Hamburg und München waren Ein- und Zweifamilienhäuser günstiger als im letzten Jahr (-9,8 Prozent). Die Gründe für den fortlaufenden Abwärtstrend sind die aktuelle Inflation, teure Finanzierung sowie geringe Nachfrage. (Quelle: welt.de, 05.10.2023)
Eigentümer verzichten auf Sanierung
Eine Umfrage von ImmoScout24 (Berlin) zeigt: 52 Prozent der Eigentümer in Deutschland planen in nächster Zukunft keinerlei Sanierungsmaßnahmen. Zwar wurde das viel diskutierte „Heizungsgesetz“ vor Kurzem beschlossen, allerdings haben die langwierigen politischen Streitigkeiten um die Novelle bei vielen Immobilienbesitzern zu Unmut geführt. Auch spielen Alter und Lebensmodell eine Rolle: Unter 34-Jährige sowie Familien mit Kindern sind eher dazu bereit, Sanierungen vorzunehmen. Mit steigendem Alter nimmt die Bereitschaft hierzu jedoch ab. Ob sich die Stimmung in Zukunft ändert, bleibt abzuwarten, da sie durch die konjunkturelle Lage und Entwicklung der Inflation beeinflusst wird. (Quelle: asscompact.de, 29.09.2023)
Wohnungsgipfel: Verbände ziehen Bilanz
Beim gestrigen Wohnungsgipfel stellte der Bund einen 14-Punkte-Plan vor, der der aktuellen Baukrise entgegenwirken soll. Unter anderem werde demnach auf den im Koalitionsvertrag für 2025 vereinbarten Energiesparstandard EH40 verzichtet. Zudem soll es eine Reform der Eigentumsförderung für Familien geben, ein Programm für den Kauf sanierungsbedürftiger Häuser sowie eine flexiblere Grundsteuergestaltung der Länder. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin) reagierte positiv auf die Maßnahmen: „Die Ampel hat die Tragweite der Situation wohl erkannt.” Während der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin) das Paket als „umfangreicher als erwartet” bezeichnete, hält es die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU, Frankfurt am Main) hingegen für unzureichend. Auch die Umweltverbände kritisieren das Maßnahmenpaket – vor allem aufgrund des Verzichts auf den EH 40-Standard. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 26.09.2023)