Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Baugenehmigungen 2022 stark gesunken
Im Jahr 2022 wurden 354.000 Wohnungen in Deutschland genehmigt – 6,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl erteilter Baugenehmigungen ist damit auf dem niedrigsten Stand seit 2018, wie das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) nun mitteilte. Einen starken Rückgang verzeichneten insbesondere Ein- und Zweifamilienhäuser: Verglichen mit 2021 wurden 16,8 Prozent weniger Ein- sowie 13,8 Prozent weniger Zweifamilienhäuser bewilligt. Besonders im zweiten Halbjahr 2022 sank die Anzahl genehmigter Neubauwohnungen deutlich. So wurden in diesem Zeitraum 12,6 Prozent weniger Bauerlaubnisse erteilt als noch 2021. (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 10.03.2023)
Baufinanzierungsmarkt auch 2023 angespannt
Die Bauzinsen für zehnjährige Darlehen sind Ende Februar nach einem kurzen Zwischentief wieder gestiegen und liegen aktuell bei rund 3,85 Prozent. Mit einer Monatsrate von 1.000 Euro ließe sich auf dieser Basis ein Kredit über 207.000 Euro finanzieren. Laut Experten des Baufinanzierungsvermittlers Interhyp (München) seien erneute Schwankungen auch im weiteren Jahresverlauf zu erwarten. Demnach bewege sich das Bauzinsniveau zwischen drei und vier Prozent. Hintergrund der Unstetigkeiten sei die inflationsbedingte restriktive Geldpolitik, so Interhyp-Vorstand Mirjam Mohr. Diese habe im Februar mit 2,58 Prozent einen neuen Rekordwert bei Renditen für zehnjährige Bundesanleihen bewirkt. (Quelle: baulinks.de, 08.03.2023)
Rückwirkende Entwicklung am Bau
Für das gesamte Jahr 2022 lässt sich für alle Betriebe der Baubranche ein reales Umsatzminus von 5,1 Prozent festhalten. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), rechnet auch in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang von sechs Prozent. Grund dafür seien die weiterhin steigenden Materialpreise sowie Zinsen. Zudem war 2022 ein Orderminus von 9,6 Prozent zu verzeichnen. Dieser Entwicklung zum trotz konnten die Bauunternehmen insgesamt 15.200 neue Arbeitsplätze schaffen. Um künftig zumindest die gestiegenen Baukosten auszugleichen, fordert Müller eine Erhöhung der Investitionsbudgets von Bund, Ländern und Kommunen. (Quelle: haustec.de, 02.03.2023)
Jeder Zweite gibt Hausbaupläne auf
56 Prozent aller Mieter, die in den letzten fünf Jahren den Bau ihres Eigenheims planten, sind 2022 von ihrem Vorhaben abgerückt. Dies zeigt nun eine repräsentative Umfrage des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB, Berlin). Gründe dafür sind hohe Baupreise und steigende Zinsen. Zudem bewerten 74 Prozent der Befragten die staatlichen Unterstützungen beim Hausbau als schlecht oder sehr schlecht. „Es gibt aktuell keine spürbaren Hilfen für Bauherren, viele resignieren“, so BSB-Geschäftsführer Florian Becker. Das im März startende Programm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) sowie die geplante Wohneigentumsförderung sieht Becker kritisch. Nachdem im Frühjahr 2022 die gesamten Mittel der KfW-40-Förderung innerhalb weniger Stunden aufgebraucht waren, sei hier ein ähnliches Szenario zu erwarten. (Quelle: haustec.de, 24.02.2023)
Digitalisierung am Bau stockt
Klimawandel, Pandemie und Krieg: Die aktuellen Krisen spürt auch die Bauindustrie. Angesichts der gegenwärtigen Lage sieht die Mehrheit der Unternehmen große Veränderungen auf die Branche zu kommen, wie eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC, Frankfurt am Main) zeigt. Während es in Sachen Nachhaltigkeit vorangeht, gibt es deutlichen Nachholbedarf bei der Anwendung digitaler Lösungen sowie der Digitalisierung ihrer operativen Prozesse. Denn um in Krisenzeiten erfolgreich zu bleiben, ist ein Fortschritt bei der aktuell stagnierenden Digitalisierung dringend notwendig. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 17.02.2023)
Babyboomer verschärfen Wohnungsmarkt
Bis 2030 ist mit einer steigenden Wohnraum-Nachfrage in urbanen Ballungsgebieten zu rechnen. Zurückzuführen sei dies laut Immobilienanalyst Thomas Beyerle auf die sogenannte Babyboomer-Generation, die im Zuge ihres Ruhestands zentraler wohnen oder sich räumlich verkleinern möchte. Dadurch nehme die Konkurrenz gegenüber den Großstadt-Millennials infolge einer erhöhten Wohnungsnachfrage zu. Beyerle hält die Gefahr einer Verdrängung zwar für möglich, betont jedoch: „So viele können gar nicht rausziehen, wie reinziehen werden“. Zudem könne sich ein großer Anteil jüngerer Menschen aufgrund der hohen Inflation sowie steigenden Zinsen kein Eigentum leisten. (Quelle: tagesspiegel.de, 10.02.2023)
Immobilienkauf: Wo er sich am meisten lohnt
Während die Kaufpreise in deutschen Großstädten 2022 um 3,6 Prozent stiegen, nahmen die Mietpreise um fünf Prozent zu. Viele sind daher auf der Suche nach einem Eigenheim, können es sich aufgrund steigender Zinsen jedoch schlichtweg nicht mehr leisten oder möchten zumindest eine Beruhigung des angespannten Marktes abwarten. Eine repräsentative Studie des Immobilienportals Immoscout zeigt nun, welche Metropolen beim Hauskauf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Demnach landet Leipzig mit großem Vorsprung auf Platz eins – gefolgt von Dresden, Hannover und Dortmund. Die Schlusslichter bilden im Ranking die Ruhrgebietsstädte Hagen und Duisburg sowie Krefeld. (Quelle: kommunal.de, 09.02.2023)
Wohnungsbedarf: Mietpreisbremse nötig
Jährlich 500.000 bis 600.000 Wohnungen: Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) beziffert den realen Wohnungsbedarf in Deutschland deutlich höher als bisher. Grund dafür sei der zunehmende Flüchtlingsstrom aus der Ukraine. Vor dem Hintergrund, das diesjährige Bauziel von 400.000 Wohnungen nicht umsetzen zu können, sei es laut Geywitz „höchste Zeit“, die Mietpreisbremse voranzubringen: Der aktuelle Koalitionsvertrag sieht eine Verlängerung bis 2029 sowie die Senkung der Kappungsgrenze vor. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 03.02.2023)
Inflationsausgleichsprämie beschlossen
Arbeitnehmer im Bauwesen erhalten eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie. Darauf einigten sich der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin) sowie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU, Frankfurt a. M.) nach intensiven Verhandlungen. Demnach erhalten Beschäftigte insgesamt 1.000 Euro, von denen je 500 Euro in diesem und im kommenden Jahr ausgezahlt werden. Auch Teilzeitbeschäftigte und Auszubildende profitieren von der Prämie – anteilig oder mit insgesamt 300 Euro. Ziel der Prämie war laut Tarifvertragsparteien die Erhaltung attraktiver Rahmenbedingungen für Beschäftigte trotz aktuell großer Herausforderungen für die Bauwirtschaft. (Quelle: zdb.de, 31.01.2023)
Ab März: KfW-Förderung „Klimafreundlicher Neubau“
Mit seinem neuen Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ unterstützt das Bundesbauministerium (BMWSP, Berlin) ab März die Entstehung neuer Gebäude. Sowohl Neubau als auch Ersterwerb neu erstellter klimaneutraler und energieeffizienter Wohn- und Nichtwohngebäude gemäß EH 40-Standard sollen demnach mit Geldern in Höhe von 750 Millionen Euro gefördert werden. Neubauten mit dem Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) erhalten dabei höhere Zuschüsse. Ziel des Programmes sei laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in den Blick zu nehmen. 350 Millionen Euro des Gesamtvolumens von 1,1 Milliarde Euro entfallen auf die Wohneigentumsförderung für Familien. (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 27.01.2023)