Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Vermehrte Stornierungen im Wohnungsbau
Seit April werden im Wohnungsbau auffällig viele Projekte gestrichen. Laut einer Umfrage des ifo Instituts (München) waren im August 11,6 Prozent der befragten Unternehmen betroffen. Als Gründe spielen nach wie vor verschlechterte Rahmenbedingungen wie explodierende Baukosten, steigende Finanzierungszinsen sowie eingeschränkte Fördermöglichkeiten eine Rolle. „Einige Projekte werden damit unrentabel“, stellt ifo-Forscher Felix Leiss fest – und das, obwohl der Wohnungsbau noch vor wenigen Monaten einen Wachstumskurs verzeichnete. Dennoch gibt es einen Lichtblick: Die Lieferengpässe bei Baustoffen haben sich etwas gebessert. Im Juli seien noch 45,6 Prozent der befragten Unternehmen betroffen gewesen, im August hingegen noch 36,4 Prozent. (Quelle: baulinks.de, 19.09.2022)
Bauwirtschaft: Bis zu zwei Prozent weniger Umsatz in 2022
Aktuell verzeichnet die deutsche Bauwirtschaft rückläufige Auftragseingänge und abbauende Auftragsbestände. Diesen Frühindikatoren zufolge erwartet die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (Berlin) fürs laufende Jahr Umsatzrückgänge von bis zu zwei Prozent sowie weniger Neubautätigkeit im Jahr 2023. Eine Verbesserung der Lage sei aber möglich, sofern Preisentwicklung, die Inflationsrate und die Materialbeschaffung weiter nachgeben. Stabilität schafft zudem die Nachfrage im Sanierungsbereich – angesichts der Klima- und Energiekriese gibt es dort ausreichend Bauvorhaben. Zusätzlich fordert die Bundesvereinigung, dass zur Wiederankurbelung der Konjunktur mehr öffentliche Bauaufträge vergeben werden sollten. (Quelle: meistertipp.de, 15.09.2022)
Anzahl der von Gas beheizten Wohngebäude sinkt
Dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge machte sich im ersten Halbjahr 2022 der Abwärtstrend beim Heizen mit Gas bemerkbar. So haben nur rund 16 Prozent der 60.200 neu genehmigten Wohngebäude Gas als Energiequelle bezogen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 – mit noch 39,9 Prozent – hat sich die Anzahl mehr als halbiert. Gleichzeitig gewinnen erneuerbare Energiequellen zunehmend an Bedeutung und wurden für 73,7 Prozent der genehmigten Objekte genutzt. Gründe dafür seien gesetzliche Regelungen, wie das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) sowie staatliche Förderrichtlinien. (Quelle: bauletter.de, 08.09.2022)
Wohnungsbau: Hoher Bauüberhang in Großstädten
2021 lag der Bauüberhang – die Anzahl genehmigter, jedoch nicht abgeschlossener Wohnbauvorhaben – in Deutschland bei knapp 850.000. Dies ergeben die Auswertungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR, Bonn) für kreisfreie Städte und Landkreise. Großstädte dominierten dabei mit einem Überhang von 558.300 Wohnungen und einem Anteil von 69,5 Prozent. Berlin steht mit 65.800 Wohnungen an erster Stelle. Der ländliche Raum verzeichnete indessen lediglich 258.100 Bauüberhänge. Verantwortlich für diese seien letztlich die hohen Baupreise, der Arbeitskräftemangel sowie längere Bauzeiten. (Quelle: meistertipp.de, 06.09.2022)
Mehr Zuwanderung gegen Fachkräftemangel
Mit einer erleichterten Zuwanderung will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil dem Fachkräftemangel entgegenwirken – ein entsprechendes Einwanderungsgesetz wird im Herbst vorgelegt. Dabei soll eine Chancenkarte mit einem transparenten Punktesystem eingeführt werden, die den Bedarf an Fachkräften sowie Kriterien für eine Einwanderung umfasst. „Neben Personen mit einem von Deutschland anerkannten Abschluss, sollen auch Menschen, die andere Stärken haben, eine Chance erhalten, nach Deutschland zu kommen“, so Heil. Zusätzlich soll eine gezielte Aus- und Weiterbildung von Menschen, die bereits in Deutschland leben, und ein höherer Erwerbsanteil bei Frauen helfen, den Fachkräftemangel zu decken. (Quelle: tagesschau.de, 05.09.2022)
Wohnungsneubau: Prognose für 2023 macht Mut
Nach ungünstigen Bedingungen im Jahr 2022 prognostiziert der Branchenspezialist BauInfoConsult (Düsseldorf) eine verbesserte Lage im Wohnungsneubau. Laut Ergebnissen seiner „Jahresanalyse Deutschland 2022/2023“ ist im nächsten Jahr bei den Baugenehmigungszahlen ein Wachstum von drei Prozent zu erwarten. Auch die Anzahl an fertiggestellten Wohnungen soll bundesweit um 2,3 Prozent steigen. Der Süden Deutschlands erholt sich laut Studie besser von der negativen Entwicklung im Wohnungsmarkt als andere Regionen. Hier gehen die Spezialisten schon ab 2022 von gewohnten Verhältnissen aus. (Quelle: bauinfoconsult.de, 31.08.2022)
Lange Bearbeitungsdauer bei Förderanträgen
BEG-Anträge haben aktuell lange Bearbeitungszeiten. Dies zeigt der neue Fördermonitor des Energieberater-Bundesverbandes GIH (Berlin), der künftig auf Basis von Mitglieder-Datensätzen über die durchschnittlichen Bearbeitungsdauern der einzelnen Förderprogramme informieren soll. Demnach nimmt eine händische Prüfung des Antrags beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA, Eschborn) derzeit beinahe zwei Monate in Anspruch, während die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Frankfurt a. M.) recht kurzfristig Förderzusagen erteilt. „Das Bundesamt benötigt die gleichen digitalen Möglichkeiten, um rasch und bürgerfreundlich zu agieren“, so GIH-Vorsitzender Jürgen Leppig. (Quelle: baulinks.de, 29.08.2022)
Auftragsrückgang im Baugewerbe
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) bekannt gab, sind im Juni 2022 die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe gesunken – gegenüber dem Vormonat um 5,5 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr sogar um 11,2 Prozent. Darüber hinaus sank auch der Umsatz: im Juni verglichen mit dem Vormonat um 11,3 Prozent und im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent. „Der Mix aus erhöhten Materialpreisen, gestiegenen Zinsen, hoher Inflation und deutlich reduzierter Förderung belastet den Neubau“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin). (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 26.08.2022)
Planungssicherheit für Investitionsentscheidungen gefordert
Die Klimarunde BAU – ein Zusammenschluss verschiedener Kammern und Verbände – fordert von Bundesministerin Klara Geywitz mehr Planungssicherheit für Investitionsentscheidungen. Damit die Klimaneutralität im Bausektor erreicht werden kann, sollten laut Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), die Förderungen des Bundes verlässlicher und langfristiger konzipiert sein. Ansonsten seien wichtige Strategien wie die Reduzierung des CO2-Fußabdruckes, der Aufbau nachhaltiger Lieferketten und ein geringerer Ressourcenverbrauch im Gebäudebereich nicht umsetzbar. (Quelle: ibr-online.de, 23.08.2022)
Baugenehmigungen weiterhin rückläufig
Die Zahl der Baugenehmigungen ist im ersten Halbjahr 2022 gesunken – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurden bis Ende Juni 185.772 Genehmigungen erteilt. Während die Anzahl der Bauerlaubnisse für Zwei- und Mehrfamilienhäuser gestiegen ist, sind 17,0 Prozent weniger Einfamilienhäuser genehmigt worden. „Wir fürchten dieses Jahr wird sich die ernüchternde Wohnungsbau-Bilanz von 2021 fortsetzen. Aufgrund der hohen Preise erwarten wir, dass viele Bauprojekte zurückgestellt oder storniert werden“, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin). (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 22.08.2022)