Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Baugewerbe kritisiert neuen Haushaltsplan
Knapp sieben Milliarden Euro sieht der Bundeshaushalt 2024 für das Bauministerium vor – 3,7 Millionen weniger als im laufenden Jahr. Dabei fallen 3,15 Millionen Euro auf den sozialen Wohnungsbau, 150 Millionen Euro auf den altersgerechten Umbau. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin) zeigt sich enttäuscht: Ihm fehle es an verlässlichen Investitionsstrategien für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums und die Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur. Einsparungen zur Erreichung eines verfassungsgemäßen Haushaltes sollten laut ZDB keineswegs zum Nachteil notwendiger Investitionen werden. Nach der Sommerpause beginnen im Bundestag die Beratungen zum Haushaltsplan. (Quelle: handwerksblatt.de, 11.07.2023)
Grunderwerbsteuer-Verzicht auf dem Prüfstand
Um Familien trotz gestiegener Baukosten und Zinsen den Kauf eines Eigenheims zu ermöglichen, ziehen Bund und Länder eine Reform der Grunderwerbsteuer in Betracht. Ein erster Diskussionsentwurf des Finanzministeriums erlaubt den Ländern, die Grundsteuer für den privaten Immobilienerwerb zur Selbstnutzung zu ermäßigen oder gar zu befreien. Vorausgesetzt, die Immobilie wird zu eigenen Wohnzwecken genutzt. Den Überlegungen zufolge soll auch der Steuerumgehung mit Hilfe von Immobiliengesellschaften ein Riegel vorgeschoben werden. (Quelle: tagesschau.de, 06.07.2023)
Eigenheim Glück allein?
Laut einer Umfrage der Online-Portale immoverkauf24 (Hamburg) und ImmoScout24 (Berlin) sind aktuell 38 Prozent der Bundesbürger mit ihrer Wohnsituation zufrieden – unter Eigenheimbesitzern sind es 43 Prozent, bei Mietern nur 37 Prozent. Viele der befragten Eigentümer gaben an, dass ihnen ihre eigenen vier Wände ein größeres Sicherheitsgefühl geben. Sorgen hingegen machen sie sich vor allem um anstehende Sanierungskosten. Bei Mietern stellen derweil hohe Miet- und Nebenkosten ein Problem dar. Außerdem schmälern Platzmangel, Straßenlärm und schwierige Nachbarn in Großstädten sowie schlechte Anbindungen auf dem Land ihre Zufriedenheit. (Quelle: asscompact.de, 04.07.2023)
Unerwartet starker Anstieg der Baukreditzinsen
Laut der Deutschen Bundesbank (Frankfurt am Main) sind die Baukreditzinsen seit Frühjahr 2022 stärker gestiegen als erwartet. Grund seien vor allem höhere Kreditrisiken. Im Euro-Raum sei der Zinsanstieg nach Jahren des Negativtrends mittelfristig zwar positiv für die Branche. Gleichzeitig entstehen jedoch Risiken, etwa für Kreditnehmer die sich durch höhere Zinsen zusätzlich belasten. Als Gegenmaßnahme zur Inflation wurden die Leitzinsen seit Juni 2022 acht Mal in Folge erhöht. Banken und Sparkassen lassen sich derweil mehr Zeit bei Zinsanhebungen, was unter anderem auf die zögerliche Reaktion der Sparer auf niedrige Zinsen zurückzuführen ist. Der Wettbewerb der Institute wird allmählich stärker, was perspektivisch zu steigenden Zinsen für Bankkunden führen könnte. (Quelle: zeit.de, 28.06.2023)
DIN-Normen auf dem Prüfstand
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) plant eine Prüfung der DIN-Normen – mit dem Ziel, die Kosten für den Wohnungsbau zu drücken: „Wir müssen in Deutschland runter von den hohen Baukosten. Deswegen wird im Normungsverfahren künftig eine Folgekostenermittlung durchgeführt.“ Viele der 500 DIN-Normen seien ihr zufolge nicht für die Gebäudesicherheit notwendig. Daher soll eine Kostenermittlung von Baunormen zum Standard werden. Zudem sei die Etablierung einer unabhängigen Prüfstelle geplant — bevorzugt werde das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt, Berlin). Mit einer Umsetzung sei allerdings erst 2024 zu rechnen, da im Vorfeld ein Gutachten erstellt werden soll. (Quelle: spiegel.de, 27.06.2023)
Preissturz am Immobilienmarkt
Die Immobilienpreise sind zu Jahresbeginn so stark gefallen wie zuletzt im Jahr 2000. Dem Statistischen Bundesamt (Wiesbaden) zufolge sanken die Preise durchschnittlich um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal — in Städten stärker als auf dem Land. Die Gründe sind die anhaltende hohe Inflation, gestiegene Bauzinsen und Kreditkosten. Viele Menschen können sich aktuell den Erwerb von Wohneigentum nicht mehr leisten. Dementsprechend sind die Vergabe von neuen Wohnimmobilienkrediten an Privatleute sowie die Nachfrage nach Baugenehmigungen für Neubauten stark rückläufig. (Quelle: welt.de, 23.06.2023)
Wohneigentum zahlt sich aus
Deutlicher Kostenvorteil im Vergleich zum Mieten: Der Immobilienerwerb erweist sich bundesweit weiterhin als äußerst rentabel – zu dem Ergebnis kommt eine Analyse des ACCENTRO Wohnkostenreports (WKR, Berlin). Im vergangenen Jahr hatten Immobilienbesitzer in 328 von 401 deutschen Landkreisen demnach einen Kostenvorteil von 8 Prozent gegenüber Mietern. Trotz gestiegener Selbstnutzerkosten im letzten Jahr liegt der Selbstkostenvorteil immer noch bei rund 14 Prozent. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflation kamen die Studienautoren auch zu dem Ergebnis, dass Wohnimmobilien als eine der wertstabilsten Wertanlagen gelten. Zudem rechne man weiterhin mit Mietpreissprüngen sowie Zinssenkungen bis Jahresende. (Quelle: asscompact.de, 22.06.2023)
Prognose: 2025 nur rund 200.000 neue Wohnungen
Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr rückt laut ifo Institut (München) in weite Ferne: Es rechnet mit lediglich 245.000 neuen Wohnungen in diesem Jahr und einem Rückgang auf 200.000 bis 2025. Die Gründe sieht ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister in hohen Finanzierungs- und Bauleistungskosten sowie der eingeschränkten Neubauförderung. Dementsprechend verzichte die Mehrheit der Bauträger auf neue Bauvorhaben. Bei den aktuell verbuchten Aufträgen handelt es sich um Projekte, die schon weit fortgeschritten sind und nicht mehr abgebrochen werden können. Gleichzeitig stiegen die Stornierungen von Wohnungsbauunternehmen im Mai auf 17,8 Prozent – im April waren es noch 14,7 Prozent. (Quelle: haustec.de, 20.06.2023)
Digitalisierungsnovelle für schnellere Prozessabläufe
Nach dem gestrigen Beschluss des Bundestages soll heute die „BauGB-Digitalisierungsnovelle" vom Bundesrat verabschiedet werden. Verwaltungs-, Planungs- und Genehmigungsverfahren können demnach in Zukunft schneller und unkomplizierter umgesetzt werden. Das Gesetz enthält zwei Neuerungen: die Wiederaufbauklausel bei Naturkatastrophen sowie planungsrechtliche Erleichterungen für den Bau von Wind- und Sonnenenergieanlagen. Zudem seien Ausnahmen und Befreiungen bei Genehmigungen für Schulen, Kitas und soziale Einrichtungen geplant. Laut Klara Geywitz (SPD) ermögliche das Gesetz das schnellere Planen und Bauen von Wohnungen. (Quelle: tga-praxis.de, 16.06.2023)
Kompromiss beim Heizungsgesetz
Die Ampel-Koalition hat sich auf Korrekturen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) geeinigt – der Gesetzesentwurf soll noch diese Woche seinen Weg in den Bundestag finden. Demnach greift das Heizungsgesetz ab Januar 2024 für Neubaugebiete. Im Bestand bleibt der Status quo erhalten, sofern noch keine kommunale Wärmeplanung erfolgt ist. Hier können weiterhin Gasheizungen eingebaut werden – unter der Voraussetzung, dass sie auf Wasserstoff umrüstbar sind. Laut neuem Entwurf sollen öffentliche und private Gebäude in Hinblick auf Übergangsfristen gleichbehandelt werden. Zudem plant der Staat eine Förderung, die die jeweiligen sozialen Bedürfnisse berücksichtigen soll. Auch eine Überarbeitung der Ausnahmeregelung für über achtzigjährige Hausbesitzer ist vorgesehen. (Quelle: deutsche-handwerks-zeitung.de, 14.06.2023)