Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Immobilienpreise pendeln sich ein
Die Abwärtsdynamik der Immobilienpreise lässt nach. Zu diesem Ergebnis kam nun der vierteljährlich erscheinende vdp Research Index des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp, Berlin). Demnach verbilligten sich Wohnungen und Häuser im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal bundesweit um 5,4 Prozent. vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt blickt positiv auf diese Entwicklung und spricht von einer Stabilisierung am Wohnimmobilienmarkt. Ihm zufolge steige hier das Vertrauen, dass sich die langfristigen Kreditzinsen nicht viel weiter erhöhen. Auf dem Mietmarkt herrscht hingegen ein Aufwärtsdruck. So stiegen die Neuvertragsmieten im gleichen Vergleichszeitraum um 6,2 Prozent. (Quelle: spiegel.de, 11.08.2023)
Neues Investitionsprogramm soll Konjunktur beleben
Um die schwächelnde Konjunktur wieder in Schwung zu bringen, plant die Grünen-Bundestagsfraktion ein 5-Punkte-Investitionsprogramm. Demzufolge soll vor allem die Baubranche unterstützt werden — mit insgesamt 30 Milliarden Euro, die größtenteils aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) stammen. Dabei sieht das Programm unter anderem die Verdopplung der Förderung der Investitionskosten für die energetische Gebäudesanierung auf 30 Prozent vor. Auch sei geplant, die finanziellen Mittel für den sozialen Wohnungsbau zu erhöhen und Sozialwohnungen so weit wie möglich mietpreisgebunden zu halten. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 09.08.2023)
Steuerliche Anreize für Wohnungsbau
Um den Neubau von Wohnungen voranzutreiben, plant Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) ein neues Anreizprogramm für Investoren. Demzufolge sollen im Jahr der Gebäudefertigstellung sowie in den darauffolgenden drei Jahren jeweils sieben Prozent der Baukosten abgeschrieben werden können – bisher sind es lediglich drei Prozent. Innerhalb der nächsten vier Jahre sei gemäß der degressiven Absetzung für Abnutzung (AfA) eine weitere jährliche Abschreibung von fünf Prozent möglich. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW, Berlin) begrüßt die Pläne, fordert jedoch weitere Maßnahmen wie eine spezielle Sonderabschreibung für Unternehmen, die mittels Mietbegrenzungen bezahlbaren Wohnraum anbieten. (Quelle: zeit.de, 03.08.2023)
Zahl der Sozialwohnungen 2022 gesunken
Die Zahl der Sozialwohnungen ist auch im Jahr 2022 weiter gesunken. Zwar wurden deutschlandweit 22.545 neue Sozialwohnungen gebaut, jedoch liefen gleichzeitig bei rund 36.500 Wohneinheiten die Preisbindungen aus. Damit gab es nach Angaben der Regierung Ende letzten Jahres insgesamt rund 1,09 Millionen Sozialwohnungen – 14.000 weniger als noch 2021. Das Bundesbauministerium habe die staatlichen Investitionen für den Bau sozialer Wohnungen bis 2027 bereits um 3,65 Milliarden Euro aufgestockt und fördere ihn nun mit einer Rekordsumme von 18,15 Milliarden Euro. Materialengpässe, Arbeitskräftemangel und steigende Zinsen bleiben jedoch weiterhin große Hindernisse im Wohnungsbau. (Quelle: vermieter-ratgeber.de, 01.08.2023)
ZDB: Keine Trendwende im Wohnungsbau erkennbar
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) war im Mai erstmals ein kleiner Anstieg bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau zu verzeichnen (+3,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich entspricht dies jedoch einem Rückgang um 3,7 Prozent. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), schließt eine Trendwende bei der Nachfrage im Wohnungsbau aus, da Baugenehmigungen und Auftragseingänge im Vorjahresvergleich um 30 beziehungsweise 32 Prozent sanken. Auch die Ausbildungszahlen sind nach sechs Jahren erstmals rückläufig. All dies sei laut Pakleppa ein „Weckruf an die Politik“. Er fordert unter anderem höhere Darlehen sowie Zinsstützen, einen reduzierten Mehrwertsteuersatz und die Senkung der Grundsteuer. (Quelle: zdb.de, 25.07.2023)
Neue Baugenehmigungszahlen rücken Neubauziel in weite Ferne
Forscher des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK, Düsseldorf) rechnen für 2024 mit nur 177.000 fertiggestellten Wohnungen. Damit würde das jährliche Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohneinheiten nicht einmal zur Hälfte erreicht werden. Untermauert wird die – auf einer Untersuchung basierenden – Prognose durch die aktuell weiter sinkenden Baugenehmigungszahlen: So sind im Mai 25,9 Prozent weniger Genehmigungen erteilt worden als noch im Vorjahresmonat. Um den sich anbahnenden Einbruch abzufedern, fordern die Forscher eine Budgeterhöhung für sozialen Wohnungsbau sowie die Aufstockung und Ausweitung von KfW-Förderprogrammen. Weiteres Potenzial sehe das Institut in der Erbpacht oder dem Aufbau neuer öffentlicher Einrichtungen für die Wohnbauförderung. (Quelle: spiegel.de, 18.07.2023)
Nach dem Abitur auf den Bau?
Immer mehr Abiturienten entscheiden sich für eine Ausbildung in der Bauwirtschaft. Dies geht aus einer aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA, Nürnberg) hervor. Demnach nimmt die Gesamtanzahl neuer Azubis branchenübergreifend zwar ab, gleichzeitig ist aber ein Zuwachs an Auszubildenden mit höherem Schulabschluss zu verzeichnen – auch in der Baubranche. Während im Hochbau die Anzahl der Hauptschulabsolventen im Zeitraum von 2008 bis 2021 auf 47,5 Prozent sank, stiegen die Zahlen der Realschulabsolventen auf 32 Prozent – zuvor waren es noch 65 beziehungsweise nur 20 Prozent. Bei den Abiturienten vervierfachte sich der Anteil von 3 auf 12 Prozent. Im Tiefbau ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. (Quelle: meistertipp.de, 12.07.2023)
Baugewerbe kritisiert neuen Haushaltsplan
Knapp sieben Milliarden Euro sieht der Bundeshaushalt 2024 für das Bauministerium vor – 3,7 Millionen weniger als im laufenden Jahr. Dabei fallen 3,15 Millionen Euro auf den sozialen Wohnungsbau, 150 Millionen Euro auf den altersgerechten Umbau. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin) zeigt sich enttäuscht: Ihm fehle es an verlässlichen Investitionsstrategien für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums und die Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur. Einsparungen zur Erreichung eines verfassungsgemäßen Haushaltes sollten laut ZDB keineswegs zum Nachteil notwendiger Investitionen werden. Nach der Sommerpause beginnen im Bundestag die Beratungen zum Haushaltsplan. (Quelle: handwerksblatt.de, 11.07.2023)
Grunderwerbsteuer-Verzicht auf dem Prüfstand
Um Familien trotz gestiegener Baukosten und Zinsen den Kauf eines Eigenheims zu ermöglichen, ziehen Bund und Länder eine Reform der Grunderwerbsteuer in Betracht. Ein erster Diskussionsentwurf des Finanzministeriums erlaubt den Ländern, die Grundsteuer für den privaten Immobilienerwerb zur Selbstnutzung zu ermäßigen oder gar zu befreien. Vorausgesetzt, die Immobilie wird zu eigenen Wohnzwecken genutzt. Den Überlegungen zufolge soll auch der Steuerumgehung mit Hilfe von Immobiliengesellschaften ein Riegel vorgeschoben werden. (Quelle: tagesschau.de, 06.07.2023)
Eigenheim Glück allein?
Laut einer Umfrage der Online-Portale immoverkauf24 (Hamburg) und ImmoScout24 (Berlin) sind aktuell 38 Prozent der Bundesbürger mit ihrer Wohnsituation zufrieden – unter Eigenheimbesitzern sind es 43 Prozent, bei Mietern nur 37 Prozent. Viele der befragten Eigentümer gaben an, dass ihnen ihre eigenen vier Wände ein größeres Sicherheitsgefühl geben. Sorgen hingegen machen sie sich vor allem um anstehende Sanierungskosten. Bei Mietern stellen derweil hohe Miet- und Nebenkosten ein Problem dar. Außerdem schmälern Platzmangel, Straßenlärm und schwierige Nachbarn in Großstädten sowie schlechte Anbindungen auf dem Land ihre Zufriedenheit. (Quelle: asscompact.de, 04.07.2023)