Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Fördermittel zur Barrierereduzierung beinahe ausgeschöpft
Bereits einen Monat nach dem Neustart der KfW-Zuschüsse für Maßnahmen zur Barrierereduzierung Ende Juni steht das Förderprogramm 455-B nun wieder kurz vor einem Antragsstopp. So sind die Fördermittel in Höhe von 75 Millionen Euro aufgrund der hohen Nachfrage beinahe ausgeschöpft. Wer barrierereduzierende Maßnahmen plant, dem empfiehlt die KfW eine zeitnahe Antragsstellung im KfW-Zuschussportal – unbedingt vor dem Start der Umbauarbeiten. Solange die Fördermittel nicht aufgebraucht sind, ist eine Antragsstellung für private Eigentümer und Mieter möglich. (Quelle: energie-fachberater.de, 04.08.2022)
Fachkräftemangel auf Rekordhoch
Der Fachkräftemangel hat einen neuen Höchststand erreicht: So erhebt das ifo-Institut (München) seit 2009 entsprechende Zahlen, wobei der bisherige Rekordwert aus dem Monat April (43,6 Prozent) nun im Juli mit 49,7 Prozent nochmal deutlich übertroffen wurde. In der Baubranche meldeten dabei 39,3 Prozent der Firmen einen Mangel an Fachkräften. Ifo-Arbeitsmarktexperte Stefan Sauer rechnet damit, dass sich diese Situation mittel- und langfristig weiter zuspitzen wird. (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 03.08.2022)
Höhere Abschreibung für neue Mietwohngebäude
Der steuerliche Normalabschreibungssatz für den Mietwohnungsbau soll von zwei auf drei Prozent angehoben werden. Dies geht aus dem Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums für ein Jahressteuergesetz 2022 hervor. Für die sozial orientierte Wohnungswirtschaft sei dies eine wichtige Maßnahme, so Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW, Berlin). Allerdings greift die höhere Abschreibung erst für neue Mietwohngebäude, die ab 2024 fertiggestellt werden. Zum 1. Januar 2023 soll zudem die Möglichkeit der Gebäudeabschreibung bei einer nachgewiesenen kürzeren tatsächlichen Nutzungsdauer entfallen. (Quelle: ibr-online.de, 02.08.2022)
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) reformiert
Zum 28. Juli tritt eine Neuausrichtung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Kraft. Ziel der Bundesregierung war hierbei, die Förderung „einfacher, klarer und verlässlicher“ zu gestalten. Schwerpunkt der Neukonzipierung ist die energetische Sanierung. Mit den Fördermitteln für Komplettsanierungen und Einzelmaßnahmen (ab 15. August) möchte der Bund möglichst vielen Antragstellern während des Ukraine-Krieges und der Klimakrise Unterstützung bieten. In einem weiteren Schritt ist für das Jahr 2023 auch eine Überarbeitung der Neubauförderung geplant. (Quelle: baulinks.de, 28.07.2022)
Mieten: Preise und Nachfrage steigen zugleich
In 75 von 80 Großstädten sind die Mietpreise im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2021 um bis zu 14 Prozent gestiegen. Dies geht aus einer Analyse des Immobilienportals immowelt hervor. Besonders in hochpreisigen und kleineren Großstädten macht sich diese Entwicklung bemerkbar. Trotzdem nimmt die Nachfrage auf dem Mietmarkt zu. So beobachtet das Immobilienportal seit den gestiegenen Bauzinsen eine Verschiebung der Nachfrage von Kauf- zu Mietimmobilien – konkret ein um 34 Prozent gestiegenes Interesse bei Mietobjekten, während es bei Kaufimmobilien um 17 Prozent sank. (Quelle: asscompact.de, 27.07.2022)
Orderminus im Bauhauptgewerbe
Im Mai ist der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 7,5 Prozent gesunken. Im Wohnungsbau war in den ersten fünf Monaten des Jahres ein Orderminus von 5,1 Prozent zu verzeichnen. Auch beim Umsatz macht sich im Mai im Vorjahresvergleich ein Abwärtstrend bemerkbar. Aufgrund dieser Entwicklungen herrscht – trotz des Auftragsplus im Wirtschafts- und öffentlichen Bau – eine pessimistische Stimmung im Bauhauptgewerbe. „Die angekündigten Fördervorgaben für 2023 müssen einfach und verlässlich gestaltet sein“, betont Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin). „Sonst ist ein noch größerer Rückgang bei den Neubau- und Sanierungsprojekten nicht mehr aufzuhalten.“ (Quelle: bi-medien.de, 26.07.2022)
Zahl der Auszubildenden steigt weiter
Bereits das fünfte Jahr in Folge steigt die Anzahl der Lehrlinge in der Baubranche: Seit 2013 gibt es insgesamt einen Zuwachs von 17 Prozent. Aktuell befinden sich rund 40.000 junge Menschen in einer Ausbildung am Bau – 1,5 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der neuen Auszubildenden ist um 1,3 Prozent gestiegen. Diese Entwicklungen bestätigen die hohe Attraktivität der Baubranche. Dennoch warnt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), vor dem Fachkräftemangel der Branche. Weiterhin sei das Personal begrenzt und viele Stellen seien unbesetzt – Auszubildende alleine könnten das nicht abdecken. (Quelle: meistertipp.de, 21.07.2022)
Wohnungsbauprojekte von Stornierungen betroffen
Aktuell werden in der deutschen Baubranche viele Bauprojekte storniert – trotz guter Auftragslage. Im Juni sind beim Tiefbau neun Prozent und im Hochbau 11,5 Prozent der Unternehmen von den außergewöhnlichen Stornierungen betroffen. Gründe dafür: Zum einen gehen die andauernden Materialengpässe nur langsam zurück. Zum anderen wirkt sich diese Materialknappheit – neben den hohen Energiepreisen – preistreibend auf viele Baustoffe aus. Unternehmen müssen diese Preisanstiege daher in Form von höheren Baupreisen an ihre Kunden weitergeben. (Quelle: haustec.de, 20.07.2022)
Sofortprogramm für energetische Sanierungen
Mit dem Beschluss ihres Klimaschutz-Sofortprogramms 2022 stellt die Bundesregierung mehr als fünf Milliarden Euro Fördermittel für die energetische Sanierung von Gebäuden und den Einbau energieeffizienter Heizungen bereit. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), befürwortet das Programm. Die Maßnahmen ermöglichten es, Gebäude in kürzester Zeit zu sanieren und damit die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor zu senken. Jedoch fordert die Baubranche zugleich eine Transformation des Bauens: Mittels Digitalisierung, dem Abbau regulatorischer Hemmnisse sowie seriellem Sanieren sollen die erforderlichen Sanierungen leistbar gemacht werden. (Quelle: bi-medien.de, 19.07.2022)
Preissteigerung und Materialknappheit
Durch die Auswirkungen der Inflation und der Energiekrise sinken die Auftragseingänge in der Bauwirtschaft. Somit wirken sich zunehmend auch die Materialknappheit sowie die steigenden Preise auf die Baukonjunktur aus. Betroffen sind derzeit alle Bausparten, so Felix Pakleppa, Hautgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB, Berlin). Besonders der Wohnungsbau hat massive Preissteigerungen zu verzeichnen. Wichtig sei jetzt laut Pakleppa, intelligente Investitionsimpulse und Lösungen zu finden sowie das Zurückhalten von Aufträgen zu verhindern. (Quelle: meistertipp.de, 13.07.2022)