Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Gesetzesänderung für Neubauten
Die Bundesregierung plant strengere gesetzliche Neuregelungen für Neubauten. Dies geht aus dem „Arbeitsplan Energieeffizienz“ hervor, der am 17. Mai 2022 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgelegt wurde. Demnach soll im zweiten Halbjahr vor allem das Gebäudeenergiegesetz (GEG) überarbeitet werden: Hier sei ab 2023 das Effizienzhaus EH 55 als Mindeststandard für Neubauten vorgesehen – zwei Jahre später eine weitere Erhöhung auf das Effizienzhaus EH 40. Darüber hinaus müssen Gebäude dem Plan zufolge künftig über Solardächer verfügen und alle neu eingebauten oder ausgetauschten Heizungen ab 2024 mindestens 65 Prozent erneuerbare Energie nutzen. (Quelle: aktion-pro-eigenheim.de, 19.05.2022)
Sozialer Wohnungsbau stark ausgebremst
Sozial orientierte Wohnungsunternehmen sind aktuell gezwungen, 64 Prozent ihrer Neubauprojekte zurückzustellen und 24 Prozent sogar vollständig aufzugeben. Dies ergab eine Umfrage unter Mitgliedsunternehmen des GdW Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft (Berlin) zu aktuellen Bau- und Sanierungsaktivitäten. Von der Regierung fordert GdW-Präsident Axel Gedaschko nun schnell wirksame Rahmenbedingungen sowie eine sichere Förderung und Planung von Neubauprojekten. Das Versprechen der Regierung, 400.000 neue Wohnungen zu bauen, sieht er derweil gänzlich außer Reichweite. Lieferkettenprobleme und Preisanstiege bei Bau- und Energieprodukten seien dafür hauptverantwortlich. (Quelle: vermieter-ratgeber.de, 18.05.2022)
Wohnungsbauziele – nicht ohne private Bauherren
Das Ziel, 400.000 neue Wohnungen zu bauen, kann nicht ohne private Bauherren erreicht werden. Dies zeigt eine vom Bundesministerium beauftragte Studie, die im Rahmen der Untersuchung von bebaubaren Flächen durchgeführt wurde. Corinna Merzyn vom Verband Privater Bauherren (VPB, Berlin) macht darauf aufmerksam, dass die sich in Privatbesitz befindlichen Flächen in Großstädten bei 45 Prozent und in ländlichen Gebieten bei 80 Prozent liegen. Somit sei ein hohes Maß an privatem Engagement erforderlich. Um dies anzukurbeln, könnten langfristige Förderungen, ein politischer Rahmen sowie die Entlastung der Grunderwerbssteuer helfen. (Quelle: ibr-online.de, 17.05.2022)
Zinsänderung für Förderkredite
Zum 16.05.2022 hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Frankfurt a. M.) Zinssenkungen im Bereich der wohnwirtschaftlichen Investitionen beschlossen. Diese betreffen die Programme „BEG Wohngebäude-Kredit“ (261, 262) und „Altersgerecht Umbauen“ (159) sowie das KfW-Wohneigentumsprogramm (124, 134). Je nach Programm unterschieden sich sowohl die Höhe der vergebenen Kredite als auch die Konditionen. Neben den zinsgünstigen Darlehen sind dabei auch Zuschüsse seitens der KfW möglich. (Quelle: aktion-pro-eigenheim.de, 16.05.2022)
Lohnerhöhung für Bau-Beschäftigte
Bereits im Oktober 2021 wurden neue Tarifverhandlungen für das Baugewerbe beschlossen. Diese sehen Lohnerhöhungen in verschiedenen Stufen vor. So gab es im April 2022 bei den westdeutschen Betrieben eine Erhöhung um 2,2 Prozent, wobei im Mai zusätzlich eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro ausgezahlt wird. Bei den am Bau Beschäftigten im Osten ist das Gehalt im April 2022 um 2,8 Prozent gestiegen. Eine Einmalzahlung für Mai ist hier allerdings nicht vorgesehen. Die dritte Stufe der Lohnerhöhungen soll dann für alle Betriebe erst im April 2023 erfolgen. Für die Beschäftigten im Westen steigt das Gehalt dann nochmal um 2 Prozent und im Osten um 2,7 Prozent. (Quelle: bi-medien.de, 12.05.2022)
Social-Media am Bau
Auch im Bauwesen beliebt: Rund 70 Prozent der Bauprofis nutzen inzwischen soziale Netzwerke. Laut der aktuellen Studie „Kommunikationsmonitor 2022“ von BauInfoConsult mit 600 Teilnehmenden ist der Anteil der Konsumenten am Bau 29 Prozent höher als noch vor zehn Jahren. Diese Entwicklung resultiert daraus, dass Social-Media inzwischen mehr Nutzungsmöglichkeiten zu bieten hat. Zusätzlich lässt sich die Intensität des Konsums verschiedener sozialer Netzwerke unterscheiden. So gehören WhatsApp, YouTube und Facebook zu den meistgenutzten Plattformen. (Quelle: haustec.de, 10.05.2022)
Rückzug von Bauinhabern mit kaum negativen Folgen
In den kommenden zehn Jahren wird in 163.000 Bauunternehmen ein Rückzug der Inhaber erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Unternehmensnachfolge im Baugewerbe“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit mehr als 2.500 Befragungen. Betroffen ist davon etwa jedes zweite Unternehmen. Höchstens 15.000 Geschäfte würden fortgeführt, weil die zumeist kleinen Betriebe keinen Nachfolger fänden. Mit starken negativen Folgen für Bauvorhaben im Bundesgebiet ist jedoch nicht zu rechnen, da Arbeitsplätze und Aufträge voraussichtlich durch andere Unternehmen aufgefangen werden. Trotzdem könnte ein Arbeitsplatz- und Wertschöpfungsverlust von rund sechs Prozent eintreten. (Quelle: baulinks.de, 09.05.2022)
Angebot an Neubauwohnungen sinkt
Das Angebot an neu gebauten Wohnungen hat sich im ersten Quartal 2022 verringert, nachdem im letzten Jahr eine kurze Stabilitätsphase zu erkennen war. Dies ergab eine aktuelle Wohnungsmarktanalyse von PROJECT Research (Nürnberg). Eine Ausnahme bilden die Stadt Düsseldorf und das Berliner Umland, wo sich die Zahl der Neubauwohnungen vergleichsweise erhöht hat. Ein Grund für die Preisdynamik liegt laut PROJECT Research in der Verteilung der Objekte. So verringere sich das Wohnungsangebot in preisgünstigen Regionen und steige in hochpreisigen Umgebungen an – wie etwa den meisten Metropolregionen. (Quelle: asscompact.de, 05.05.2022)
Erklärung zum Bündnis bezahlbarer Wohnraum
Akteure der Bauwirtschaft haben sich Ende April in Berlin zusammengefunden, um eine Erklärung zu unterzeichnen, die das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum konstituiert. Damit wurden auch die Bündnis-Ziele unter Vorsitz von Klara Geywitz (SPD) formuliert, die den bereits vorgeschlagenen Plan, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, miteinschließen. Geywitz machte ebenfalls klar, dass der Wohnungsbau nicht nur bezahlbar, sondern auch nachhaltig und vor allem zügig angetreten werden muss. Dabei soll die Planungssicherheit durch langfristige Investitionen und einen öffentlichen Finanzierungsbeitrag gewährleistet werden. Bis Herbst gilt es nun, Vorschläge zu erarbeiten, die in einem Bündnis-Tag verabschiedet werden. (Quelle: baulinks.de, 02.05.2022)
Große Kritik nach Wohnungsbau-Gipfel
Während des Gipfelauftaktes des Bündnisses für bezahlbares Wohnen unter der Leitung von Bauministerin Klara Geywitz (SPD) wurden die aktuellen Wohnungsbau-Pläne der Regierung diskutiert. Dabei waren sich viele Branchenvertreter einig: Das jährliche Ziel der Ampelkoalition, 400.000 Wohnungen zu bauen, sei ambitioniert. Reinhard Quast, Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), betonte, dass Lieferengpässe sowie steigende Energie- und Materialpreise dem Vorhaben in die Quere kommen könnten. Um den Wohnungsbau voranzutreiben, benötige man klare Reformen und durchgreifende Maßnahmen. Unter anderem seien hierfür laut Quast beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren und zuverlässige Fördermodalitäten erforderlich. (Quelle: zdb.de, 27.04.2022)