Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
400.000 Wohnungen pro Jahr: Geywitz hält an Neubau-Ziel fest
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hält es weiterhin für realistisch, dass jährlich 400.000 neue Wohneinheiten umgesetzt werden können. Dies bestätigte sie nun auf der Immobilienmesse Expo Real in München. Für die Erreichung des Ziels müsse die Produktivität im Wohnungsbau erhöht werden. Laut Geywitz sei hierfür die Digitalisierung des gesamten Bauablaufs hilfreich. Experten der Branche rechnen derweil mit einem deutlichen Rückgang im Neubau. Eine Prognose, die sich von der sinkenden Zahl der verwirklichten Projekte zu bewahrheiten scheint. Nächste Woche ist nach Angaben von Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbands Deutschland (IVD, Berlin), ein Spitzentreffen zum Wohnungsbau angesetzt. (Quelle: zeit.de, 06.10.2022)
Neues Förderprogramm für Wohneigentum
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat ein neues Kreditprogramm zur Förderung von Wohneigentum angekündigt: Ab April 2023 würde demnach eine Milliarde Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds bereitgestellt werden, um Gebäude zu fördern, die dem neuesten Energieeffizienzstandard entsprechen. Insbesondere Familien mit kleinem und mittlerem Einkommen sollen damit beim Bau von bezahlbaren Eigenheimen unterstützt werden – etwa durch zinsverbilligte Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Frankfurt a. M.). Darüber hinaus können auch Genossenschaften, Wohnungskonzerne und Selbstnutzer vom neuen Kreditprogramm profitieren. (Quelle: zeit.de, 29.09.2022)
Beiträge für Wohngebäudeversicherungen steigen
Wohnungseigentümer müssen im nächsten Jahr mit Mehrkosten für Gebäudeversicherungen rechnen: Um rund 15 Prozent sollen die Beiträge steigen. So gab der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV, Berlin) jetzt bekannt, dass 2021 ein Rekordwert von neun Milliarden Euro auf Schäden an Wohngebäuden zurückzuführen sei – verursacht u. a. durch Naturgefahren wie Brände und Hochwasser sowie steigende Baukosten. Im Schadensfall anfallende Instandsetzungskosten werden von einigen Versicherungen übernommen – auch wenn sie über den ursprünglichen Baukosten liegen, da hier der sogenannte Anpassungsfaktor greift. Dieser wird jährlich vom GDV veröffentlicht und an die aktuelle Baupreisentwicklung angepasst. (Quelle: vermieter-ratgeber.de, 28.09.2022)
Auftragsrückgang beim Wohnungsbau bereitet Sorgen
Das Statistische Bundesamt teilt für Juli 2022 einen Auftragsrückgang von circa 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat mit. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) sieht vor allem die Neubauförderung und finanziellen Fördermittel als ausbaufähig an. „Wichtig ist jetzt, dass die öffentliche Hand, vom Bund bis zu den Kommunen, ihre Investitionsplanungen weiter umsetzen“, kommentiert Pakleppa. Dazu gehöre auch der Energiepreisdeckel, welcher vor allem den sprunghaften Baupreisen ab Oktober entgegenwirken soll. Trotzdem bestehe ein hohes Potenzial bei der Baunachfrage, sodass die Schaffung von Wohnraum sowie der Fachkräfteaufbau weiterhin vorangeht. (Quelle: ibr-online.de, 27.09.2022)
Anzahl der Baugenehmigungen gesunken
Die aktuellen Baugenehmigungszahlen für Wohnungen sind rückläufig: Laut Statistischem Bundesamt fallen diese im Juli um 2,2 Prozent niedriger aus als im Juli 2021. Auch der Jahresvergleich zeigt ähnliche Tendenzen. So wurden von Januar bis Juli 2022 insgesamt 216.425 Wohnungen genehmigt – das sind 2,1 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Mit 16,1 Prozent nahm dabei die Zahl der genehmigten Einfamilienhäuser besonders deutlich ab. Im Gegensatz dazu stiegen die Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser um 7,1 Prozent an. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), warnt jedoch vor weiteren Rückschritten: Man könne sich nicht ausmalen, „zu welcher Unwucht im Wohnungsbau“ die stark eingeschränkte Neubauförderung führen werde. (Quelle: enbausa.de, 21.09.2022)
Vermehrte Stornierungen im Wohnungsbau
Seit April werden im Wohnungsbau auffällig viele Projekte gestrichen. Laut einer Umfrage des ifo Instituts (München) waren im August 11,6 Prozent der befragten Unternehmen betroffen. Als Gründe spielen nach wie vor verschlechterte Rahmenbedingungen wie explodierende Baukosten, steigende Finanzierungszinsen sowie eingeschränkte Fördermöglichkeiten eine Rolle. „Einige Projekte werden damit unrentabel“, stellt ifo-Forscher Felix Leiss fest – und das, obwohl der Wohnungsbau noch vor wenigen Monaten einen Wachstumskurs verzeichnete. Dennoch gibt es einen Lichtblick: Die Lieferengpässe bei Baustoffen haben sich etwas gebessert. Im Juli seien noch 45,6 Prozent der befragten Unternehmen betroffen gewesen, im August hingegen noch 36,4 Prozent. (Quelle: baulinks.de, 19.09.2022)
Bauwirtschaft: Bis zu zwei Prozent weniger Umsatz in 2022
Aktuell verzeichnet die deutsche Bauwirtschaft rückläufige Auftragseingänge und abbauende Auftragsbestände. Diesen Frühindikatoren zufolge erwartet die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (Berlin) fürs laufende Jahr Umsatzrückgänge von bis zu zwei Prozent sowie weniger Neubautätigkeit im Jahr 2023. Eine Verbesserung der Lage sei aber möglich, sofern Preisentwicklung, die Inflationsrate und die Materialbeschaffung weiter nachgeben. Stabilität schafft zudem die Nachfrage im Sanierungsbereich – angesichts der Klima- und Energiekriese gibt es dort ausreichend Bauvorhaben. Zusätzlich fordert die Bundesvereinigung, dass zur Wiederankurbelung der Konjunktur mehr öffentliche Bauaufträge vergeben werden sollten. (Quelle: meistertipp.de, 15.09.2022)
Anzahl der von Gas beheizten Wohngebäude sinkt
Dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge machte sich im ersten Halbjahr 2022 der Abwärtstrend beim Heizen mit Gas bemerkbar. So haben nur rund 16 Prozent der 60.200 neu genehmigten Wohngebäude Gas als Energiequelle bezogen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 – mit noch 39,9 Prozent – hat sich die Anzahl mehr als halbiert. Gleichzeitig gewinnen erneuerbare Energiequellen zunehmend an Bedeutung und wurden für 73,7 Prozent der genehmigten Objekte genutzt. Gründe dafür seien gesetzliche Regelungen, wie das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) sowie staatliche Förderrichtlinien. (Quelle: bauletter.de, 08.09.2022)
Wohnungsbau: Hoher Bauüberhang in Großstädten
2021 lag der Bauüberhang – die Anzahl genehmigter, jedoch nicht abgeschlossener Wohnbauvorhaben – in Deutschland bei knapp 850.000. Dies ergeben die Auswertungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR, Bonn) für kreisfreie Städte und Landkreise. Großstädte dominierten dabei mit einem Überhang von 558.300 Wohnungen und einem Anteil von 69,5 Prozent. Berlin steht mit 65.800 Wohnungen an erster Stelle. Der ländliche Raum verzeichnete indessen lediglich 258.100 Bauüberhänge. Verantwortlich für diese seien letztlich die hohen Baupreise, der Arbeitskräftemangel sowie längere Bauzeiten. (Quelle: meistertipp.de, 06.09.2022)
Mehr Zuwanderung gegen Fachkräftemangel
Mit einer erleichterten Zuwanderung will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil dem Fachkräftemangel entgegenwirken – ein entsprechendes Einwanderungsgesetz wird im Herbst vorgelegt. Dabei soll eine Chancenkarte mit einem transparenten Punktesystem eingeführt werden, die den Bedarf an Fachkräften sowie Kriterien für eine Einwanderung umfasst. „Neben Personen mit einem von Deutschland anerkannten Abschluss, sollen auch Menschen, die andere Stärken haben, eine Chance erhalten, nach Deutschland zu kommen“, so Heil. Zusätzlich soll eine gezielte Aus- und Weiterbildung von Menschen, die bereits in Deutschland leben, und ein höherer Erwerbsanteil bei Frauen helfen, den Fachkräftemangel zu decken. (Quelle: tagesschau.de, 05.09.2022)