Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Wohnungsbaupolitik: Schlechtes Zeugnis für die Ampelregierung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB, Berlin) sowie der Deutsche Mieterbund (DMB, Berlin) sind gänzlich unzufrieden mit der fortlaufenden Wohnungsbaupolitik. Die Bilanz nach zwei Jahren Regierungszeit: Steigende Mieten, unbezahlbare Immobilienpreise, kaum Neubau – und keine Besserung in Sicht. Von insgesamt 21 Millionen Mieterhaushalten sind ein Drittel mit ihren Wohnkosten überlastet. So wenden 4,3 Millionen Haushalte 30 bis 40 Prozent ihres Einkommens dafür auf. Auch Unternehmen leiden unter der Krise: Planstellen können nicht besetzt werden, da neue Beschäftigte keinen bezahlbaren Wohnraum finden. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell fordert daher neben einer Reformierung der Schuldenbremse massive Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und die energetische Sanierung. (Quelle: vermieter-ratgeber.de, 08.12.2023)
Mangel an Seniorenwohnungen: ein bundesweiter Vergleich
Die Zahl der Rentner steigt, zeitgleich auch der Bedarf an altersgerechten Wohnungen. Deren bundesweites Angebot verglich nun das Portal ImmoScout24 (Hamburg). Demnach gibt es mit jeweils 19 Prozent in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg die meisten barrierearmen Kaufobjekte. Berlin verfügt derweil über den Großteil von seniorengerechten Mietwohnungen (19 Prozent). Obwohl in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen die meisten Senioren leben, gibt es hier mit sechs beziehungsweise sieben Prozent die wenigsten barrierearmen Wohneinheiten. Bei den Preisen sind große Unterschiede zu beobachten: Während sie in Hamburg, Berlin und Bayern besonders hoch sind, profitieren Rentner in Sachsen-Anhalt, Saarland und Thüringen von vergleichsweise günstigen Wohneinheiten. Dies ist jedoch kein Garant, dass die Immobilien für sie auch erschwinglich sind. (Quelle: asscompact.de, 04.12.2023)
BMK: Belastungsstopp bei Bauvorschriften
Letzte Woche fand in Baden-Baden die Bauministerkonferenz (BMK) statt. Neben der Forderung an den Bund, die soziale Wohnraum- und Städtebauförderung zu priorisieren, wurde eine Lockerung der Regeln in der Musterbauordnung für den Um- und Ausbau von Gebäuden beschlossen. Zudem einigte man sich auf einen Belastungsstopp bei Bauvorschriften. Demnach soll es in den nächsten fünf Jahren weder in der Musterbauordnung noch bei den technischen Bauvorschriften Änderungen geben, die das Bauen weiter verteuern oder erschweren. Auch das 14-Punkte-Papier der Bundesregierung zum Wohnungsbau sowie die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren wollen die Länder unterstützen. Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft (GdW, Berlin), begrüßt die Beschlüsse, betont aber, dass nun eine schnelle Umsetzung wichtig sei. (Quelle: bi-medien.de, 28.11.2023)
Initiative fordert Aussetzen der Grunderwerbsteuer
Vor dem Hintergrund des verfehlten Ziels der Bundesregierung von jährlich 400.000 neuen Wohnungen und weiter steigender Mieten fordert die Initiative „Bau-Stau auflösen jetzt!“, die Grunderwerbsteuer auszusetzen. Denn auch 2024 werde das Ziel laut Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK, Düsseldorf) nicht erreicht werden. Stattdessen rechne man mit der Fertigstellung von lediglich 177.000 Wohneinheiten. Mit der Aussetzung der Grunderwerbsteuer könnten laut Mitinitiator Jan Buck-Emden Baukosten schnell und wirksam gesenkt werden. In den letzten Jahren wurde die Grunderwerbsteuer durch die Länder auf mehr als sechs Prozent angehoben – eine Fortsetzung führe zu einem Kollaps. Zudem seien hohe bürokratische Hürden ebenfalls kontraproduktiv. (Quelle: meistertipp.de, 27.11.2023)
Regierung bringt Gesetz zur Wärmeplanung auf den Weg
Der Bundestag hat kürzlich das Gesetz für Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze verabschiedet. Dieses soll zum Jahreswechsel in Kraft treten und die Grundlage für eine klimafreundliche Wärmeversorgung bilden. Demnach sind die Länder verpflichtet, Wärmeplanungen durchzuführen. Dabei ist es möglich, diese Aufgabe an die Kommunen weiterzugeben. Somit können Städte und Gemeinden ihre Wärmeversorgung in Eigenregie entwickeln und ausbauen. Zudem ermöglicht das Gesetz, die Planungs- und Investitionssicherheit vor Ort zu verbessern und die Entwicklung der Wärmeversorgung und Energieinfrastrukturen zu steuern. Bis 2040 sollen dann bundesweit alle Wärmenetze zu einem Anteil von 80 Prozent aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme gespeist werden. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 24.11.2023)
ZIA richtet Appell an die Bauministerkonferenz
Morgen beginnt in Baden-Baden die Bauministerkonferenz. Im Vorfeld fordert der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA, Berlin) aktives Handeln: vor allem durch die Vereinheitlichung der Landesbauordnungen sowie einer bundesweiten Anerkennung von Typengenehmigungen. Auch müsse der Fokus auf serielles und modulares Bauen weiter intensiviert werden. Zudem empfiehlt der ZIA ein „KfW-Kreditprogramm Wohnen“ im Umfang von rund neun Milliarden Euro – bei einem Zinssatz von höchstens zwei Prozent – für Neubauten ab Standard EH 55. Sie könnte als Initialzündung dienen, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln. Der Ausgleich erfolge durch höhere Steuereinnahmen aufgrund von Bautätigkeit und nicht benötigten Transferzahlungen für Arbeitslosigkeit. (Quelle: zia-deutschland.de, 22.11.2023)
Sanierungspflicht führt zu Steigerung des Immobilienwerts
Ab 2033 sollen gemäß neuer EU-Richtlinie alle Wohngebäude mindestens über die Energieeffizienzklasse D verfügen. Für Deutschland bedeutet dies: Mehr als die Hälfte der Bestandsgebäude müssen in den nächsten Jahren saniert werden. Dies stellt viele Eigentümer vor große Herausforderungen, jedoch entstehen so auch Vorteile. Eine Umfrage von Engel & Völkers Finance (Hamburg) ergab, dass durch eine Sanierung der Immobilienwert um bis zu 20 Prozent steigen kann. Zudem besteht die Möglichkeit einer staatlichen Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW, Frankfurt am Main) von bis zu 150.000 Euro für eine Komplettsanierung. Dabei belaufen sich die Sanierungskosten laut Zahlen der Deutschen Bank (Frankfurt am Main) aktuell auf 52.000 bis 77.000 Euro. (Quelle: focus.de, 21.11.2023)
ZIA-Prognose: wachsende Wohnungsnot bis 2025
750.000 Wohnungen werden gemäß aktuellen Zahlen des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA, Berlin) bis 2025 fehlen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeichnet hierfür fehlendes Bauland und von Investoren falsch gebaute Wohnungen verantwortlich – und erntet für seine Einschätzung Kritik. Laut ZIA sei vielmehr die jahrzehntelange einseitige Förderung von Eigentumswohnungen eine Ursache der Krise. „Wer selbstgenutztes Eigentum will, wird keine bezahlbaren Mietwohnungen bekommen“, so ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner. Als Auswege aus der Krise beteuert der Verband daher die Kernforderungen der Baubranche: ein KfW-Förderprogramm für bezahlbares Wohnen sowie eine Reduzierung der staatlichen Abgaben beim „Produkt Wohnen“. (Quelle: zia-deutschland.de, 16.11.2023)
Scholz fordert Umdenken in der Baupolitik
Laut Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sind nicht die hohen Zinsen das Problem der derzeitigen Krise, sondern fehlendes Bauland sowie die Errichtung hochpreisiger Wohnungen. Um mehr Bauland in gefragten Metropolen und Regionen zu schaffen, sei es nötig, auf die „grüne Wiese“ zu setzen sowie zuvor abgelehnte höhere Bauten zuzulassen. Zudem stellte der Kanzler weitere Förderungsgelder in Aussicht, sobald die für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung gestellten 18 Milliarden Euro aufgebraucht sind. Darüber hinaus verwies er darauf, dass die Regierung mit Vereinbarungen zum seriellen Bauen, Bürokratieabbau und besseren Abschreibungsmöglichkeiten bereits Anreize für günstigeres Bauen geboten habe. (Quelle: faz.net, 15.11.2023)
Einfach und Einheitlich: Pakt für schnelleres Planen und Bauen
Die Hiobsbotschaften am Bau setzen sich fort: So haben im Oktober laut Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW, Berlin) insgesamt 22,2 Prozent der Wohnungsbauunternehmen ihre Neubauprojekte storniert. In der prekären Situation reagierten Bund und Länder mit einer Konferenz im Kanzleramt. Das Ergebnis: ein „Pakt für schnelleres Planen und Bauen“. Künftig sollen rechtliche Vorgaben der Bundesländer vereinfacht und vereinheitlich werden. Verbandsvertreter befürworten zwar den Pakt, mahnen aber auch, dass die Umsetzung nicht in Diskussionen untergehen darf. (Quelle: vermieter-ratgeber.de, 08.11.2023)