Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Baugenehmigungen: Flaute hält auch zum Jahresbeginn an
Die rückläufige Entwicklung bei der Vergabe von Genehmigungen für den Wohnungsneubau hält an. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) wurden im Januar mit nur 16.800 Wohnungen ein Viertel weniger genehmigt als noch im Vorjahresmonat – der schwächste Jahresstart seit elf Jahren. Teure Materialkosten und gestiegene Zinsen für Baukredite sind die Hauptgründe für den Abwärtstrend. Bauverbände sind sich einig: Die Politik muss entschlossen handeln. Diese sieht jedoch bereits erste Anzeichen von Entspannung durch ein verbessertes Zinsumfeld und die allmähliche Normalisierung der Baumaterialpreise. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) verweist auf 900.000 schon genehmigte Immobilien, die auf die Umsetzung warten. (Quelle: zeit.de, 19.03.2024).
EU-Gebäuderichtlinie verabschiedet
Das Europäische Parlament gab am Dienstag grünes Licht für die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD). Laut Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW (Berlin), kommt es nun auf die nationale Umsetzung an. Ihm zufolge sollte der Fokus dabei auf leistbare Nullemissionshäuser und somit auf eine sozial verträgliche Ausgestaltung der Gesetzgebung liegen. Zu begrüßen sei im nun erzielten EPBD-Kompromiss etwa, dass Anforderungen an die Mindestenergieeffizienz nicht für Wohngebäude gelten. Jedoch verfolge Europa laut Gedaschko mit hohen Energieeffizienzzielen eine „zunehmend weniger erfolgreiche Strategie“. Daher fordert er einen neuen Zugang zur Klimaneutralität, der das Zusammenspiel von erneuerbarer Energie und nötiger Effizienz regelt. (Quelle: gdw.de, 14.03.2024).
Mitarbeiterwohnen: Studie fordert stärkere politische Unterstützung
Um das Mitarbeiterwohnen in Zeiten des Wohnungs- und Fachkräftemangels für Arbeitgeber attraktiver zu gestalten, muss es seitens der Politik noch stärker unterstützt werden. Zu diesem Schluss kommt das Institut RegioKontext (Berlin) in seiner aktuellen Studie „Bezahlbares Wohnen wird zum Standortfaktor“ – und formuliert explizite Forderungen an Bund, Länder und Kommunen. Demnach könnte der Neubau von Mitarbeiterwohnungen steuerlich und mit einem eigenen Etat in der Wohnraumförderung einen deutlichen Schub erfahren. Auch eine Änderung der Baunutzungsverordnung sei sinnvoll, um Wohnen in Kerngebieten zuzulassen. Zudem fordert das Verbändebündnis ‚Wirtschaft macht Wohnen‘, Mischgebiete in urbane Gebiete umzuwandeln. So könnte der Wohnanteil steigen und eine höhere Baudichte erreicht werden. (Quelle: iwd.de, 06.03.2024).
Kompakthäuser erfreuen sich zunehmender Beliebtheit
Etwa ein Drittel der Bundesbürger, die am Kauf eines Eigenheimes interessiert sind, wünschen maximal 100 Quadratmeter Wohnfläche. Mehr als der Hälfte genügen 100 bis 160 Quadratmeter, nur jeder siebte Befragte erhofft sich noch mehr Wohnraum. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW, Köln) hervor. Seit den 1970er und 80er Jahren sanken die Ansprüche an die Wohnfläche somit deutlich. Jedoch sind kompakte Einfamilienhäuser aktuell noch Mangelware: Nur fünf Prozent der Neubauten, die zwischen 2021 und 2023 bundesweit errichtet wurden, wiesen weniger als 100 Quadratmeter Wohnfläche auf. Folglich ergibt sich aus der Befragung in den nächsten zehn Jahren ein großes Marktpotential, da Käufer und Mieter etwa 2,9 Millionen Kompakthäuser beziehen wollen. (Quelle: iwd.de, 06.03.2024)
Neue Dynamik auf Immobilienmarkt
Laut den Vermittlern privater Baufinanzierungen Interhyp (München) ist der Immobilienindex im Januar erstmals wieder gestiegen. Zwar gebe es demnach regionale Unterschiede, dennoch ist ein Wachstum bei neuen und älteren Gebäuden zu beobachten. Dies spiegelte sich im ersten Halbjahr auch in einer verkürzten Liegedauer der Immobilien wider – 57 Tage bei Häusern und 67 Tage bei Wohnungen. Die Bauzinsen bleiben in den nächsten vier Wochen voraussichtlich konstant bei etwa 3,5 Prozent. In den nächsten sechs bis zwölf Monaten ist hingegen mit einem Zinsrückgang auf drei Prozent zu rechnen. Interhyp-CEO Jörg Utecht empfiehlt daher beim Kauf nicht zu lange zu warten, da die Preise in den kommenden Monaten auch wieder steigen könnten. (Quelle: asscompact.de, 05.03.2024)
ZDB: Deutschland steckt in „massiver Wohnungsbaukrise“
Kürzlich gab das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) bekannt, dass 2023 lediglich 260.100 Wohnungen genehmigt wurden. Dies entspricht einem Rückgang von 26,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit sinken die Genehmigungszahlen auf den niedrigsten Stand seit 2012. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), schlägt Alarm: „Nun haben wir es schwarz auf weiß. Deutschland steckt in einer massiven Wohnungsbaukrise.“ Vor allem der Nachfrageeinbruch bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist gravierend: Nach rund 106.000 Wohnungen im Vorjahr sind 2023 nur etwa 62.000 Einheiten genehmigt worden. Um die Krise zu entschärfen, fordert Pakleppa nun unter anderem die schnelle Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes. (Quelle: handwerksblatt.de, 04.03.2024)
Wohneigentum immer noch günstiger als früher
Laut neuem Index des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW, Köln) zur Erschwinglichkeit von Wohneigentum in Deutschland ist selbst genutzter Wohnraum nicht teurer als vor einigen Jahrzehnten. So lag der Erschwinglichkeitsindex im vierten Quartal 2023 bei nur 39,8. Zum Vergleich: Seinen Höchststand hatte der Index mit 115,5 im Jahr 1981 und seinen Tiefstand mit 29 im Jahr 2016. Die Ursachen für die geringe Wohneigentumsquote trotz erschwinglicher Preise sieht das IW unter anderem in gestiegenen technischen und gesetzlichen Anforderungen, welche die Eigenleistungen während der Bauphase erschweren. Zudem können zusätzliche Ausgaben wie die Grunderwerbsteuer oder Makler- und Notarkosten, die proportional mit dem Kaufpreis steigen, nicht per Kredit getilgt werden. (Quelle: iwd.de, 29.02.2024)
Baukrise lässt Einnahmen aus Grunderwerbsteuer sinken
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) sanken die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer im ersten Halbjahr 2023 auf 6,3 Milliarden Euro – den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren. Der Grund ist simpel: Da die Kaufpreise für Wohneigentum aufgrund der niedrigen Nachfrage durch gestiegene Finanzierungskosten fallen – im ersten Halbjahr um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – verringern sich auch die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer. So sank der Quadratmeterpreis für Bauland in der ersten Jahreshälfte 2023 von zuvor 141,58 Euro auf 122,13 Euro. Dabei setzt sich die Grunderwerbsteuer aus der Höhe des Steuersatzes der jeweiligen Bundesländer, der Anzahl der Verkäufe sowie der Höhe des Kaufpreises zusammen. (Quelle: zeit.de, 22.02.2024)
Frühjahrsprognose der Immobilienweisen
Im vom Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA, Berlin) in Auftrag gegebenen Frühjahrsgutachten prognostizieren Experten bis 2025 einen Rückgang der Wohnungsfertigstellungen auf etwa 150.000. Erst ab 2026 sei mit einer Besserung zu rechnen. Um der Krise entgegenzuwirken, präsentiert der Rat der Immobilienweisen nun mögliche Gegenmaßnahmen: Neben Steuerentlastungen bei der Grunderwerbsteuer fordert er mehr Bürokratieabbau – etwa durch die Reform des Baugesetzbuchs und der Baunutzungsverordnung. Weitere Maßnahmen seien angemessene kommunale Auflagen sowie mehr Flexibilität bei der Umnutzung von Gebäuden. Jedoch stehe nicht nur die Politik in der Verantwortung: Auch Bewohner könnten mit niedrigeren Ansprüchen an die Wohnungsqualität einen Beitrag leisten, um Kosten und Mieten zu senken. (Quelle: handelsblatt.com, 21.02.2024)
Anträge für KfW-Förderprogramme wieder möglich
Ab heute können drei begehrte KfW-Programme wieder beantragt werden: „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN), „Altersgerecht Umbauen“ sowie die „Förderung genossenschaftlichen Wohnens“. Ersteres soll Bauvorhaben nach EH40-Standard mit einem Darlehen von bis zu 150.000 Euro unterstützen – bei Neubau sowie Erstkauf eines Gebäudes bis zu ein Jahr nach Fertigstellung. Dank des Programms „Altersgerecht Umbauen“ sind derweil je nach Projekt Zuschüsse in Höhe von bis zu 6.250 Euro möglich. Die Neuauflage von „Genossenschaftliches Wohnen“ fördert hingegen den Erwerb von Genossenschaftsanteilen durch zinsgünstige Darlehen. Laut Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin) müsse der Bundestag jedoch spätestens im Sommer eine Aufstockung der Mittel diskutieren, um einen erneuten Förderstopp zu verhindern. (Quelle: tagesschau.de, 20.02.2024)