KLB-Newsletter 03/2024
Thema heute: Baugenehmigungen sinken auf Rekordtief
Sehr geehrte Damen und Herren,
im letzten Jahr ist die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 2012 gefallen. Dies bestätigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis, Wiesbaden). Demnach wurden lediglich 260.100 Wohnungen genehmigt – 26,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei Ein- und Zweifamilienhäusern – mit einem Minus von knapp 40 bzw. 50 Prozent. Die Zahlen sind nicht verwunderlich: Für Familien ist der Eigenheimbau aufgrund mangelnder staatlicher Unterstützung so unattraktiv wie schon lange nicht mehr. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) fordert daher Förderkonzepte auf EH 55-Niveau sowie die Absenkung der Grunderwerbsteuer. Um auch den Mehrfamilienhausbau wieder anzukurbeln, sei laut ZDB die Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes mit seinen degressiven Abschreibungsmöglichkeiten vonnöten. Auf EU-Ebene ist nach langwierigen Diskussionen am 12. März die europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) verabschiedet worden. Demzufolge ist zwar die Sanierungspflicht vom Tisch, allerdings müssen nun Maßnahmen ergriffen werden, um den Primärenergieverbrauch von Wohngebäuden bis 2035 deutlich zu senken. Dabei gilt es, mindestens 55 Prozent des durchschnittlich gesenkten Primärenergieverbrauchs durch die Sanierung derjenigen Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz zu erreichen. Die erste Herausforderung wird es also sein, die zu sanierenden Gebäude zu selektieren und Grenzen zu ziehen.
All diese Themen sind Teil des heutigen Newsletters. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!
Herzlichst, Ihr Andreas Krechting
Geschäftsführer KLB Klimaleichtblock
Talfahrt bei Baugenehmigungen setzt sich fort
Die Veröffentlichung der Baugenehmigungszahlen für 2023 unterstreicht erneut die prekäre Lage im Wohnungsneubau und veranlasst den Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), einen kritischen Blick auf die Situation zu werfen. Denn im Vergleich zum Vorjahr sind nicht nur die Aufträge im Wohnungsbau um 7 Prozent eingebrochen, sondern auch die Baugenehmigungszahlen bei Ein- und Mehrfamilienhäusern um rund 40 bzw. 50 Prozent. Inflation und hohe Finanzierungskosten belasten potentielle Bauherren weiterhin. Maßnahmen wie zusätzliche Fördermittel für den Mehrfamilienhausbau seien laut ZDB ein guter erster Schritt, aber nicht ausreichend. Es bedarf unter anderem mehr Förderkonzepte für private Bauherren sowie einer Absenkung der Grunderwerbsteuer.
EU-Gebäuderichtlinie soll bei Umsetzung bezahlbar bleiben
Am 12. März wurde die neue europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) verabschiedet und stößt auf gemischte Reaktionen. Während Felix Pakleppa (ZDB, Berlin) die fehlende Sanierungspflicht begrüßt, unterstreicht Axel Gedaschko (GdW, Berlin) die Wichtigkeit der nationalen bezahlbaren Umsetzbarkeit der Gesetzgebung. Denn die Ergebnisse stellen zunächst einen Kompromiss dar, der ohne staatliche Förderung für das Erreichen der Klimaziele nicht realisierbar ist. Damit Klimaschutzmaßnahmen im Wohngebäudebereich auch gelingen, müssen flächendeckend Maßnahmen mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis ermöglicht werden. Dies bestätigt auch die neue Studie „Mehrkosteneffizienz alternativer Zero Emission Building (ZEB) Definitionen“ von Prof. Dr. Nikolas Müller (EBS Universität für Wirtschaft und Recht, Oestrich-Winkel).
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Klein, aber fein: Nachfrage nach Kompakthäusern steigt
Viele Bundesbürger träumen nach wie vor von einem Eigenheim. Kompakthäuser mit weniger Wohnfläche bieten eine gute Möglichkeit, diesen Wunsch zu realisieren. Laut aktueller Umfrage des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW, Köln) reicht mehr als der Hälfte der Bürger bereits eine Wohnfläche von 100 bis 160 Quadratmeter aus – nur jeder siebte Befragte wünscht mehr Wohnraum. Somit sind im Vergleich zu den 1970er und 80er Jahren die Ansprüche deutlich gesunken. Allerdings ist das Angebot von kompakten Einfamilienhäusern derzeit noch gering: Zwischen 2021 und 2023 hatten nur fünf Prozent der Neubauten eine Wohnfläche von weniger als 100 Quadratmetern. Aus der Befragung geht also ein großes Marktpotential für die nächsten zehn Jahre hervor, da Käufer und Mieter 2,9 Millionen Kompakthäuser beziehen wollen.
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