KLB-Newsletter 01/2023

Wohnungsbau benötigt politischen Willen

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine Zahl, die zu denken gibt: 700.000 Wohnungen fehlen aktuell in Deutschland. Damit ist der Wohnungsmangel laut Pestel-Institut so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Wirklich überraschend ist das nicht: Seit Jahren verfehlen die jeweiligen Bundesregierungen ihre erklärten Neubauziele immer wieder deutlich. Von den aktuell geplanten 400.000 neuen Wohnungen sind 2022 nur 245.000 Einheiten entstanden – darunter 20.000 Sozialwohnungen. Um dem Negativrekord entgegenzuwirken, fordert der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) nun eine Neubauförderung mit realisierbaren Bedingungen und erhöhter Fördersumme. Die KfW-Neubauförderung wurde vom Wirtschaftsministerium für das laufende Jahr bereits drastisch reduziert – auf eine Milliarde Euro. Laut ZDB wäre stattdessen ein Volumen von rund zehn Milliarden Euro angebracht, wie es zuletzt im ersten Halbjahr 2022 zur Verfügung stand. Ein Bündnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden fordert derweil ein Sondervermögen in Höhe von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau. Wie sich der Wohnraummangel in technischer Sicht sowohl effizient als auch klimagerecht bekämpfen lässt, möchten wir Ihnen beim diesjährigen KLB-Fachforum näherbringen.

All diese Themen sind Teil des heutigen Newsletters. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und weiterhin viel Gesundheit!

 

Herzlichst, Ihr Andreas Krechting
Geschäftsführer KLB Klimaleichtblock

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) äußerte sich nun zu den Bauaussichten 2023: Die Zeit, in der die Baubranche eine Stütze der deutschen Konjunktur war und am Immobilienboom mitverdient hat, sei vorerst vorbei. Aufgrund drastisch reduzierter Förderung, hoher Energie- und Materialpreise sowie steigender Zinsen ist die Baubranche von zahlreichen stornierten Bauprojekten und einem Umsatzrückgang betroffen. Das verschärft den Wohnraummangel in Deutschland. Der ZDB fordert daher eine Neubauförderung mit realisierbaren Bedingungen und erhöhter Fördersumme. Das Bündnis „Soziales Wohnen“, unter anderem bestehend aus Mieterbund und Baugewerkschaft, fordert derweil ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau.

„Grünes“ Bauen gewinnt sowohl bei Herstellern als auch bei Kunden immer mehr an Bedeutung. Dies ergab eine im November 2022 durchgeführte Verarbeiter-Studie des Beratungsunternehmens Simon Kucher & Partners (Bonn). Nachhaltigkeit bewerten demnach 81 Prozent der Befragten – darunter Dachdecker, Maurer und Elektroinstallateure – als sehr wichtig. Bereits 52 Prozent der Studienteilnehmer kaufen nachhaltige Bauprodukte als Reaktion auf steigende Nachfrage, regulatorische Anforderungen und wachsenden Wettbewerbsdruck. Verarbeiter gehen davon aus, dass in fünf Jahren zwei Drittel aller Bauprodukte nachhaltig sein werden.

Für öffentliche Infrastrukturprojekte ist sie seit zwei Jahren obligatorisch, ab Ende 2023 auch für Hochbauten des Bundes: die digitale Planungsmethode Building Information Modeling (BIM). Bei vielen Architekten und Fachplanern sowie Bauunternehmen kam sie bisher jedoch kaum zum Einsatz. Woran das liegt, hat nun der Düsseldorfer Marktforschungsspezialist BauInfoConsult untersucht: Demnach scheint vor allem die aktuelle Nachfrage- und Kapazitätskrise in der Bauwirtschaft die BIM-Nutzung zu hemmen. Doch die Methode hat klare Vorteile: Sie verbessert sowohl die Qualität und Effizienz von Projekten als auch die Kooperation zwischen allen Baubeteiligten.


Das KLB-Fachforum steht vor der Tür: Unter dem Motto „Effizienter Wohnungsbau in Zeiten des Wandels“ heißen wir Sie in Aachen, Koblenz und Trier herzlich willkommen. Es warten spannende Fachvorträge ausgewählter Branchenexperten auf Sie – etwa zu neuesten Erkenntnissen im Bereich klimagerechtes Bauen oder zur einfachen und sicheren Bemessung von Mauerwerk- und Wandelementen aus Leichtbeton. Für die Teilnahme an der anerkannten Veranstaltung erhalten Planer auch dieses Mal Fortbildungspunkte. Seien Sie mit dabei und melden sich bis zum 21. Februar an – schnell sein lohnt sich, denn die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir freuen uns, Sie vor Ort begrüßen zu dürfen!

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