Branchen-News
Aktuelle Top-Nachrichten aus dem Bausektor
Babyboomer verschärfen Wohnungsmarkt
Bis 2030 ist mit einer steigenden Wohnraum-Nachfrage in urbanen Ballungsgebieten zu rechnen. Zurückzuführen sei dies laut Immobilienanalyst Thomas Beyerle auf die sogenannte Babyboomer-Generation, die im Zuge ihres Ruhestands zentraler wohnen oder sich räumlich verkleinern möchte. Dadurch nehme die Konkurrenz gegenüber den Großstadt-Millennials infolge einer erhöhten Wohnungsnachfrage zu. Beyerle hält die Gefahr einer Verdrängung zwar für möglich, betont jedoch: „So viele können gar nicht rausziehen, wie reinziehen werden“. Zudem könne sich ein großer Anteil jüngerer Menschen aufgrund der hohen Inflation sowie steigenden Zinsen kein Eigentum leisten. (Quelle: tagesspiegel.de, 10.02.2023)
Immobilienkauf: Wo er sich am meisten lohnt
Während die Kaufpreise in deutschen Großstädten 2022 um 3,6 Prozent stiegen, nahmen die Mietpreise um fünf Prozent zu. Viele sind daher auf der Suche nach einem Eigenheim, können es sich aufgrund steigender Zinsen jedoch schlichtweg nicht mehr leisten oder möchten zumindest eine Beruhigung des angespannten Marktes abwarten. Eine repräsentative Studie des Immobilienportals Immoscout zeigt nun, welche Metropolen beim Hauskauf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Demnach landet Leipzig mit großem Vorsprung auf Platz eins – gefolgt von Dresden, Hannover und Dortmund. Die Schlusslichter bilden im Ranking die Ruhrgebietsstädte Hagen und Duisburg sowie Krefeld. (Quelle: kommunal.de, 09.02.2023)
Wohnungsbedarf: Mietpreisbremse nötig
Jährlich 500.000 bis 600.000 Wohnungen: Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) beziffert den realen Wohnungsbedarf in Deutschland deutlich höher als bisher. Grund dafür sei der zunehmende Flüchtlingsstrom aus der Ukraine. Vor dem Hintergrund, das diesjährige Bauziel von 400.000 Wohnungen nicht umsetzen zu können, sei es laut Geywitz „höchste Zeit“, die Mietpreisbremse voranzubringen: Der aktuelle Koalitionsvertrag sieht eine Verlängerung bis 2029 sowie die Senkung der Kappungsgrenze vor. (Quelle: allgemeinebauzeitung.de, 03.02.2023)
Inflationsausgleichsprämie beschlossen
Arbeitnehmer im Bauwesen erhalten eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie. Darauf einigten sich der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin) sowie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU, Frankfurt a. M.) nach intensiven Verhandlungen. Demnach erhalten Beschäftigte insgesamt 1.000 Euro, von denen je 500 Euro in diesem und im kommenden Jahr ausgezahlt werden. Auch Teilzeitbeschäftigte und Auszubildende profitieren von der Prämie – anteilig oder mit insgesamt 300 Euro. Ziel der Prämie war laut Tarifvertragsparteien die Erhaltung attraktiver Rahmenbedingungen für Beschäftigte trotz aktuell großer Herausforderungen für die Bauwirtschaft. (Quelle: zdb.de, 31.01.2023)
Ab März: KfW-Förderung „Klimafreundlicher Neubau“
Mit seinem neuen Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ unterstützt das Bundesbauministerium (BMWSP, Berlin) ab März die Entstehung neuer Gebäude. Sowohl Neubau als auch Ersterwerb neu erstellter klimaneutraler und energieeffizienter Wohn- und Nichtwohngebäude gemäß EH 40-Standard sollen demnach mit Geldern in Höhe von 750 Millionen Euro gefördert werden. Neubauten mit dem Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) erhalten dabei höhere Zuschüsse. Ziel des Programmes sei laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in den Blick zu nehmen. 350 Millionen Euro des Gesamtvolumens von 1,1 Milliarde Euro entfallen auf die Wohneigentumsförderung für Familien. (Quelle: baustoffmarkt-online.de, 27.01.2023)
400.000 neue Wohnungen erst 2024 umsetzbar
Das Wohnungsbauziel von 400.000 neuen Wohnungen sei sowohl 2022 als auch 2023 nicht realisierbar. Zu diesem Schluss kommt nun Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Ihr zufolge sei das Ziel erst ab 2024 erreichbar, sieht es aber für zukünftige Vorsätze weiterhin als wichtigen Näherungswert. Als Gründe für diese Entwicklung verweist Geywitz auf den bestehenden Ukraine-Krieg und die schlechten Bauvoraussetzungen wie steigende Zinsen, Energiekosten und Materialpreise. Laut Experten der Bauindustrie sei der jährliche Bau von 200.000 bis 250.000 neuen Wohnungen vor dem Hintergrund sinkender Baugenehmigungszahlen realistisch. (Quelle: spiegel.de, 23.01.2023)
2023: Prognose für die Bauindustrie
Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB, Berlin), zeigt sich mit Blick auf das Jahr 2023 optimistisch – trotz eines erwarteten realen Umsatzrückgangs von sechs Prozent. Sofern die Zahl von Auftragsstornierungen nicht weiter ansteigt, biete der historisch hohe Auftragsbestand von 71 Milliarden Euro einen Puffer für das erste Halbjahr. Zudem sei weiterhin eine rückläufige Preisentwicklung zu erwarten, wie sie bereits seit Juni zu beobachten ist. Laut Hübner sei es auch wichtig, neue Stellen zu besetzen und kein Personal abzubauen. Die Politik sieht er darüber hinaus in der Pflicht, den Wohnungsneubau jährlich mit rund 15 Milliarden Euro zu fördern. (Quelle: haustec.de, 18.01.2023)
Preisrückgang bei Bestands- und Eigentumsimmobilien
Im Dezember 2022 gingen die Preise von Bestandsimmobilien und Eigentumswohnungen zurück. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Hauspreis-Index EPX des Finanzierungsmarktplatzes Europace (Berlin) hervor. Besonders die Preise für Eigentumsimmobilien sanken: um 1,86 Prozent auf 210,85 Indexpunkte. Die Preise von Bestandsimmobilien sind mit 1,63 Prozent vergleichsweise weniger zurückgegangen. Mehr Stabilität in der Preisentwicklung zeigt dabei der Hauspreisindex für Neubauten: Hier ist – mit 226,31 Punkten – lediglich ein Rückgang von 0,2 Prozent zu verzeichnen. (Quelle: asscompact.de, 17.01.2023)
Sozialer Wohnungsbau: Bündnis fordert 50 Milliarden Euro
„Kollaps auf dem sozialen Wohnungsmarkt“ verhindern: Zu diesem Zweck fordert ein Bündnis – bestehend aus Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden – kurzfristige Investitionsmaßnahmen. Notwendig sei demzufolge ein Sondervermögen in Höhe von 50 Milliarden Euro, das zu drei Viertel vom Bund und zu einem Viertel von den Ländern zur Verfügung gestellt werden soll. Für das Jahr 2022 plante die Bundesregierung den Bau von 100.000 Sozialwohnungen – hiervon wurde jedoch lediglich ein Fünftel fertiggestellt. Demnach erreichte das Wohnungsdefizit mit 700.000 fehlenden Wohnungen im letzten Jahr ein Rekordniveau. Um dem entgegenzuwirken, fordert das Bündnis zudem eine Senkung der Mehrwertsteuer für den sozialen Wohnungsbau von 19 Prozent auf sieben Prozent. (Quelle: zeit.de, 12.01.2023)
BBS: Aktiv gegen sinkende Baukonjunktur vorgehen
Aufgrund steigender Energie- und Materialpreise sinkt die Baukonjunktur weiter. Daher fordert Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden e.V. (BBS, Berlin), die Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen. Demnach müsse etwa das Volumen bei der Neubauförderung erhöht sowie die geplante Wohneigentumsförderung ausgeweitet werden. Eine Vereinfachung ordnungsrechtlicher Vorgaben sei darüber hinaus zwingend notwendig. Neue Förderinstrumente – beispielsweise in Form eines Modernisierungs-Kindergeldes – könnten im Bereich der energetischen Modernisierung zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor beitragen. Mineralische Roh- und Baustoffe erweisen sich für eine erfolgreiche Bauwende als essenziell. Diese werden in derzeitigen Plänen der Bundesregierung laut Frederichs aber nur unzureichend berücksichtigt. (Quelle: bundesbaublatt.de, 11.01.2023)