KLB-Newsletter 07/2024
Thema heute: Bund lehnt weitere Fördermittel für Wohnungsbau ab
Sehr geehrte Damen und Herren,
800.000 Wohnungen fehlen aktuell in Deutschland. Dies ergab erst kürzlich eine Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (ARGE, Kiel). Die Defizite betreffen insbesondere den sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau. Doch trotz steigendem Bedarf gehen die Genehmigungszahlen im Neubau stetig zurück. Ein Bündnis aus Verbänden der Bau- und Immobilienwirtschaft forderte daher beim 15. Wohnungsbau-Tag eine sofortige Sonderförderung in Höhe von 23 Milliarden Euro, die jedoch vom Bundesbauministerium abgewiesen wurde – mit der Begründung, dass laufende Förderungen und bestehende Reformvorhaben den Neubau bereits ankurbeln sollen. Ein Abwarten der Lage, wie von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck empfohlen, erscheint uns in der aktuellen Situation aber alles andere als sinnvoll. Neue Maßnahmen hingegen könnten wirklich etwas bewirken – wie etwa die bundesweite Einführung des Regelstandards „E“. Denn dieser trägt zur spürbaren Einsparung von Ressourcen, Material und Herstellungskosten bei: Ein ARGE-Kostenvergleich zeigt, dass Wohneinheiten nach dem Regelstandard „E“ rund 25 Prozent günstiger errichtet werden können als derzeit gebaute Geschosswohnungen. Das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, da die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum derzeit finanziell kaum noch zu bewältigen ist. Wie effizienter Wohnungsbau aussehen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel im Kölner Norden: Dort kamen bei der Umsetzung der nach EnEV 2016 errichteten Mehrfamilienhäuser im Quartier „Weiler Höfe“ unsere großformatigen „KLBQUADRO"-Planelemente zum Einsatz.
All diese Themen sind Teil des heutigen Newsletters. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!
Herzlichst, Ihr Andreas Krechting
Geschäftsführer KLB Klimaleichtblock
15. Wohnungsbau-Tag: Bund lehnt zusätzliche Fördermittel ab
Auf dem 15. Wohnungsbau-Tag, der im April in Berlin abgehalten wurde, machte ein Verbändebündnis von Bau- und Immobilienwirtschaft erneut auf die dramatische Branchenlage aufmerksam: Trotz steigendem Bedarf gehen die Neubauprognosen weiter zurück. Experten sind sich einig: Um eine Dauerkrise im Wohnungsbau abzuwenden, werden zusätzliche staatliche Maßnahmen benötigt. Daher forderten die beteiligten Fachverbände eine sofortige Sonderhilfe in Höhe von 23 Milliarden Euro. Diese lehnt der Bund allerdings ab: Laufende Reformvorhaben und ein Abwarten der Lage sollen den Wohnungsbau wieder ankurbeln. Doch bereits jetzt sind die Folgen des Stillstandes deutlich spürbar. Um zeitnah kosteneffizienten Wohnraum zu schaffen, schlägt die ARGE (Kiel) die bundesweite Einführung des Regelstandards „E“ vor.
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Sinkende Baugenehmigungszahlen erfordern Gegenmaßnahmen
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) sind die Baugenehmigungszahlen im Mai weiter gesunken: Nur 17.800 Wohnungen wurden von den Behörden bewilligt. Das sind 24,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im Hinblick auf Einfamilienhäuser sanken die Zahlen von Januar bis Mai 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 31,5 Prozent. Bei Mehrfamilienhäusern war ein Rückgang von 21,7 Prozent zu verzeichnen. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA, Berlin) rechnet aktuell mit einer Neubaulücke von 600.000 Wohnungen – ohne Gegenmaßnahmen könnte sich die Zahl bis 2027 auf 830.000 erhöhen. Laut Immobilienverband Deutschland (IVD, Berlin) reichen einzelne Maßnahmen jedoch nicht mehr aus. Stattdessen müssen Grunderwerbssteuer und Baustandards gesenkt sowie Förderprogramme im Bundeshaushalt abgesichert werden.
Kauf von Bauland auf historischem Tiefstand
Der Kauf von Bauland ist in den letzten Jahren bundesweit stark rückläufig: 2023 wurden lediglich 46.700 Käufe von Wohnbauland registriert – 34 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies ergibt eine aktuelle Studie des Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (Hamburg). Demnach sei der Flächenumsatz um fast 40 Prozent auf rund 4.400 Hektar zurückgegangen. Zudem sank der Geldumsatz um mehr als 45 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Der Grund für diese Entwicklung sind laut Untersuchung vor allem gestiegene Zinsen sowie hohe Baukosten, die viele deutsche Bürger vom Kauf von Bauland abhalten. „Die heute nicht verkauften Flächen sind die nicht erteilten Genehmigungen von morgen und die nicht gebauten Wohnungen von übermorgen“, mahnt daher Sebastian Wunsch, Bereichsleiter für Immobilienwirtschaftliche Analysen bei Gewos.
Kölner Wohnquartier aus „KLBQUADRO“-Planelementen
Umweltgerechtes Quartier als Antwort auf Wohnungsmangel: Mit dem Projekt „Weiler Höfe“ im Kölner Norden schaffen die GAG Immobilien AG und die Dornieden Gruppe wichtigen Wohnraum in einem gefragten Ballungsgebiet. So entstehen auf dem 6,3 Hektar großen Areal im Stadtteil Volkhoven/Weiler insgesamt rund 120 Einfamilienhäuser sowie 245 barrierefreie Wohnungen nach neuesten technischen Standards. Weil eine rasche Umsetzung der Mehrfamilienhäuser höchste Priorität hatte, kamen bei sämtlichen Innen- und Außenwänden unsere großformatigen „KLBQUADRO"-Planelemente zum Einsatz. Sie ermöglichen einen zeit- und kosteneffizienten Wandaufbau – dank ihrer Größe und modernen Versetztechnik. Über das Vorzeigeprojekt berichten bereits einige Fachmedien, unter anderem die „Kommunalwirtschaft".