KLB-Newsletter 03/2023

Greenwashing im großen Stil

Sehr geehrte Damen und Herren,

der europäische Waldbestand ist krank – sei es aufgrund von Hitze- und Dürreperioden oder Krankheitsbefall. Erschwerend kommt hinzu, dass Holz von der EU als klimaneutraler Brennstoff definiert wurde, subventioniert wird und dadurch somit noch mehr zum Einsatz kommt. Daher wird Holz nicht mehr nur in Pelletöfen verbrannt, sondern auch großindustriell in Heizkraftwerken und Kohlekraftwerken, um Kohle als Brennstoff zu ersetzen. Für das Verbrennen von Holz müssen keine CO2-Zertifikate gekauft werden – obwohl bei der Holzverbrennung nachweislich mehr Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird als bei der Kohleverbrennung. Im Wohnungsbau bleibt die Situation derweil unverändert: Es gilt weiterhin, schnell und auf wirtschaftliche Weise kostengünstigen Wohnraum zu schaffen. Wie dies trotz steigender Anforderungen sowie Material- und Energiekosten gelingen kann, wurde beim diesjährigen KLB-Fachforum aufgezeigt. In Aachen, Koblenz und Trier durften wir rund 200 Bauprofis begrüßen, die von den spannenden Vorträgen der anwesenden Experten profitierten.

All diese Themen sind Teil des heutigen Newsletters. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und weiterhin viel Gesundheit!

 

Herzlichst, Ihr Andreas Krechting
Geschäftsführer KLB Klimaleichtblock

Holzverbrennung ist eine Gefahr für die Klimaziele: In Europa werden fast 40 Prozent der erneuerbaren Energien mit Holz erzeugt. Dazu wird es für die großindustrielle Nutzung nicht nur als Pellets, sondern auch in Heiz- beziehungsweise Kohlekraftwerken verbrannt – angeblich, um den Klimawandel zu mildern. Holz gilt laut EU als klimaneutraler Brennstoff, für den keine CO2-Zertifikate nötig sind. Zahlreiche Recherchen bestätigen jedoch, dass es verglichen mit der Kohleverbrennung mehr CO2 freisetzt. Eine Lücke bei der Kontrolle standardgemäßer Holzverarbeitung bilden große Zertifizierer und Labels: Das „Internationale Konsortium für investigative Journalisten“ (ICIJ, USA) deckte 48 Unterzertifizierungsfirmen auf, die Produkte von Firmen für nachhaltig erklärt haben, obwohl diese bereits illegaler Methoden der Holzbeschaffung beschuldigt wurden.

Rund 200 Architekten, Fachplaner und Wohnungsbau-Profis durften wir kürzlich beim KLB-Fachforum in Aachen, Koblenz und Trier begrüßen. Vor Ort referierten namhafte Experten zu neuesten technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen am Bau – unter dem Motto „Effizienter Wohnungsbau in Zeiten des Wandels“. Eine wichtige Erkenntnis der anerkannten Fortbildungsreihe lautet: Die schnelle und wirtschaftliche Errichtung kostengünstigen Wohnraums ist aufgrund steigender Material- und Energiepreise zwar nicht einfach, aber dennoch möglich. Besonders freut uns, dass die Inhalte des Fachforums auch in diesem Jahr großen Zuspruch fanden: Mehr als 94 Prozent der Teilnehmer bewerteten die Qualität der vermittelten Inhalte als „sehr gut“ oder „gut“.

Im letzten Jahr wurden insgesamt 354.000 Wohnungen genehmigt – 6,9 Prozent weniger als noch 2021. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis, Wiesbaden) zeigen, dass gerade das zweite Halbjahr verglichen mit dem Vorjahreszeitraum einen deutlichen Rückgang aufweist (12,6 Prozent). Der Eigenheimsektor war hiervon besonders stark betroffen: Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Minus von 16,8 Prozent bei Ein- sowie 13,8 Prozent bei Zweifamilienhäusern zu verzeichnen. Die rückläufige Gesamtentwicklung betraf vor allem Projekte von Unternehmen und Privatpersonen, da von ihnen rund 95 Prozent der Bauanträge gestellt werden. Die Baugenehmigungszahl für Wohnungen, die von der öffentlichen Hand beauftragt wurden, stieg hingegen um 17,8 Prozent.


Komplett überarbeitet und neu aufgelegt: Warum massives Mauerwerk aus Leichtbeton besonders gut für die Umsetzung von Niedrigenergie- und Passivhäusern geeignet ist, zeigt unsere 60-seitige Infoschrift „Das Wichtigste für Planung und Ausführung“. Darin finden Bauprofis essentielle Tipps zur Errichtung von Effizienzhäusern aus Leichtbeton. Die aktualisierte Broschüre legt den Fokus neben der Darstellung von energieeffizienten Mauerwerks- und Schornsteinsystemen auch auf ergänzende Bautabellen. Darüber hinaus erhalten fachkundige Leser weiterführende Informationen zum Gebäudeenergiegesetz sowie zu aktuellen BEG-Förderungen und DIN-Vorgaben. Werfen auch Sie einen Blick in die ausführliche Infoschrift – es lohnt sich!

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