KLB-Newsletter 03/2022

Thema heute: Wohnungsbau-Studie deckt Potenziale auf

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch die deutsche Bauwirtschaft bleibt von den Folgen des Ukraine-Krieges nicht verschont. Lieferengpässe und Preisanstiege bei Rohstoffen machen sich deutlich bemerkbar. Von diesen Entwicklungen bleiben die KLB-Produktionsstätten zum Glück verschont, da unsere Rohstoffquellen regional im Neuwieder Becken liegen und die Herstellung von Leichtbeton-Mauersteinen zudem wenig energieintensiv ist. Somit können wir Ihnen Baustoffe und Service wie gewohnt zur Verfügung zu stellen. Ein weiteres Thema, das uns dieser Tage beschäftigt, ist der Wohnungsbau. Schon vor den derzeitigen Flüchtlingsströmen fehlten laut einer aktuellen Pestel-Studie nach wie vor 450.000 Wohnungen in Deutschland. Wie effizienter Wohnungsbau gelingen kann, haben kürzlich rund 150 Teilnehmer beim „Digitalen KLB-Fachforum“ erläutert bekommen. Auch beim „Wohnungsbautag 2022“ am 17. Februar in Berlin spielte das Thema eine Rolle: Hier wurde die aktuelle ARGE-Studie „Wohnungsbau: Die Zukunft des Bestandes“ vorgestellt, in der Potenziale zur Modernisierung bestehender Gebäude aufgedeckt werden, aber auch deutlich wird, wo Bestandsersatz energetisch sowie bau- und kostentechnisch sinnvoller ist.

All diese Themen sind Teil des heutigen Newsletters. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und weiterhin viel Gesundheit!

 

Herzlichst, Ihr Andreas Krechting
Geschäftsführer KLB Klimaleichtblock

Effizienter Wohnungsbau stand im Fokus des „Digitalen KLB-Fachforums“, an dem im Frühjahr rund 150 Bauplaner teilnahmen. Während Diplom-Ingenieur Stefan Horschler (Büro für Bauphysik, Hannover) erläuterte, wie sich energetische Anforderungen mithilfe von Lüftungskonzepten unterstützen lassen, legte Diplom-Ingenieur Dietmar Walberg (ARGE, Kiel) die Kostentreiber im Wohnungsbau offen. Ein Fachvortrag von Univ. Professor Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner zur wirtschaftlichen Bemessung von Leichtbeton-Mauerwerkskonstruktionen rundete die von den Architekten- und Ingenieurkammern anerkannte Fortbildungsveranstaltung ab.

Ein Mix aus Neubauten und Baumaßnahmen im Bestand könnte dabei helfen, die politischen Ziele zur Wohnraumvermehrung zu erreichen. Dieser Rückschluss lässt sich aus der aktuellen ARGE-Studie „Wohnungsbau: Die Zukunft des Bestandes" ziehen, die im Rahmen des diesjährigen Wohnungsbautages vorgestellt wurde. Mit der Studie wollte unter anderem die Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM, Berlin) die Potenziale des Gebäudebestandes erkunden – mit differenzierten Ergebnissen. Zwar gibt es Entwicklungsmöglichkeiten, aber oftmals ist es unwirtschaftlich oder technisch nicht machbar, Altbauten klima- und generationengerecht zu modernisieren.

Nach dem plötzlichen Stopp sämtlicher KfW-Förderungen für energieeffiziente Neubauten gibt es nun Entwarnung – zumindest zum Teil: Seit dem 22. Februar kann die KfW-Förderung energieeffizienter Sanierungen wieder beantragt werden. 9,5 Milliarden Euro stellte der Haushaltsausschuss des Bundestages hierfür bis Jahresende zur Verfügung. Die Zukunft der KfW-Förderung von Neubauten ist hingegen noch ungewiss. Viele Bauminister sind sich einig: Sie fordern schnellstmöglich eine Rückkehr zur „kompletten“ KfW-Förderung. Nur so könne „die entstandene Förderlücke beim Wohnungsbau umgehend und vollständig“ geschlossen werden.

Höhere Zinsen für Baudarlehen: Trotz steigender Immobilienpreise sprachen die bislang niedrigen Zinsen vielerorts für einen Hausbau. Diese haben jedoch im Januar und Februar deutlich angezogen. Eine Entwicklung, die sich laut dem aktuellen Interhyp-Trendbarometer fortsetzen könnte. Mitverantwortlich dafür ist die Inflation, die in Deutschland im Februar auf 5,1 % gestiegen ist. Diese wird durch den Ukraine-Krieg, Rohstoffengpässe sowie steigende Energiepreise noch zusätzlich angeheizt. Auch die Stiftung Warentest (Berlin) beobachtete einen Zinsanstieg um einen halben Prozentpunkt im Jahresvergleich.

Das Bauwesen kann sich über steigende Beschäftigungszahlen freuen. Nachdem jahrelanger Fachkräftemangel der Branche stark zugesetzt hat, wurden im Jahr 2021 fast 19.000 neue Arbeitskräfte hinzugewonnen. Laut ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa gehen die Bauunternehmen von einer „nachhaltigen Nachfrageentwicklung“ aus. Ein Grund dafür ist auch die gute Auftrags- und Umsatzlage, die sich trotz Lieferengpässen und Preisanstiegen eingestellt hat. Umso wichtiger sei es, dass die Bauwirtschaft von „verlässlichen Rahmenbedingungen" ausgehen kann. Beschlüsse wie der überraschende KfW-Förderstopp seien hier eher nachteilig.

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