Hoffnungsschimmer im Wohnungsbau?

Bild: KLB Klimaleichtblock

Die Baugenehmigungszahlen erreichen laut Statistischem Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) im Juli einen neuen Negativrekord: Lediglich 17.000 Wohnungen wurden demnach genehmigt – 19,2 Prozent weniger als noch im Vorjahresmonat. Damit fallen die Zahlen auf das Niveau von 2012 zurück und erreichen einen neuen Tiefstand. „Ohne Baugenehmigungen kein Wohnungsbau, und ohne Wohnungsbau wird das Minus am Markt immer größer", kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), den andauernden Rückgang. „Wenn wir hier die Kurve kriegen wollen, muss die Bundesregierung bei ihrer Förderpolitik von den ambitionierten Energieeffizienzstandards Abstand nehmen. Bauen muss wieder bezahlbar werden“, so Pakleppa. Neben einer belastbaren Zinsstütze für den EH 55-Standard stelle etwa der „Regelstandard E“ eine Möglichkeit dar, um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln. Ein Kostenvergleich der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (ARGE, Kiel) zeigt: Ein typisches Referenzgebäude im Geschosswohnungsbau kann durch den Regelstandard E mit durchschnittlich rund 2.970 Euro pro Quadratmeter deutlich günstiger errichtet werden als es aktuell der Fall ist (4.079 Euro pro Quadratmeter). Auf diese Weise könnte es in Zukunft gelingen, mit leistbaren technischen und ordnungsrechtlichen Mindeststandards bezahlbaren Wohnraum konstruktiv und kostenmäßig optimiert zu schaffen.
 
Darüber hinaus sind Entwicklungen am Markt zu beobachten, die ebenfalls Hoffnung machen: Aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus sind im Juli so viele Immobilienkredite angefragt worden wie seit 2022 nicht mehr. Das Volumen für neue Baukredite lag bei rund 19,5 Milliarden Euro und somit deutlich höher als noch ein Jahr zuvor (14 Mrd. Euro). Gleichzeitig sinkt die Quote von Auftragsstornierungen. Laut ifo-Institut (München) klagen aktuell nur 11,7 Prozent befragter Unternehmen über gestrichene Aufträge. Im Oktober letzten Jahres war der Anteil mit 22,2 Prozent noch fast doppelt so hoch.
 
Weitere Informationen zum Status Quo im Wohnungsbau finden sich hier.

 

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