KNN: Startschuss für KfW-Förderprogramm
„Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN) - Wohngebäude mit kleinen bis mittleren Einheiten“: So lautet der etwas sperrige Name des neuen KfW-Förderprogramms zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Ein Teil der dafür ursprünglich versprochenen Mittel in Höhe von einer Milliarde Euro wurde jetzt vom Haushaltsausschuss des Bundestages bewilligt. Die Summe beläuft sich auf 350 Millionen Euro für das Jahr 2024 sowie 650 Millionen Euro für 2025 und fällt somit im laufenden Jahr deutlich niedriger aus als ursprünglich angekündigt.
Laut Bundesbauministerium bildet das KNN-Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – neben den beiden Programmen „Wohneigentum für Familien“ (WEF) und „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) – die dritte Säule zur Förderung des Wohnungsbaus. Damit soll vor allem der Bau von Wohnungen im mittleren und unteren Preissegment angekurbelt werden. Bislang galt dafür der Effizienzhausstandard 40 als wichtige Voraussetzung. Diese wurde nun jedoch aufgehoben. Stattdessen soll der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes im Hinblick auf Treibhausgas-Emissionen, Energieverbrauch und Baukosten herangezogen werden. „Diese Baukostenbegrenzung und eine Begrenzung der Wohnfläche in Abhängigkeit von der Anzahl der Räume sollen dazu beitragen, dass mehr neuer klimafreundlicher, kostengünstiger und flächeneffizienter Wohnraum gebaut wird“, erklärte dazu Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD). Ende August verkündete die Ministerin überraschend auf ihrer Sommerreise, dass das Förderprogramm im Oktober an den Start gehen soll.
Aus der Bau- und Immobilienwirtschaft sind derweil beifällige und kritische Stimmen zur „KNN“-Förderung zu vernehmen. Iris Schöberl, Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA, Berlin), begrüßt den Vorstoß zwar mit der Aussage: „Das kurbelt den Bau an. So entsteht wieder bezahlbarer Wohnraum.“ Auch die Entkopplung vom EH 40-Standard wird allgemein positiv aufgefasst. Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, bringt es jedoch auf den Punkt, wenn er sagt, dass das Programm „inhaltlich schwach und finanziell unzureichend“ hinter den Erwartungen der Branche zurückbleibt. Auch wir von KLB finden, dass die Mittel bei weitem nicht ausreichen, um einen nachhaltigen Einfluss auf den deutschen Wohnungsbau zu haben. Es gilt, den Verbleib der restlichen eingeplanten Fördermittel zu klären und diese ebenfalls zeitnah einzusetzen.
Weitere Informationen zum aktuellen Stand der „KNN“-Förderung finden Sie hier.