Baugewerbe 2025: Geht es nach der Wahl aufwärts?

Bild: Pixabay

Das Baugewerbe appellierte vor der Bundestagswahl 2025 an die Parteien, den schleppenden Wohnungsbau wieder anzukurbeln. Denn anstatt der versprochenen 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wurden zuletzt nur rund 200.000 realisiert – deutlich weniger als noch vor zwei Jahren. Laut einer aktuellen Studie fehlen bundesweit sogar 550.000 Wohnungen. Obwohl Bedarf vorhanden ist, leidet über die Hälfte der am Wohnungsneubau beteiligten Unternehmen an Auftragsmangel. Im November 2024 konnte immerhin eine leichte Besserung verzeichnet werden. Zumindest sind die Eingänge laut Statistischen Bundesamt (Destatis, Berlin) im November gegenüber dem Vormonat um 7,9 Prozent gestiegen, gegenüber dem Vorjahr sogar um 16,6 Prozent. Hier entfallen aber nur 3,1 Prozent auf den Hochbau. Zwar lag der Wohnungsbau mit 15,5 Prozent über dem Vorjahreswert, doch fiel dieser auch besonders niedrig aus.

 

Negative Tendenzen zeigen unverändert sich bei den Baugenehmigungszahlen. Für den Wohnungsbau sank diese im November um 13 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von den Rückgängen sind weiterhin alle Gebäudekategorien betroffen. So wurden im Zeitraum von Januar bis November 19,9 Prozent weniger Ein- und Zweifamilienhäuser genehmigt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Entsprechend nahm die Zahl der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser um 22,4 Prozent ab. Da auch die Baukosten für Wohnungen im November noch einmal um 3,1 Prozent zulegten, ist diese Entwicklung jedoch wenig überraschend.

 

Für das Jahr 2025 rechnet die Branche weiterhin mit hohen Baukosten. Einzig der leichte Rückgang an Hypothekenzinsen und die noch zu erwartenden Schritte der Europäischen Zentralbank in Bezug auf eine Leitzins-Senkung geben Grund zur Hoffnung. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsche Bauindustrie (HDB), fordert deshalb von der neuen Regierung eine „verlässliche Förderkulisse, die für alle verständlich ist“ sowie „das Bekenntnis zum einfachen Bauen mit einem Kahlschlag überbordender Anforderungen an Gebäude und Bürokratie. Und eine Regulatorik, die bezahlbaren Wohnraum und Klimaschutz gemeinsam denkt.“ ZDB-Geschäftsführer Pakleppa ergänzt: „Ein Neustart in der Wohnungsbaupolitik ist jetzt dringend notwendig, um diesen seit über zwei Jahren anhaltenden Abwärtstrend zu stoppen.“

 

In den verlinkten Beiträgen werden die aktuellen Zahlen zu Auftragseingängen und Baugenehmigungszahlen näher erläutert. Einen weiteren aktuellen Artikel zur Baukrise und ihren Ursachen finden Sie hier.

 

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