Wohnungsbau als Sorgenkind

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Verhaltene Aussichten für den Wohnungsbau: Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) prognostiziert für die Bauwirtschaft im kommendem Jahr einen realen Umsatzrückgang von 5,5 Prozent. Vor allem der Wohnungsbau wäre demnach mit einem Minus von 4,5 Prozent sowie 12,5 Prozent weniger fertiggestellten Wohnungen von der rückläufigen Baukonjunktur betroffen. Aktuell zehrt der Wohnungsbau noch von den vollen Auftragsbüchern zu Jahresbeginn. Perspektivisch sei ein Rückgang in den Auftragszahlen aber nicht aufzuhalten. Eine Verbandsumfrage bestätigt diese Einschätzung: 74 Prozent der befragten Unternehmen gehen innerhalb der nächsten sechs Monate von einer Verschlechterung der Geschäftsentwicklung aus. Vor diesem Hintergrund fordert ZDB-Präsident Reinhard Quast kluge Investitionsanreize und öffentliche Investitionen.
 
Derweil plant die Bundesregierung die Einführung des „digitalen Ressourcenpasses“, der den klimaschonenden Neubau von Wohngebäuden vorantreiben soll. Ziel ist es laut Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), die Wiederverwendung von Baustoffen zu fördern und damit die grauen CO2-Emissionen zu verringern. Um die Klimakrise im Baugewerbe zu bewerkstelligen, sollen Umweltverbände künftig verstärkt in Bauprozesse mit eingebunden werden. Darüber hinaus sei eine Erneuerung des Gebäudeenergiegesetzes geplant.
 
Doch auch für den privaten Hausbau ist eine finanzielle Unterstützung in Sicht – mit der im November bekanntgegebenen Wohneigentumsförderung ab April 2023. Hierbei sollen Bauherren sowie Familien mit geringem und mittlerem Haushaltseinkommen profitieren. Demnach erhalten Antragsteller für den Bau von Wohnhäusern der Effizienzklasse EH 40 einen zinsvergünstigten KfW-Kredit. Aus einem jährlichen Gesamtvolumen von 350 Millionen Euro wird Familien mit bis zu zwei Kindern dabei maximal ein Kredit in Höhe von 140.000 Euro gewährt. „Ihr Ziel, den privaten Hausbau voranzutreiben, wird die Förderung verfehlen“, so BSB-Geschäftsführer Florian Becker. Hierfür müssten die hohen energetischen Gebäudeanforderungen reduziert oder die Fördersummen angehoben werden.
 
Weitere Informationen zu den klimaschonenden Bauplänen der Regierung finden Sie hier.
 

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