Wohnungsbau-Offensive: ZDB fordert zügigen Beginn

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„Die von uns allen Beteiligten erarbeiteten und abgestimmten Vorschläge müssen jetzt schnellstmöglich umgesetzt werden“, fordert ZDB-Präsident Reinhard Quast nach Bekanntwerden des neuen Maßnahmenpakets vom „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“. Dabei müsse der soziale Wohnungsbau oberste Priorität haben: In den letzten zwei Jahren wurden lediglich 5.000 Sozialwohnungen bewilligt. 2023 sieht es nicht besser aus: Mit bisher nur 23.000 Wohneinheiten verfehlt die Bundesregierung ihr Neubauziel von 100.000 Sozialwohnungen erneut deutlich. Eine Ursache ist die fehlende staatliche Förderung bei gleichzeitig steigenden Baupreisen.
 
Die geplanten Einsparungsziele des Bundeswirtschaftsministeriums erschweren die Situation. EU-Richtlinien geben bereits vor, wieviel CO2-Emissionen Wohnungen ausstoßen dürfen. Die Ampelkoalition plant nun, diese Einsparungsziele durch eine Verschärfung der Energieeffizienz-Vorgaben um das Dreifache zu erreichen. Für Caren Lay, wohnungspolitische Sprecherin der Linken, liegen die aktuellen Probleme im sozialen Wohnungsbau vor allem an der fehlenden Förderung bei steigenden Baupreisen. Sie erachtet die verschärften Vorgaben im sozialen Wohnungsbau daher als „unsozial“. Einen deutlichen Appell äußert auch Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft (GdW, Berlin): „Die zur Finanzierung eines solchen immensen Vorhabens notwendigen Mietanhebungen sind bei Sozialwohnungen so gut wie unmöglich.“
 
Um den sozialen Wohnungsbau zu fördern und gleichzeitig CO2-Emissionen einzusparen, gibt es zahlreiche Lösungsansätze: Unter anderem sind serielles beziehungsweise modulares Bauen und Umbauprogramme von Bestandsgebäuden mögliche Maßnahmen. Auch eine Erhöhung entsprechender Bundesmittel sowie eine Neubauförderung für den EH-55-Standard wären wirkungsvoll, betont ZDB-Präsident Quast. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, wie die angekündigten Energieeinsparungsrichtlinien umgesetzt werden. Bereits jetzt sollen das Finanz- sowie das Bundesbauministerium ihr Veto eingelegt haben.
 
Weitere Informationen zu den Energiesparplänen erhalten Sie hier.
 

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