Wohnungsbau: Rückläufige Entwicklungen und neue Maßnahmen

Foto: KLB Klimaleichtblock

Das von der Regierung anvisierte Ziel – 400.000 neue Wohnungen zu errichten – ist aktuell von Rückgängen im Bausektor bedroht. Insgesamt wurden in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 216.425 Wohnungen genehmigt – und damit 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Auftragseingänge sinken verglichen mit Juli 2021 um 5,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum bewegten sich auch die realen Umsätze mit elf Prozent rückläufig.
 
Eine Umfrage des ifo Instituts (München) ergab ebenfalls, dass 11,6 Prozent der befragten Unternehmen im August von Stornierungen der Bauaufträge betroffen waren. Zwar klagten verglichen mit Juli (45,6 Prozent) nur noch 36,4 Prozent über Lieferprobleme. Der Erwartungsindikator für Geschäftsrückgänge bleibt jedoch bei -48,3 Prozent. Nach diesen rückläufigen Entwicklungen erwartet die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (Berlin) fürs laufende Jahr einen Umsatzrückgang von bis zu 2 Prozent und insgesamt weniger Fortschritte im Neubau. Verantwortlich dafür seien die aktuelle Inflationsrate, hohe Baukosten und steigende Finanzierungszinsen. Aufgrund fehlender Förderungen und hoher Vertrauensverluste rechnen Immobilienfachleute bis Jahresende sogar mit einem dramatischen Einbruch der Fertigstellungszahlen auf bundesweit nur noch 200.000 Wohnungen.
 
Trotzdem hält Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) an der Vorgabe fest, jährlich 400.000 neue Wohnungen bauen lassen zu wollen. Dies erklärte sie kürzlich auf der Immobilienmesse „Expo Real“ in München – und untermauerte es nochmals mit dem im Oktober vorgestellten Maßnahmenpaket, das vom „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ erarbeitet wurde. Gemäß den Beschlüssen stellt der Bund einen finanziellen Rahmen von 14,5 Milliarden Euro bereit, die bis 2026 für den sozialen Wohnungsbau aufgewendet werden sollen. Zudem soll Anfang des nächsten Jahres die Neubauförderung neu ausgerichtet sowie ein Wohneigentumsprogramm aufgelegt werden. Die lineare AfA für die Abschreibung von Wohngebäuden steigt außerdem ab Juli 2023 von zwei auf drei Prozent.
 
Weitere Informationen zum neuen Maßnahmenpaket finden sich hier.
 

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