Trotz Corona: Baubranche erwartet Umsatzplus in 2020

Vielen Wirtschaftszweigen hat die Corona-Pandemie in den letzten Monaten stark zugesetzt. Die Baubranche ist bislang vergleichsweise verschont geblieben. Vor diesem Hintergrund korrigierte nun der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie seine Umsatzprognose von Mai wieder nach oben: Demnach erwartet er für das laufende Jahr einen nominalen Zuwachs von 3,5 Prozent. Auch bei den Beschäftigungszahlen wird mit einem Plus von 10.000 Personen auf insgesamt 880.000 Beschäftigte gerechnet. Ausschlaggebend für die optimistische Prognose seien laut HDB die überraschend hohen Umsatzzahlen aus dem ersten Halbjahr, in dem etwa 6,6 Prozent mehr Erlös erzielt werden konnte als im Vorjahreszeitraum.

Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Bauwirtschaft dieses Niveau hält oder weiter ausbaut. So wurden im Juli bereits 5,6 Prozent weniger Auftragseingänge verzeichnet als noch im Vormonat. Hier fielen die Zahlen aufgrund von Großaufträgen allerdings ungewöhnlich hoch aus. Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des HDB, spricht daher von einem Auftragsrückgang auf hohem Niveau. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin) stuft die Situation derweil deutlich kritischer ein: Laut ZDB-Geschäftsführer Felix Pakleppa seien vor allem im Wirtschaftsbau deutliche Defizite zu erkennen. Denn hier sind die Auftragszahlen in den letzten fünf Monaten zunehmend gesunken – im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent.

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