EU-Gebäuderichtlinie soll bei Umsetzung bezahlbar bleiben

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Die am 12. März verabschiedete europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) erhält eine durchmischte Resonanz. So kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB, Berlin), dass er die Beseitigung der Sanierungspflicht zwar begrüßt, ein „politisches Hick-Hack wie beim Gebäudeenergiegesetz“ aber unbedingt vermieden werden muss. Er sieht die größte Herausforderung in der Selektion der zu sanierenden Gebäude. Denn 55 Prozent des durchschnittlich zu senkenden Primärenergieverbrauchs soll durch die Sanierung derjenigen Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz erreicht werden.
 
Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW (Berlin), fordert derweil eine sozial verträgliche nationale Umsetzung der Gesetzgebung in Deutschland. Dabei soll der Fokus auf der finanziellen Leistungsfähigkeit der sozial basierten Wohnungsunternehmen sowie der Mieter liegen. Das Ergebnis der Verhandlungen zur EU-Gebäuderichtlinie stelle nämlich zunächst nur einen annehmbaren Kompromiss dar. Denn die Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 kann nur durch entsprechende staatliche Unterstützung erfolgen. Zwar gibt es auch positiv festzuhaltende Einigungen, wie, dass die Mindesteffizienzanforderungen (MEPS) nicht auf Wohngebäude anzuwenden sind. Zu kritisieren sei laut Gedaschko jedoch vor allem die gleichbleibende Strategie der Klimapolitik. Denn für die Vorgabe von sehr hohen Energieeffizienzzielen in Zusammenhang mit sehr geringem Energie-Restverbrauch von Gebäuden, der erneuerbar gedeckt werden soll, reichen die Ressourcen nicht aus. Stattdessen werde ein neuer Zugang zur Klimaneutralität benötigt, der das Verhältnis von Erneuerbaren Energien und nötiger Effizienz neu regelt.
 

Die Lösung: „Efficiency first“. Für Gebäude abzuklären, welche Kombination von Energieverbrauch und Erneuerbaren Energie betriebswirtschaftlich kostenoptimal umsetzbar ist. Die bestätigt auch die neue Studie „Mehrkosteneffizienz alternativer Zero Emission Building (ZEB) Definitionen“ von Prof. Dr. Nikolas Müller (EBS Universität, Oestrich-Winkel). Die Ergebnisse zeigen vielmehr, dass eine energetische Sanierung statt zu einer Beseitigung der Energiearmut zu einer Wohnkostenarmut führen kann. Eine erfolgreiche Erfüllung der Klimaziele sei demnach nur durch eine flächendeckende Lösung mit einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis möglich.

 
Die vollständige Studie der EBS Universität finden Sie hier.
 

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