Corona bringt Bauindustrie nicht zum Erliegen

Mit einem Paukenschlag startete die Bauwirtschaft in das Jahr 2020: So erreichte der Auftragsbestand Ende 2019 mit 52 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert. Vor diesem Hintergrund prognostizierte der HDB unlängst noch ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent. Doch aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie musste der Verband seine Schätzungen nun aktualisieren. Jetzt geht man davon aus, zumindest das nominale Umsatzniveau des Vorjahres zu halten – dies entspricht einem Volumen von insgesamt rund 135 Milliarden Euro. Allerdings spüren viele Bauunternehmen schon erste Auswirkungen der Krise: Bei einer HDB-Umfrage Mitte Mai gaben 59 Prozent der Befragten an, die Pandemie behindere sie in ihrer Leistungserbringung. Fast die Hälfte beklagte zudem eine geringere Nachfrage beziehungsweise fehlende Ausschreibungen.

 

Von allen Sparten wird der Wohnungsbau nach Einschätzungen des HDB von der Krise am wenigsten betroffen sein. Dies sei vor allem auf den Bauüberhang zurückzuführen: In den letzten Jahren wuchs die Zahl der genehmigten, aber nicht fertiggestellten Wohnungen auf mehr als eine halbe Million an. Zudem bleibt die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage in den Ballungsgebieten auch während der Pandemie hoch – und somit auch der Druck auf die Wohnungsmärkte. Dementsprechend schätzt der HDB, dass die Nachfrage im Mietwohnungsbau bestehen bleibt. Bei Wohneigentum – also Ein- und Zweifamilienhäusern sowie selbst genutzten Eigentumswohnungen – könnte es wegen derzeit herrschenden Arbeitsplatzunsicherheiten zu einer sinkenden Nachfrage kommen, die allerdings erst ab nächstem Jahr spürbar sein wird.

 

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